Nein, DIESE Aufnahme kannte ich noch nicht.

neptun, Donnerstag, 12.04.2018, 05:02 (vor 2178 Tagen) @ Tempranillo3338 Views

Hi Tempranillo,

wäre aber auch nicht schlimm gewesen, da gibt es in meinen Augen nichts zu entschuldigen. :-)

Danke für weitere Noten und diesen mir bisher unbekannten und auch guten Pianisten Takashi Sato.

Du hattest ja von diesem Stück schon am 02. April den Text hier wiedergegeben und auch die Aufnahmen mit Kissin und Trifonov verlinkt.

Auch wenn Sato sehr schön spielt bei anderer Auffassung über die Tempi als die beiden Letztgenannten, so gefallen mir diese doch irgendwie besser, weil sie mehr Ruhe ausstrahlen (bei nahezu gleicher zeitlicher Länge).

Vielleicht kennst Du ja von demselben Stück diese Aufnahme mit Lang Lang noch nicht; der nimmt sich über 30 Sekunden mehr Zeit für das Ganze, und ich finde, das hat eine Menge für sich. Auch wenn dieser Pianist durchaus auch in Fachkreisen hie und da recht umstritten ist (besonders wenn der den "Türkischen Marsch" von Mozart so ganz unmöglich dem dennoch begeisterten Publikum [weshalb muß ich da eigentlich plötzlich an das Bankenzinsluder denken? <img src=" />] "hinrotzt"), so halte ich ihn dennoch für einen begnadeten und schon lange sehr ausgereiften Pianisten.

Schumann ist, das solltest Du vllt. wissen, eher "nicht so mein Ding": Ich halte ihn zwar für einen großen Meister der Miniatur, aber "die große Form" beherrscht er meines Erachtens nicht wirklich. Mit Werken wie dem berühmten Carneval, den Davidsbündlertänzen oder der Kreisleriana konnte er bei mir bisher nicht punkten, es kam bei mir früher oder später immer der Punkt, wo ich für mich gähnend feststellte "Ach, jetzt fällt ihm nichts mehr ein, und er bläst sich einfach nur noch auf". Seine Kinderszenen hingegen sind mehr als Gold wert. :-)

Übrigens:
Was Du zu @MI über die Ähnlichkeit der Sterntaler- bzw. Sternenregen-Etüde mit dem Ges-Dur-Impromptu gesagt hast, habe ich vor Jahren auch schon einmal gedacht. Nur daß in der Etüde die Linke deutlich mehr zu tun hat, weil der Arpeggio-Klangteppich anders als bei Schubert in beiden Händen synchron "verlegt" werden muß. Zwar habe ich auch die in meinem Repertoire, aber für eine Präsentation war sie mir bisher mit Längen noch nicht gut genug. :-(

Bezüglich des Impromptus habe ich vor einiger Zeit mit einer Kollegin aus einer weit entfernten Stadt kommuniziert, welche die Aufnahme mit Krystian Zimerman favorisiert. Meine Version hingegen fand sie nicht überzeugend, ohne mir für mich nachvollziehbar vermitteln zu können, warum.

Die Zimerman-Aufnahme kannte ich aber schon und hatte sie vor längerer Zeit (bei allem Respekt und in aller Bescheidenheit) zusammen mit anderen Aufnahmen von weiteren fünf namhaften Pianisten (darunter sogar die von mir sehr verehrten "Kollegen" Horowitz und Sokolov) als "nicht schön genug" verworfen. Auch bei Sokolov vermisse ich hierbei sein sonst so unnachahmliches Legato.

Vielleicht interessiert's Dich ja.

Ich finde, daß man Rückerts Verse (speziell diese) auch ohne die von Dir vogeschlagene "andere Beleuchtung" völlig ohne Grinsen ernst nehmen kann, vorausgesetzt, daß man die Liebe wirklich schon einmal erlebt hat. Das weiter auszuführen, dürfte hier allerdings nicht der rechte Ort sein, denke ich.

Ist Dir eigentlich aufgefallen, daß in der Notenfassung der Aufnahme mit Sato anders als von Dir wiedergegeben, der 12. Vers ("Mein guter Geist, mein bessres Ich!") am Schluß, nachdem die ersten vier Verse wiederholt wurden, noch einmal angehängt wird?

LG neptun

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