Automatisierte "Charakterwäsche" schwächt den Charakter

nvf33, Mittwoch, 16.05.2018, 14:35 (vor 2144 Tagen) @ nereus2978 Views

Automatisierte "Charakterwäsche" schwächt den Charakter


Stimmt die Nummerierung der Welten eigentlich noch? [[hae]]

mfG
nereus

Ein sehr sinnvolle Frage.
Deutschland darf seit dem 9. Mai 1945 nicht mehr, wie es will.
Die meisten finden das heute gut - und manchen lehnen sogar den freie Willen an sich ab.

Besatzerpolitik war und ist es, deren (freie) Zwangsausübung ab 1945 zu verbergen und/oder zu leugnen, aus welchen Gründen auch immer. Macchiavelli hätte es nicht geraten.
Im Buch "Charakterwäsche" wird diese Vorgehensweise als psychoanalytisch-behaviouristisch aufgezeigt. Statt offener Zwangsausübung wird und wurde konditioniert - entweder subtil-unterschwellig oder offen, begleitet von Leugnungsgetöse.

Inzwischen hat man die Konditioniermechanik von Menschenmengen ziemlich gut im Griff, v.a. durch mathematische Modelle. Man kann jedes Individuum/Atom unter der vereinfachenden Vorstellung des Nutzenoptimierers bzw. Schuldenminimierers in ein großes Weltmodell parametrisieren. Jedes Individuum/Partikel hat eine u.U. lange Liste mit Eingabedaten und eine ähnliche mit Ausgabedaten. Aus diesen Listen und aus vielen Partikel kann man Metazustände extrahieren, analog z.B. zur Angabe einer Temperatur in einem Gas.

Ein Metazustand/Lage(analyse) wäre z.B. "Grad der Zustimmung zum Bau BER". Er setzt sich aus möglicherweise abwegig erscheinenden Unterzuständen zusammen, z.B. "BER-Gegner wie Partikel 2...7 bis 3...8 mögen Currywurst, aber nicht Berlin." Solches Wissen steckt in den riesigen Korrelationsmatrizen von Palantir & Co KG. Nun kann man diese Korrelation nutzen, um sich einen Weg von Metazustand/Lage A in Metazustand/Lage B vorschlagen zu lassen, also z.B. "Zustimmungsgrad BER= 40%" auf "35%".
Ein solches System würde dann z.B. vorschlagen: "Currywurstpreis senken" und "Wohnraum in Berlin einengen". Diese Parameter würde man dann in eine (z.B. politische) Strategie übersetzen.
Seit einigen Jahren ist dieser Ansatz halbwegs vorstellbar in der Öffentlichkeit, aber er wird bereits seit dem 2. Weltkrieg, den ersten Computern und "operations research" praktiziert und verfeinert - einerseits getragen von realen Erfolgen, und andererseits, wo die Erfolge ausbleiben, befeuert durch den durch den dringenden Wunsch, die Menschen als Apparate zu betrachten (Churchill war vermutlich so einer u.a.).

Mechanische Vielteilchenansätze haben jedoch einen Haken: Sie funktionieren nur für bestimmte Parameterbereiche gut. Schlecht funktionieren sie in der Nähe von Phasenübergängen, d.h. dort, wo die Korrelationslängen groß und die Zwischenpartikelwechselwirkungen stark werden. Dann tritt eine Art Resonanz mit tieferliegenden Eigenschaften auf, die üblicherweise nicht in der anfänglichen Partikel-Modellierung enthalten sind. Man braucht dann Zusatzannahmen. Ein analoges Beispiel: Das Gefrieren von Wasser. Ein Beispiel für die Wirkungen dieses Effekts: Bau immer größerer Teilchenkollidierer, um tiefer in das "Wesen" einzudringen.

Auf das besagte Weltmodell übertragen wäre ein "Perspektivwechsel" oder eine "Umdeutung" so ein Phasenübergang - mit sehr schlechter Parametrisierbarkeit. Für jede/n, der die Willkür dieses Weltmodells nicht bemerkt hat, eine Horrorvorstellung. Praktisch die gesamte, v.a. westliche Politik ist derzeit von der Angst vor einem solchen Perspektivwechsel getrieben.

Deutschland unter dem Wellness-Deckel militärischer Entmündigung erscheint da als wesentlicher Faktor, das Weltmodell von Phasenübergängen fernzuhalten. Jegliche Änderung hierzulande werden die Weltmodell-Gefolgsleute also zu unterbinden versuchen, gern subtil. Aber man erinnert sich jetzt wieder mehr an Macchiavelli und wird wieder gröber. Beispiel: Führungspersonal gemäß bestimmter Präferenzen auswählen, z.B. Currywurst und Berlinzuneigung, oder Fraportler aus der transatlantischen beliebten Drehscheibe Frankfurt nach Berlin versetzen.

Die gute Botschaft lautet: Dieses Modell ist eine grobe und dumme Verkürzung der Wirklichkeit - also eine schlechte Simulation der Realität <img src=" />.
Wir sind keine Konditionierbaren Maschinen, wenn wir nur das tun, was wir tief in unserem Inneren auch glauben wollen. Porentiefe Charakterreinheit lässt sich nicht mit der Konditionierungswaschmaschine erreichen, sondern nur kraft der größten Geschenke, die uns Menschen gegeben sind: Freiheit des Geistes und Fähigkeit zur Liebe.

Viele Grüße
nvf33


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