Klingt wie alttestamentarische Gerechtigkeitsphantasie

Diogenes Lampe, Sonntag, 15.04.2018, 15:39 (vor 2174 Tagen) @ n0by7751 Views

Jede prognostische Fantasie, die zudem hoffnungsvoll mich erheitert, ist
mir hoch willkommen. Dem Autoren gebührt Dank dafür. "Doch als Teil,
jener Kraft, die stets Böses tut und Gutes schafft", sei eine gerad
gegenteiliges Phantasiespiel gewagt.

Was, wenn der sich ins gigantomanische auswachsende individuelle Egoismus
krebsartig zu einem kollektiven Egoismus wuchert, der durch nichts anderes
mehr als durch Zerstörung in ungeahntem Ausmaß aufgehalten wird? Was
wäre, wenn die Natur ihre eigenen Mechanismen hätte, unerforscht und
unbegreiflich, die die Verursachen globaler Schäden durch deren
Vernichtung in die Schranken weist? Die Verursachen sind Menschen wie Du
und ich. Was wäre, wenn die Natur Vorgänge auslöst, dass sich sieben
Milliarden Schadensverursacher mit massenpsychotischem Gemetzel auf der
Erde und in der Natur zu einem verträglicheren Maß reduzieren?

Was, wenn nach solch globalem Reset tausende Generationen später neuen
Nichtigkeiten prognostizieren?

Gruss aus Kavala


Schon Ihre erste Frage ist eine Suggestivfrage. Sie beinhaltet eine unbewiesene Behauptung, einen Pleonasmus und eine contradictio in adjecto:

1. Ein "sich ins gigantomanische auswachsender individueller Egoismus" ist eine subjektive Wahrnehmung aufgrund ihrer moralischen Werteskala.
2. Egoismus ist immer individuell.
3. Einen "kollektiven Egoismus" gibt es nicht. Das ist ein Widerspruch im Beiwort. Das Ego ist das Eine. Das Kollektive besteht aus Mehreren.

Die Natur ist im Übrigen keine Instanz und kennt folglich auch keine Moral und somit keine Sünder oder Schuldner, die sie in die Schranken weisen könnte oder wollte. Auch keine Schäden. Menschen wie du und ich sind auch Natur. Sie kann es also kaum auf ihre eigene Vernichtung abgesehen haben, wenn ein Mensch vom Blitz erschlagen wird. Zumal in der Natur nie etwas verloren geht, sondern sich nur verwandelt. Im Übrigen ist ihr Wesen organisch und nicht mechanisch. Die nächste Baustelle ist, dass Sie der Natur einen freien Willen unterstellen. Ich habe somit den Eindruck, dass Sie gar nicht von der Natur reden sondern den zornigen alttestamentarischen Gott beschreiben, kurz bevor der die Sintflut auslöst.


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