Bill Cosby Urteil - #metoo und in dubio pro reo

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Freitag, 27.04.2018, 09:25 (vor 2185 Tagen)2476 Views

Jetzt haben sie den alten Bill Cosby, in den 80er und 90er Jahren der TV-Liebling in den USA, doch noch an den Hammelbeinen bekommen. Ein Gericht sprach ihn schuldig, in mehreren Fällen Frauen unter Drogen gesetzt und anschließend sexuell missbraucht zu haben. Dem bereits 80-jährigen Cosby droht nun eine Haftstrafe bis an sein Lebensende.

https://www.zeit.de/kultur/film/2018-04/bill-cosby-urteil-sexueller-missbrauch-metoo

Da wird einem angst und bange, wenn man als Mann heutzutage ohne jeden Beweis für immer in den Knast gesteckt werden kann, weil Frauen einfach behaupten, sexuell genötigt worden zu sein. Es braucht keinerlei Beweise (die natürlich nur selten zu erbringen wären), sondern es reicht tatsächlich aus, wenn ein Sachverhalt lediglich behauptet wird.

Man(n) ist schuldig, weil Männer als alleinige Träger des Y-Chromosoms ja weltweit als dauergeile, rücksichtslose und frauenverachtende Menschenwesen seit Urzeiten grundsätzlich danach trachten, alles weibliche zu bespringen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Ob an den Vorwürfen etwas dran ist, kann ich nicht sagen, bin ja selbst nicht dabei gewesen. Entscheidend ist aber, dass es ja außer den Aussagen der Opfer keinerlei Beweise für die angeblichen Tagen gibt (geben kann), denn im Nachhinein, viele Jahre später, kann das Opfer alles mögliche behaupten.

Ein Rechtsgrundsatz der westlichen Welt lautet immer noch "in dubio pro reo", wenn eine Tat nicht zweifelsfrei bewiesen werden kann (und im Fall Cosby ist das bei jeder einzelnen der Anschuldigungen so), muss das Gericht für den Angeklagten urteilen.

Im Zeitalter von Genderismus, Feminismus und #metoo hat die Abkehr von jeglichen Grundsätzen der Rechtstaatlichkeit Hochkonjunktur. Hauptsache das weibliche Geschlecht darf sich als Opfer der bösen Männerwelt inszenieren und sich auf diese Weise ungerechtfertigte Vorteile verschaffen.

Das wir uns nicht falsch verstehen: Jedwede sexuelle Nötigung ist ein schweres Verbrechen und soll schwer bestraft werden. Eine Bestrafung aufgrund von Behauptungen (siehe auch die Fälle Kachelmann und Wedel) ist jedoch aus meiner Sicht eine Rückkehr ins juristische Mittelalter.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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