"Eine homogene Gesellschaft ist antidemokratisch."

Gernot ⌂, Freitag, 13.04.2018, 11:10 (vor 2176 Tagen) @ Mitmacher2731 Views

Ich fürchte, die meinen das ernst.

Erst hielt ich den Unsinn für Satire, doch als ich dann von den "islamischen Hasspredigern" ("lasst euch nicht mit den Ungläubigen ein" - ist mir als Volksfreund doch recht!) las, kam ich ins Grübeln.

Die Volksstaaten wären gemäß Überschrift allesamt antidemokratisch gewesen.
Wie man am Europa des späteren 20. Jahrhunderts erkennen kann, ist das unzutreffend, und für Israel auch.
Undemokratisch sind in der Regel die "Integrationsgesellschaften", z.B. der Karibik, oder die Völkergefängnisse, die nur unter der Knute zusammengehalten werden können (Titos Jugoslawien).

Demokratie setzt Homogenität voraus.
Mein Lieblingsautor Jack Vance erklärte das anhand des Beispiels des Staates aus Eichhörnchen und Wölfen. Hätten Erstere die Mehrheit, säßen die Wölfe auf Ästen und fräßen Nüsse. Besäßen Zweitere die Mehrheit, wohnten die Eichhörnchen in Höhlen und fräßen Aas (oder würden gefressen werden).

Die von den Unterzeichnern angestrebte Gesellschaft verlangte eine von "oben" durchgesetzte Homogenität, die Grabesruhe gleichkäme. Der "Hassprediger" muss sanftmütig turteln und Eisbein essen, derjenige, der die Weißen für erhaltenswert hält, muss Negerkinder adoptieren. Das ist übertrieben, soll aber darstellen, dass Vorschriften, Verbote, Überwachung, strengste Gesetze, Meinungs- und Freiheitseinschränkungen Voraussetzung für das erstrebte "Goldene Zeitalter" der Integrationsgesellschaft der (rassisch und letztendlich auch politisch) Mittelbraunen sind.

Stutzig macht die Hervorhebung jüdischer Unterzeichner. Viele Juden wären vom Inhalt gewiss entsetzt, wissen sie doch um den Wert eines Volkes und um ihre Leistung, es Jahrtausende trotz Diaspora zu erhalten.


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