Von den Toten wiederauferstehen

Ashitaka, Mittwoch, 18.04.2018, 20:24 (vor 2161 Tagen) @ trosinette5973 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 18.04.2018, 21:00

Hallo Schneider,

der Glaube an mich selber wird mir von meinen Mitmenschen verliehen.

Was, wenn dir der Mitmensch, so wie alles was dir gegenwärtig ist, dabei als eine Erschaffung deines Selbst bewusst wird? Du glaubst doch nicht, dass ich kein Teil deines Selbst bin und unabhängig davon deine erschaffene Form in Raum und Zeit habe. Wer ist es, der jetzt gerade die Spannung zwischen Raum und Zeit erschafft? Wir sind wie die Spinnen. Wir weben unsere Welt, die Vorstellung von uns selbst, sowie der Welt um uns herum, bewegen uns nur deshalb und solange wie wir weben in ihr.

Alles, mein Selbstvertrauen, mein Urvertrauen und mein Glaube an mich
selber stehen und fallen mit dem Verhältnis zu meinen Mitmenschen.

Ist aber dieses Verhältnis am Ende nicht auch ein Verhältnis zu dir selbst? Hast du jemals ein Verhältnis zu jemandem gehabt, dem du keinen Raum und keine Zeit geschenkt hast? Was, wenn einem derjenige bewusst wird, der das Verhältnis und die Verhältnismäßigkeit bestimmt? Würden wir an dem Tag vielleicht wiedergeboren werden, ohne dass wir unsere Welt verlassen müssen, ohne dass wir bestimmen können wie sie aussieht?

Woraus resultiert eigentlich unser Wille zur Macht, der Wille, die Welt nach unserer Vorstellung zu verändern?

Ist mit
dem Verhältnis zu meinen Mitmenschen alles in Ordnung, ist auch mit meinem
Ur- und Selbstvertrauen alles in Ordnung. Ist mit meinem Ur- und
Selbstvertrauen irgendwas nicht in Ordnung, sollte ich versuchen, die
Verhältnisse zu meinen Mitmenschen in Ordnung zu bringen. Dabei kann
Meditation helfen. Wenn die Meditation, das Nichts und die Stille aber nur
dem Selbstvertrauen als Selbstzweck dient, halte ich sie für
verhältnismäßig wertlos.

Meditation hilft niemandem. Wir müssen die Erfahrungen im alltäglichen Leben machen, in uns selbst aufwachen, statt die Welt als gegeben zu verachten und uns vor ihr durch Meditation zu verschließen. Wir sind nie woanders gewesen, ob bei einem Spaziergang durch die Stadt, ob beim Diskutieren im Gelben Forum oder der innigsten Unterhaltung mit lieb gewonnen Menschen.

Was, wenn die Angst vor dem Äußeren, dem Unbekannten, dem gewobenen Nichtselbst, nicht besiegt werden kann, sondern dieses Negativ nur als ein Geschenk unseres Selbst bewusst werden muss. Was, wenn wir das Gleichgewicht bestimmen und uns dadurch kein Gewicht mehr aus dem Gleichgewicht bringt?

Ich habe schon Beratungen geführt, und bin mir dabei gemeinsam mit meiner Angst darüber bewusst geworden, dass ich mir selbst zuhöre. Das sind unheimlich erfüllende Momente im Leben. Im Grunde kann man das jeden Augenblick erfahren, das Gleichgewicht in jedem Augenblick wiederherstellen.

Vielleicht ist das Ungleichgewicht der Grund, weshalb ich das alles tue.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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