Schließe mich den beiden Vorkommentaren an

helmut-1, Siebenbürgen, Freitag, 27.04.2018, 21:36 (vor 2184 Tagen) @ Sylvia2083 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 27.04.2018, 21:41

Es ist richtig, ursprünglich entstand das Forum aus Wirtschaft und Börse. Ich gehe mal davon aus, dass diese Thematik - proportional zu denen gesehen, die in Foren herumgeistern (in allen, nicht nur in diesem) - max. 10 % der Leute anspricht resp. interessiert.

Jetzt ist es nicht gerade so, dass ich mich überhaupt nicht für die Anlageproblematik interessiere, aber nur am Rande. Ich verfolge den Goldpreis, aber hauptsächlich aus anderen Gründen.

Bei der Knebelung, dass man Bargeld nur in begrenzten Mengen über die Grenzen bringen kann und dass auch bei Schenkung an die eigenen Kinder zu Lebzeiten da in D oder A irgendwelche hirnrissigen Steuern bezahlt werden müssen, obwohl ich dieses Einkommen bereits einmal versteuert habe, interessiere ich mich natürlich für die Möglichkeit, Goldbarren zu kaufen (geht in Rumänien ganz legal), und das eröffnet auch in dem Fall, das man in einigen Jahren das Bargeld komplett abschafft, eine Ausweichmöglichkeit. Logisch, dass man sich dann lange Zeit vorher für den Werdegang des Goldpreises informiert.

Alles andere, was Anlagen in Aktien betrifft, ist für mich praktizierter Humbug. Sowas ähnliches wie Hasard oder Russisches Roulett. Wenn da einer meint, über Nacht, resp. in kurzer Zeit da immense Gewinne durch den "richtigen" Aktienkauf einheimsen zu können, dann ist er ein Träumer oder ein ausgemachter Insider, dessen Häufigkeit im Promillebereich zu suchen ist.

Insofern betrachte ich die Wasserstandsmeldungen über die Aktien als ein ausgefallenes, aber durchaus praktiziertes Hobby von wenigen Interessierten, die auch bereit sind, ihr ganzes Erspartes aus dem Fenster zu werfen. Natürlich respektiere ich da jeden Aufschrei und gegenteilige Meinungen, - es kommt halt immer auf die persönliche Blickrichtung an.

Das, was ich in meinem Leben exerziert habe, ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern das habe ich mir von den Leuten abgekupfert, die ihre Vermögenswerte im 7- und 8-stelligen Bereich verzeichnen. Allerdings mit 99%iger Sicherheit und ohne Angst, was zu verlieren. Diese Leute fungierten für mich als Auftraggeber, und meine Position war die des Auftragnehmers. Durch die langjährige und fruchtbare Zusammenarbeit aber ergaben sich oftmals Einblicke indie Denkart dieser Kunden.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Wenn ich vor 25 Jahren gewisse Grundstücke für den ha-Preis von 300 DM gekauft habe, die ich im nächsten Jahr für 10 €/m² als Bauland verkaufen werde, dann kann sich jeder, der der grundsätzlichen Mathematik mächtig ist, ausrechnen, wie hoch der Prozentsatz des Gewinnes ist. Was ich nicht dazusage, ist, um wieviele ha es sich dabei handelt, - das ist meine Sache.

Wenn mir nun einer der Aktien-Spezialisten erklärt, dass er dasselbe oder noch mehr mit seinen Aktienkäufen gemacht hat, dann ziehe ich den Hut vor ihm. Ich weiß, dass ich durch meine Methode Geld gemacht habe (nicht "verdient", - denn verdienen heißt für mich, für den Gegenwert meiner Hände und/oder meines Kopfes Arbeit Geld zu erhalten), aber ich war auch bereit, dafür einen längeren Zeitraum anzusetzen. Allerdings habe ich dabei immer gut geschlafen und nicht mit zitternder Hand irgendwelche Börsennachrichten verfolgt.

Soviel zum "Gemeininteresse" von Aktienkursen. Nun zur gestreuten Thematik des Gelben. Wie die Vorkommentare schon angesprochen haben, ändert sich - je nach politischer (gesamtpolitisch, sozialpolitisch, etc.) Lage - das Spektrum des Interesses. Genau das spiegelt sich bei den Beiträgen im Gelben wider.

Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten: Ich kann mich im Gelben als Mitglied beteiligen, und dadurch selbst gewisse Themen reingeben, die gerade mich interessieren. Dann merke ich ja am feedback (so heißt das auf russisch), ob das auch andere interessiert. Wenn man dann als Thread alleine dasteht und nichts nachkommt, dann kann man den Grad des Allgemein-Interesses ganz einfach einsortieren.

Genauso ist es mir ergangen. Mal habe ich ellenlange Kommentare wie ein Kometenschweif hinter mir hergezogen, mal kam gar nichts. Genau das aber ist der "Spiegel der Zeit". Was mich gerade brennend interessiert und mich in Weltuntergangsstimmung versetzt, müssen andere doch nicht automatisch genauso sehen.

Diese Verfahrensweise nenne ich "praktizierte Demokratie". Und zwar echte Demokratie, - solange uns das noch gestattet wird. Viele kritische Kommentare, die sich mit dem befassen, was von oben her als "rechtspopulistisch" und gefährlich eingestuft wird, sind aufgrund der geänderten Gesetzgebung sowas wie Fußangeln für jeden Forumsbetreiber. Ich persönlich habe es sowohl Jürgen als auch dem Nachfolger hoch angerechnet, wenn man sich nicht von den juristischen Daumenschrauben in Angst versetzen lässt. Aber das damit verbundene Risiko sowie die Verantwortung kann ich sehr wohl einschätzen.

Zur freien Meinungsäußerung, was ich als Grundlage der echten Demokratie ansehe, gehört auch die Möglichkeit, das anzusprechen, was einem persönlich als wichtig erscheint. Genauso gehört es zur freien Meinungsäußerung, wenn darauf 100 Kommentare oder gar keiner erfolgt. Dadurch aber werden alle Threads auf natürliche Weise "gefiltert".

Deshalb benötigt man mit Sicherheit keinen, der im Hintergrund die Fäden zieht und meint, was man hier veröffentlichen soll und was nicht. Ich hab ein dickes Fell und bin auch mit jedem gegenteiligen Kommentar bereit, mich damit auseinanderzusetzen. Niemals kann es etwas geben, was mich veranlassen würde, mich aus dem Forum zu verabschieden. Eine Selektierung "von oben" durch den Forumsbetreiber, welche Themen man hier bringen soll und welche nicht, wären der einzige Grund, meine Mitgliedschaft zu überdenken. Von absoluten Extremen und provokativem Müll mal abgesehen.

Ich unterstütze jede Initiative, die sich mit der Hebung resp. Haltung des geistigen und wissenschaftlichen Niveaus im Gelben beschäftigt, was ich aber nicht in kleinlicher Weise auf irgendwelche Börsendiskussionen beschränke. Genauso hat mit gefallen, wie sich Jürgen mit der Rechtschreibung auseinandergesetzt hat. Aber ein Korsett zu erstellen, in dem man sich mit dem Einrichten neuer Threads zu orientieren hat, das wäre für mich das Letzte.


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