Der Spieler und seine Regeln

Diogenes Lampe, Sonntag, 15.04.2018, 17:34 (vor 2174 Tagen) @ NST7907 Views

Hallo,
Russland und China scheinen im Moment sehr gut zu kooperieren. Vor rund einem Jahrhundert >hatte in beiden Ländern der Kommunismus Einzug erhalten. Beide Staaten wurden eine lange >Periode von harter Hand regiert, auf der einen Seite Stalin und auf der anderen Seite Mao. In >beiden Ländern wurde versucht die alten Wurzeln auszureissen, in RU das Zarentum und die >Orthodoxe Kirche, in China das Kaisertum und der Konfuzianismus.

Vergleichen Sie Zarentum/Kaisertum und Orthodoxe Kirche/Konfuzianismus einerseits mit Diktatur und Kommunismus andererseits. Sie haben dieselben Wurzeln in der Herrschaftsform des Absolutismus und Kollektivismus. Somit ist immer die Substanz der Herrschaftsform gleich geblieben. Nur die Form änderte sich und mit ihr die Rituale.

Vom sowjetischen Zweig über Lenin, Trotzki usw. wissen wir, dass sie aus
der jüdischen Tradition abstammen und die meisten Kommissare der späteren
UdSSR ebenfalls. Ich weiß das z.B. nicht.

Nach meinem Wissensstand ist das, was sie als "jüdische Tradition" im Sowjetreich annehmen, reinster Jesuitismus gewesen. Stalinismus (schauen sie bei Wikipedia, wo Stalin zur Schule gegangen ist ...in einem jesuitischen Priesterseminar!) ist Jesuitismus und kein Judaismus. Was am Kommunismus jüdisch erscheint, entstammte einem Pseudojudaismus, dem Kabbalismus/Satanismus, der von der jüdischen Orthodoxie vollkommen abgelehnt wird. Marxismus ist nicht Judaismus, sondern Jesuitismus. Auch wenn Marx aus dem Judentum stammte, wie Trotzki auch. Beide haben sich vom Judentum distanziert; vor allem, weil es eben weder kollektivistisch ist noch missioniert.

Leider habe ich so gut wie keine Informationen dazu, wie
es sich in China verhalten hat. Die einzige Quelle mit vergleichbaren
Wurzeln ist die Sassoon Familie die in dieser Region sehr grossen Einfluss
hatte.

Womöglich machen Sie grundsätzlich den Fehler, auch in China Merkmale einer jüdischen Weltverschwörung zu vermuten? Dabei ist gerade die lange Geschichte der jesuitischen Missionsversuche in China wirklich weitaus interessanter. So hat der Jesuitismus schon früh einiges von den Chinesen übernommen und versucht, die Verhältnisse am chinesischen Kaiserhof des 16. und 17. Jh. im Vatikan durchzusetzen. Googeln Sie z.B. mal „Ritualstreit“!

Wenn sie sich mit der Missionsgeschichte der Jesuiten in China befassen würden, hätten Sie weitaus handfestere Informationen in der Hand als die Chimäre von der Jüdischen Weltverschwörung.

Ihre weiteren Ausführungen zeigen mir, dass Ihre Fragestellung nicht zu unrecht auf Ihre Prämisse hinaus läuft, dass ein politischer Schachspieler auch so eine Art Arbeitgeber für seine Schachfiguren ist. Dass es da über Sowjetrussland und Maos China so eine Art höhere Instanz (Spieler) gegeben hat, zu der die jeweiligen Machthaber (Schachfiguren) in einem Kadaver-Arbeitnehmerverhältnis standen. Genau diese Vorstellung entspricht dem Jesuitismus! Da haben Sie also insofern völlig recht, als der „Spieler“ des Weltkommunismus derselbe Jesuitengeneral war, der auch dessen Variante, den „Weltfaschismus“ spielte.

Was ist eigentlich Spielwelt und was Realität in Bezug
auf die uns umgebende Informationswelt.

Die Spielwelt ist eine begrenzte Welt; begrenzt durch Regeln. Sie organisiert also erkennbare bzw. überschaubare Realitäten nach ihren Spielregeln und spielt diese Realitäten als Modell durch. Varianten des Modells ergeben sich aufgrund der geltenden Regeln oder aufgrund von Veränderungen der Regeln. In diesem Erklärungsmuster wird natürlich immer jemand vorausgesetzt, der die Regeln bestimmt bzw. der sie spielt. Insofern ist der Jesuitengeneral der klassische „homo ludens“, der mit dem „Deus ex machina“ spielt.

Damit wäre ein Kreis geschlossen.
Wer bin ICH(Selbst) überhaupt, die Grenzen davon kommen ins schwimmen > ....

Wer auch immer Sie sind, Sie werden es nicht durch Spiele erschöpfend herausbekommen, in dem sie Ihr Modell (Ihre Vorstellung) von sich durchspielen. Denn wir kennen nicht alle Regeln, aufgrund derer unsere eigene Natur mit uns spielt.

ICH ist das Resultat meiner Vorstellung von mir. Das Selbst ist das, was sich das ICH vorstellt.

Gruss zurück


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