Leider Realität. Dottore dazu:

Ashitaka, Montag, 30.04.2018, 11:29 (vor 2159 Tagen) @ tar3828 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 30.04.2018, 11:48

Hallo tar,

Jeder Kauf schließt einen Verkauf beim Gegenüber ein und jeder Verkauf
einen Kauf, d.h. kein Verkauf ohne Nachfrage, kein Kauf ohne Angebot.

Und Nachfrage in Einzelmärkten führt zur Nichtnachfrage in anderen Einzelmärkten, sofern nicht das geschieht, was Phoenix5 in Anlehnung an Dottore erklärt hat. Verstehe deine Aufregung nicht.

"Preise können auf Einzelmärkten steigen, Extrembeispiel: Alle kaufen mit Hilfe ihrer Banknoten immer die gleiche Ware, auch jene kaufen sie, die sie gerade erst verkauft haben. Die anderen Waren aber bleiben unverkauft und müssen, um endlich die Käufer der Motoren auf sich aufmerksam zu machen entsprechend ihre Preise senken. Dies wiederum müssen sie tun, weil sie ihrerseits ihre Nicht-Motoren-Waren genau so vorfinanziert haben (offene Lieferantenrechnungen) wie die Motorenanbieter ihre Motoren.

Das Preisniveau bleibt also - wie unschwer einzusehen - gleich, egal wie oft und an wen die Banknoten zediert werden. Das Preisniveau wird nur beeinflusst, wenn zusätzliche Kredite gewährt, also Schulden gemacht werden, z.B. wenn alle Banknoten sich nur am Motorenmarkt austoben, und die Nichtmotoren mit Hilfe zusätzlicher neuer Kredite gekauft werden (Kauf = Realisierung der Angebotspreise)." (Dottore am 19.06.2001)

Gemäß deiner (und der leider verbreiteten) Logik führe bereits das
Angebot von X zu einer Preissenkung und die Nachfrage von A neutralisiere
diese wieder. Wir beobachten indes a) volatile Notwendigkeiten zu Terminen
und b) volatile (aus Vertragspflichten resultierende) Erwartungshaltungen,
anhand deren terminlicher Erfüllung sich Preise bestimmen. Daher halte ich
solche strikten, einseitigen ceteris paribus Kauf/Verkauf Gedankenspiele
für außerordentlichen Blödsinn.

Wir sollten nicht Einzelpreisentwicklungen mit der Entwicklung des Gesamtpreisniveaus verwechseln. Die von Phoenix5 erklärte Neutralisierung der Inflation ohne zusätzliche Kredite ist 1x1 des Debitismus, kein außerordentlicher Blödsinn.

"Inflation auf Einzelmärkten, die aber durch Deflationen (ausgelöst durch Nichtnachfrage) auf allen anderen Märkten derart kompensiert wird, dass wir keine Veränderung des Preisniveaus haben. Die Gesamtheit der Warenpreise entwickelt sich analog zur Gesamtsumme der zum Kauf der Waren kontrahierten Kredite: Bei zusätzlichen Krediten steigen sie, bei Erlöschen der Kredit auf dem Wege der Vernichtung des Schuldscheins (Banknote) sinken sie. Sobald eine endgültig akzepierte Leistung als erbracht angesehen wird, ist es genau diese Leistung (= zusätzliches Warenangebot), das die Preise wieder senkt. " (Dottore am 19.06.2001)

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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