Klare und vor allem richtige Analyse

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 06.05.2018, 11:55 (vor 2175 Tagen) @ Otto Lidenbrock3522 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 06.05.2018, 12:18

Wir haben ein ganz anderes Problem:
Wir (Deutsche, deutschstämmige und deutschdenkende) sind seit Kriegsende nicht mehr in der Lage, die Spreu vom Weizen zu trennen, klar zu denken und über den Kaiser mit seinen neuen Kleidern zu lachen.

Egal, was passiert, wenn da einer mit der braunen Keule kommt, dann kuschen wir. Wir haben dann Angst. Vor was eigentlich?

Ich will jetzt nicht für andere sprechen, - ich nehme einfach nur mich als Beispiel und mein Umfeld. Zu oft habe ich schon erwähnt, dass mein Großvater im Widerstand sein Leben gelassen hat. Es dürfte wohl für jeden nachvollziehbar sein, dass ich von meinem Vater keine Erziehung genossen habe, die sich an diktatorischen oder autoritären Systemen orientiert.

Was ist heute? Ich möchte nur zwei Leute aufführen. Der eine ist ein bekannter Architekt und ist bekennender Nationalsozialist. Hat mir viel geholfen in meinem Leben, ein echter Freund, er wird auch mein neues Betriebsgebäude planen.

Der andere ist mein Hausanwalt in Rumänien, ein bekennender Kommunist. Im Gegensatz zu seinen Kollegen verlangt er mir meistens nichts bei Beratungen, hängt sich aber immer voll rein. Wenn jemand voll meine Interessen vertritt, dann ist es er.

Beide Personen sind mir seit 30 Jahren geläufig, zu beiden habe ich volles Vertrauen. Dazwischen gibts eine ganze Bandbreite. Solche und solche. In allen Schattierungen.

Tempranillo hat vollkommen recht. Wer spricht uns das Recht ab, das eine gut und das andere schlecht zu befinden? Wer entscheidet, was wir als für akzeptabel befinden sollen und was nicht?

Wir sind alle Menschen, - aber verschiedene. Warum darf ich nicht mehr von
verschiedenen Menschenrassen sprechen, nur weil das irgendwelchen Politikern nicht mehr in ihr Mischmasch-Konzept passt? Meine Frau hatte in der Ceaucescu-Zeit, als sie in Rumänien lebte, irgendwelche negative Erlebnisse mit Schwarzafrikanern. Sie mag sie nicht, -nein, - sie hat sogar Angst vor ihnen. Soll ich sie nun mit Gewalt "umpolen"?

Bei mir am Lagerplatz sind Hunde und Katzen. Alle sind sie Tiere, so wie wir eben Menschen sind. Manche Katzen vertragen sich einwandfrei mit den Hunden, andere sind da andauernd in konträrer Position. Ist die Katze dann Rassist?

Ich akzeptiere jeden, so wie er ist, - egal, welche Hautfarbe er hat, welcher Kultur oder Religion er angehört oder ob es sich um einen Hetero oder einen Homo handelt. Wenn ich diesen Leuten, die eben anders sind als ich, nicht um den Hals falle, bin ich dann ein Rassist?

Nein, wir sind alle keine Nazi, wir sind alle irgendwie "normale" Leute. Wir lassen uns nur von irgendwelchen gewissenlosen Politikern, die über unsewre Köpfe hinweg ganz andere Ziele verfolgen, mit der Brechstange der braunen Keule überall dorthin rücken, wo sie es für vorteilhaft (für sie selbst) empfinden. Und jeder hat Angst, mit dem Finger auf den Kaiser zu zeigen, der eigentlich nackt ist.

Meine eigene Tochter, die mich mindestens genauso lieb hat wie ich sie, will mich andauernd umkrempeln, - versucht andauernd, mich auf "den richtigen Weg" zu bringen und sieht überall irgendwas Braunes, was ich auch anfange.
Jedes Jahr fährt sie mindestens einmal nach Indien, um dort humanitär tätig zu sein. Soll ich sie nun deshalb als Nazi bezeichnen? Es würde mir leicht fallen, siehe den nachstehenden link:

http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=c775fe-1525600205.jpg

Der Unterschied? Ich differenziere, hinterfrage und weiß genau, dass dieser Vorwurf bei meiner Tochter absurd wäre. Genau das ist der Casus cnactus. Wir verallgemeinern, unterscheiden nicht mehr, sondern lassen und vorbeten, was wir nachzubeten haben.

Frage: Wann werden wir endlich erwachsen????


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