Es gibt für alles eine Erklärung

helmut-1, Siebenbürgen, Dienstag, 22.05.2018, 05:13 (vor 2138 Tagen) @ Andudu4233 Views

Das Problem dabei ist, - wir kennen sie nicht. Zumindest sind ganze Bereiche des Themas "Mensch - Psyche - Traum" unbekannt.

Mit meiner Tochter habe ich mich grade erst wieder darüber unterhalten. Sie ist anerkannte Psychologin und Psychotherapeutin. Fährt viel in der Welt herum, wenn es ihr Engagement bei den Patienten erlaubt, und studiert die Verhaltensweisen anderer Völker.

Da hat sie mir einiges von den Indios in Ecuador erzählt. Diese Kerle, die unseren oft schon pathologisch ausartenden Alltagsstress nicht kennen, erzählen einander jeden Morgen ihre Träume. Wenn, was auch manchmal vorkommt, mehrere denselben oder ähnlichen Traum haben, dann besprechen sie das zusammen und versuchen, das zu deuten.

Es gibt noch viele sog. Urvölker, die gewisse Eigenheiten haben, die nachdenklich machen. Lediglich wir als "Hochzivilisation" meinen, alles zu wissen und zu durchschauen. "Die Wissenschaft hat festgestellt...", - und in Wirklichkeit wissen wir gar nichts.

Allein die Tatsache, was man durch Hypnose aus einem Menschen herausholen kann, was man auch in ihm bewirken kann (z.B. mit dem Rauchen aufzuhören), sind doch Dinge, die man kaum real erklären kann. Oder anders gesagt, wir können es noch nicht. Es ist eine Streitfrage, ob erst 10% des menschlichen Gehirns erforscht sind und benützt werden, - auch da gehen die Meinungen auseinander.

Zu viele Phänomene gibt es. Wenn ich - was selten, aber doch vorkommt - an irgendeiner Stelle, an der ich nachweislich noch niemals war - noch niemals gewesen sein kann - Dinge vorfinde, die mir als bekannt und vertraut vorkommen, - welche Erklärung gibt es dafür? Synonyme, - weils woanders so ähnlich ausgesehen hat? Auch das habe ich überprüft, bin aber zu keiner Parallelität gekommen.

Ich hatte mal einen Unfall , bei dems um eine Zehntelsekunde ging. Mein Glück war, dass ich - entgegen meiner sonstigen Angewohnheiten in jüngeren Jahren - bei Grün nicht sofort losgeprescht bin, sondern langsam angefahren bin. Dadurch hat der Daimler, der bei rot und mit mehr als 100 Sachen von links kam, nur den vorderen Teil des Motorblocks abrasiert. Was mit dem Mitsubishi und vor allem mit mir passiert wäre, wenn ich schon einen Meter weiter auf der Kreuzung gewesen wäre und er hätte meine linke Tür erwischt, - dann säße ich wohl kaum noch hier und könnte was im Forum schreiben.

Bei dieser Gelegenheit kam genau das, was auch schon viele bei ähnlichen Gelegenheiten festgestellt haben: In einem Bruchteil einer Sekunde rauscht dann das ganze Leben vor einem vorbei, wie in einem Zeitraffer. Wie, warum und auf welche Art, - wer weiß das schon.

Es ist ähnlich wie das Phänomen, wenn man schon mal klinisch tot war und wieder zurückgeholt wurde, - was die Leute da über ihre Erlebnisse berichten. Das meiste an Übereinstimmung war das blendende Licht, das diese Leute stark beeindruckt hat.

Ich habe viel gelesen, über solche Vorgänge, auch über Reinkarnation, - bin eigentlich von nichts so überzeugt, - aber alles zusammen macht nachdenklich. Schon aus Neugier hätte ich daran Interesse, mich mal hypnotisieren zu lassen, um zu sehen, was dabei ans Tageslicht kommt. Gerade das habe ich auch mit meiner Tochter angesprochen. Sie kam aber zu dem Schluss, dass das bei mir nicht funktioniert.

Die Begründung: Ich bin ein Mensch mit einem sehr starken Willen. Ich alleine bestimme, wann ich eine Zigarette oder eine Zigarre rauche, wann ich Alkoholisches trinke, wann ich mit dem Essen aufhöre, um meine periodische Fastenkur zu beginnen, usw. Wenn ich mal das Gefühl hätte, nicht mehr Herr über meinen Körper zu sein, dann wäre "ich" nicht mehr "ich". Wenn ich nicht will, dann kann man mich auch nicht hypnotisieren. Das ist der eine Punkt.

Der andere Punkt ist, dass ich eine undefinierbare Angst davor habe, wenn man mich hypnotisiert, dass man mich dann nicht mehr "zurückholen" kann und ich in der Klappse lande. Obwohl ich zum Ausdruck gebracht habe, dass ich mich gegen eine Hypnose nicht wehren, sondern mich in die Hand von jemanden begeben würde, dem ich vertraue, - es würde trotzdem nicht funktionieren.

Die Begründung meiner Tochter lief darauf hinaus, dass in mir eben zwei wunde Punkte schlummern: Zum einen die "Urangst", niemals die Kontrolle über sich selbst zu verlieren, und zum anderen die andere Angst, nicht mehr zurückgeholt zu werden. Beide zusammen lassen eine positive Hypnose nicht zu.

Ein anderer Punkt: Ich arbeite auch heute noch körperlich und bin dann abends müde. Wenn ich schlafe, kann ein Panzer an mir vorbeifahren, - ich würde es nicht merken. Aus irgendeinem Grund muss ich um 3 Uhr morgens aufstehen. Klar stelle ich mir den Wecker, um den Zug (Flugzeug, was auch immer) nicht zu verpassen. Man könnte eine Wette drauf abschließen: Obwohl ich fest und tief schlafe,- einige Minuten vor 3 Uhr wache ich von alleine auf.

Vieles könnte man da noch anführen, - nur Sokrates wusste, dass er nichts weiß. Wir aber glauben, zu wissen, und lächeln über diejenigen, die zugeben, ohne beweisbares Wissen einfach nur zu glauben, z.B. bei der Religion. Dabei könnten sie über unsereinen lächeln.


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