Brauchbare Annahmen

Phoenix5, Montag, 30.04.2018, 14:22 (vor 2160 Tagen) @ tar3321 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 30.04.2018, 14:27

Hallo tar!

Jeder Kauf schließt einen Verkauf beim Gegenüber ein und jeder Verkauf
einen Kauf, d.h. kein Verkauf ohne Nachfrage, kein Kauf ohne Angebot.

Klar, aber es geht um das gesamtwirtschaftliche Mehrangebot, dass der Kreditnehmer in die Welt setzt. Wenn A mit seinem Kredit X kauft und schließlich Y herstellt und verkauft, um seinen Kredit zu tilgen, dann steht der Preis der Menge X in einem klaren Verhältnis zum Preis der Menge Y (1:1). Und jeder Käufer von Y hat dem A Geld überwiesen. Geld, dass diesen Käufern jetzt für die Nachfrage nach anderen Produkten fehlt.

Gemäß deiner (und der leider verbreiteten) Logik führe bereits das
Angebot von X zu einer Preissenkung und die Nachfrage von A neutralisiere
diese wieder. Wir beobachten indes a) volatile Notwendigkeiten zu Terminen
und b) volatile (aus Vertragspflichten resultierende) Erwartungshaltungen,
anhand deren terminlicher Erfüllung sich Preise bestimmen. Daher halte ich
solche strikten, einseitigen ceteris paribus Kauf/Verkauf Gedankenspiele
für außerordentlichen Blödsinn.

Die Annahme ist natürlich vereinfacht, sie rüttelt aber nicht am Grundsatz der Sache, dass nämlich mit vorhandenem Geld keine Hyperinflation ausgelöst werden kann. Die Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit, also das, was sich die Österreicher unter dem Abstoßen von Geld vorstellen (Hilfe, das Geld ist bald nichts mehr wert!), löst keine Hyperinflation aus. Es führt nur dazu, dass Giralgeld schneller die Konten wechselt, mehr nicht. Nachgefragt wird das Geld ja nach wie vor zur Bedienung der Kredite, aus denen es überhaupt erst entstand. Wenn Giralgeldhalter nun plötzlich ihre Konten leeren, führt das sogar im Gegenteil dazu, dass der Schuldendruck gemindert und Kreditnehmer leichter an ihr Geld kommen um Kredite zu tilgen. Das ist letztlich sogar deflationär! (Schön mal von Ashitaka und einer Leserzuschrift dargestellt).

Der "Sachwert". Ein weiteres inhaltsleeres Allerweltswort - und was bitte
für ein "Konto", das man für den Sachwertkauf geplündert hat?

Wenn das Publikum glaubt, dass das Geld bald nichts mehr wert ist (meist ja nur aufgrund der Teuerung von Wohnen und Nahrung), dann geht es in Sachwerte wie Grund/Boden, Immobilien, Edelmetalle, etc. Wenn sie dafür Geld ausgeben, fehlt ihnen das Geld für die Nachfrage nach anderen Gütern. Wenn ich heute mein Geld für eine neue Küche ausgebe, habe ich keins mehr, um mir einen schicken Anzug zu kaufen. Und Geld(forderungen) haben wir üblicherweise auf einem Konto. Für Bargeld gilt ja ohnehin dasselbe. Deshalb endet jede Sachwert-Hausse ohne neue Kredit in sich selbst.

Dass man
sein Vermögen, unter welches auch die eigenen "Sachwerte" zählen, für
weitere Käufe (= Kredit) belasten kann, ist scheinbar ganz was neues.

Natürlich kann man das. Führt zu neuen Krediten, ergo gesamtwirtschaftliche Nachfrage und in Folge zu einem gesamtwirtschaftlichen Mehrangebot, um den Kredit zu tilgen. Geld und Geldforderungen bilden damit, solange der debitistische Kettenbrief nicht reißt, annähernd die Wirtschaftsleistung ab. Restinflation bleibt durch faule Kredite und Staatsverschuldung (beides Geld ohne nachfolgende Leistung)

Sachwerte sind wohl nur Würste, die entweder in nicht verwertbarem (man
beachte: was ist bitte nicht verwertbar?) Dünger enden oder in Kürze
verderben. So sei Schwupps - ein jeder Sachwert verlorenes Vermögen. Auch
das geht an der Realität vorbei.

Das habe ich nirgendwo behauptet. Verstehe aber auch den Zusammenhang zum Inflationsproblem nicht.

Beste Grüße
Phoenix5


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