Zugesandter Leserbeitrag zur Kostenproblematik

Hausmeister, Mittwoch, 18.04.2018, 13:37 (vor 2193 Tagen) @ Otto Lidenbrock2013 Views

Sehr geehrtes Forum,

dass ein Großteil der zu uns Wollenden an Tuberkulose erkrankt ist, bzw. den Erreger in sich trägt, dürfte anhand der großen Anzahl der Weltbevölkerung keine Verwunderung auslösen. So schätzt die WHO, dass ungefähr 1/3 der Weltbevölkerung infiziert sind. Die meisten dieser potentiellen Patienten werden aber nicht krank, zeigen somit keine Symptome. Damit entsteht jedoch folgendes Problem: wie unterscheidet man man Infizierte mit einem persistierenden lebensfähigen Erreger von Infizierten ohne lebende Erreger? Diese Möglichkeit gibt es nicht.

Gewöhnlich wird bei Tuberkulose, neben der klinischen und der Radiologischen Diagnose, noch eine Mikroskopie sowie eine Kultur angelegt. Die Sensitivität ist jedoch geringer als bei einem Röntgen-Thorax oder CT-Thorax. Und selbst wenn hier säurefeste Stäbchen in das Blickfenster geraten, steht als Differenzialdiagnose immer noch das NTM bereit, das nicht-tuberkulöse Mykobakterium.

Deswegen muss man davon ausgehen, dass ca. 1/3 der Weltbevölkerung potentielle Patienten zur Eradikation sein dürften.

Zu den Kosten bleibt zu sagen, dass Tuberkulose ohne Resistenz einen Finanziellen Aufwand von ungefähr 17.000 Dollar (Kaufkraft von 2010) benötigt. Bei einer MDR TB (Multiresistenz, Prävalenz in DT 0,7 im Ausland 5,3%, RKI Bericht Epidemiologie in Dt für 2013) oder XDR Tuberkulose (zusätzliche Resistenz gegen i.v Medikamente, Global CDR TB Tas Force, 3.11.06) warten Kosten auf das Gesundheitssystem von 260.000 oder 554.000 Dollar (Stand wieder Dollar 2010).

Mit freundlichen Grüßen
Depeche

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Alles, was man in dieser Zeit für seinen Charakter tun kann, ist, zu dokumentieren, daß man nicht zur Zeit gehört.
Johann Gottfried Seume


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