Danke, MI!

Tempranillo, Samstag, 31.03.2018, 14:30 (vor 2217 Tagen) @ MI3523 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 31.03.2018, 15:15

Wirklich schön, daß Dir meine Videos gefallen.

Von daher nehme ich an, Dir jetzt nicht auf die Nerven zu gehen, wenn ich zu Martin Peltier verlinke, Kolumnist der Zeitschrift Hannibal und Autor des Buches *20 gute Gründe antiamerikanisch zu sein*.

https://www.egaliteetreconciliation.fr/La-strategie-du-sacrifice-ou-l-obligation-d-etre...

Er hält einen Vortrag über Jeanne d'Arc, die Frankreich von den Engländern befreit hat und empfiehlt eine völlige seelische Neuorientierung, um den Grundstein für eine spätere Befreiung zu legen.

Peltier erwähnt, als er vor einigen Jahren Robert Faurisson interviewt habe, sei die Radio-Sendung nach 20 Minuten unterbrochen worden. Wenige Augenblicke später bekundet er seinen Respekt für Ursula Haverbeck, Horst Mahler, Wolfgang Fröhlich (?) und Vincent Reynouard. *Aber nicht jeder ist zum Helden geboren*, was auch für ihn gelte.

Das große Programm des Bevölkerungsaustauschs, so Peltier eingangs, gehe sehr viel weiter, als es den Anschein habe. Nicht nur Menschen würden ersetzt, auch Kultur und Musik.

Sein Stichwort darf ich aufgreifen und für etwas unerhört Deutsches Werbung machen, Robert Schumanns Violinsonate No. 1, a-moll.

https://www.youtube.com/watch?v=zj1awv-Uew0

Vier Minuten, zwischen 7:00 und 11:00, stellen etwas dar, was wir in dieser Form vielleicht nur beim Sachsen Schumann finden: Romantische Verträumtheit, aber nicht eine nächtliche wie in Schuberts h-moll-Sinfonie oder Wagners Tristan, es ist ein Träumen bei hellem Tageslicht: ein sonniger Tag im Monat Mai, vielleicht auf einer Wiese, die Gedanken werden auf die Phantasieweide geschickt, gehen mal hierhin, mal dorthin, betrachten den Himmel, befragen die Zukunft, finden keine Antwort, beginnen wieder von vorne, aber ohne darüber melancholisch zu werden.

Argerich und Capuçon holen diesen, oft niedergebügelten Aspekt großartig heraus. Sie zerlegen den Satz in ein Kaleidoskop verschiedener Perspektiven, ohne daß das Ganze zerbröseln würde.

So etwas halte ich für das Merkmal großer Meisterschaft, deren eher äußerliches Kennzeichen darin besteht, daß Geiger und Pianist jeden Augenblick zusammen sind.

In Rezensionen wird gerne geschrieben, *sie scheinen gemeinsam zu atmen*, was mir aber zu drastisch wäre.

Zwei in völligem Gleichklang laufende seelische Schwingungen gefällt mir als Vergleich sehr viel besser.

Anhand des letzten Satzes wäre zu erkennen, daß aus Paris neben Gummiüberziehern seit mindestens zwei Jahrhunderten auch hervorragende und sündhaft teure Geigenbögen kommen, und wir nach Schumanns frühlingshaftem Intermezzo wieder in etwas Nächtlichem, ein wenig unheimlich Grundierten gelandet wären.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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