Die Entwicklungsdramatik in Wagners "Ring"

Falkenauge, Dienstag, 01.05.2018, 10:14 (vor 2159 Tagen) @ Barbara4589 Views

"Das deutsche Kompositum „Götterdämmerung“ ist erstmals bei dem
Dichter Michael Denis bezeugt und wurde besonders durch Richard Wagner
popularisiert. Es ist eine falsche Lehnübersetzung – genauer die
Übernahme des falschen altisländischen Begriffs „ragna rökkr“
(deutsch: Götterverfinsterung), der mit „ragna rök“ (deutsch:
Götterschicksal) verwechselt wurde. Diese Fehlinterpretation geht schon
auf den altisländischen Schriftsteller Snorri Sturluson zurück"

https://de.wiktionary.org/wiki/G%C3%B6tterd%C3%A4mmerung

Richard Wagner - Götterdämmerung - Siegfried's Funeral March

https://www.youtube.com/watch?v=a53s4jyCqqU

Mich drängt es, zu Richard Wagners "Ring des Nibelungen" auf tiefe Entwicklungs-Geheimnisse der Menschheit hinzuweisen, die sich in der germanischen Mythologie ausdrücken und die Wagner wie kaum jemand sonst erfasst und in seinem "Ring" gleichsam in einer in Musik gehobenen Entwicklungs-Dramatik genial zusammengedrängt dargestellt hat.

Er hat darin zugleich ein wesentliches Element der mitteleuropäischen Kultur dramatisiert: die Entwicklung zum freien, in sich selbst gegründeten Menschen. Siegfried, der freie Held, er musste in der vorchristlichen Zeit noch untergehen, da er noch an einer Stelle verwundbar, vom Bösen überwindbar blieb.
Das Böse zu überwinden, das ist Richard Wagners Überzeugung, wird erst dem Menschen möglich, der sich aus der Aktivität seines Ichs heraus mit den Christuskräften vollkommen durchdringen kann: der christliche Held. Ihn stellt er in seinem letzten Werk, dem Parsifal, dar.

Es geschieht ja gegenwärtig geradezu alles, um diese mitteleuropäische Kultur, die Wagner so vehement vertreten hat, auszzuradieren. Es ist daher existenziell wichtig, sich mal etwas in die Wagnersche Dramatik hineinzubegeben, um neue Kräfte zu sammeln: Selbst muss der Freie sich schaffen


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