Ich habe diese Szenarien schon einmal etwas weiter durchdacht. (mT)

DT, Dienstag, 22.05.2018, 22:26 (vor 2159 Tagen) @ Ankawor7874 Views

Nicht nur wegen Marc Elsbergs Buch "Blackout".

Ich habe mich daher nach West-Pennsylvania begeben vor ein paar Jahren (Bericht danach hier im Gelben) und mir angeschaut, wie die Amish und die Mennoniten ohne jeglichen Strom leben. Interessant: nicht alle Lebensmittel brauchen Dauerkühlung. Fleisch läßt sich einpökeln oder trocknen, Milch hält sich auch bei etwas wärmeren Temperaturen, Obst und Gemüse sowieso.

So richtig kraß wird es in den Großstädten, wie zB in Hamburg, wo ich schon am Pfingstsamstag im Supermarkt ein wenig Torschlußpanikgefühl mitbekommen habe, oder am Pfingstmontag im Edeka am Hauptbahnhof, der einzige Laden, der an diesem Tag neben den Tankstellen offen hatte, und wo die Schlange schon aus dem Eingang heraus reichte.

Die Bereicherer werden dann sicherlich gut plündern, die kennen das noch aus ihrer Heimat. Ein globaler Stromausfall würde sicherlich zuvorderst die Großstädter in Peking, Shanghai und NYC ausradieren. Zu allerletzt wären die Hinterwäldler in der Eifel oder im Bayrischen Wald dran, siehe Otto, der hat sicherlich jede Menge Dosenwurst im Keller oder auch einen Schinken in der Räucherkammer, dazu seinen eigenen Garten. BTW, wo ist Otto eigentlich?

Durch die sehr verteilten Stromerzeuger in D ist es sicherlich möglich, lokale Inseln vom Netz abzukoppeln und autark zu betreiben, durch Windräder und Solarpanels. Diese Inseln dann wieder zu sychronisieren dürfte die größte Schwierigkeit sein. In der Tat ist auch die Kommunikation schwierig, denn welches Handy oder Telefon funktioniert noch heute mit dem 40V Netz. Die Telekomm klemmt gerade die letzten verbliebenen Analoganschlüsse ab.

Ich bin nicht sicher, ob jede Tankstelle ein Stromaggregat hat, denn dann könnte sie selber die Pumpen betreiben und Sprit rauspumpen, für die LKWs, die dann die Versorgung aufrecht erhalten müssen.

Wie Elsberg ja schön beschreibt bleiben nach ca 3 Tagen die Autos üblicherweise flächendeckend liegen.

Ein paar Umspannwerke im Februar bei -10°C in Deutschland in die Luft gejagt und ein paar Hauptverbindungsleitungen von 380 kV in die Nachbarländer gekappt dürfte sicherlich mit ein paar Hunderttausend Toten enden. Otto hat für den Fall ja sein Solardach, sein Holz vor der Hütte und seinen Kachelofen drinnen plus genügend Dosen und Konserven im Keller - das reicht. Und weit genug von den gierigen Bereicherern in den Großstädten ist er im bayrischen Wald sicherlich auch, plus Hasso an der Leine im Zwinger, da überlebt er das Gemetzel.

Aber wie schon gesagt und wie gesehen bei den Amishen: man kommt weiter ohne Kühlschrank als man denkt. Kritisch wird's, wenn die Toiletten keine Wasserspülung mehr haben und die UV Entkeimer der Wasserversorgung abschalten sowie die Wasserpumpen nicht mehr tun, dann gehts rapide zu Ende.


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