Interessante Aspekte

helmut-1, Siebenbürgen, Samstag, 31.03.2018, 13:04 (vor 2218 Tagen) @ MI3715 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 31.03.2018, 13:34

Hallo, MI,

aufschlussreich, was Du da schreibst.

Zu ein paar Aussagen möchte ich noch was sagen:

Mir ist klar, dass das Christentum unheimlich viel an Glaubwürdigkeit verloren hat, und das zu großen Teilen zurecht.

Die Gründe dafür sind vielschichtig. Es geht nicht nur um die Finanzmafia, die z.B. hinter dem Vatikan steckt. Es geht nicht nur um die Arbeitsmethoden von Diakonie und Caritas, die eigentlich "dienen" sollten. Schließlich ist es ja nichts Neues, dass gerade in den gewerkschaftseigenen Betrieben die arbeitnehmerfeindlichsten Zustände herrschen.

Was kräftig hereinspielt, das ist die zögerliche Aufarbeitung des Mißbrauchs von Anvertrauten, gerade in den Kinderheimen. Wobei man da keine überraschte Miene aufsetzen muss, - schließlich sind die Skelette von Neugeborenen in so manchen Katakomben von Nonnenklöstern zur Genüge bekannt.

Wenn ich überzeugter Christ bin, aber trotzdem in keine Kirchenkasse hineinbezahle, dann hängt das damit zusammen, dass ich sehr wohl über die Tatsache informiert bin, dass die Kirchen (egal welche) die größten Immobilienbesitzer in den meisten europäischen Staaten sind.

Die Ambitionen des aktuellen Papstes sind für mich sowieso nur Augenauswischerei, - insbesonders dann, wenn er die Christen zur Solidarität mit den muslimischen Einwanderern aufruft. Zur aktiven und insbesonders verwertbaren Unterstützung der Christen, die in den moslemischen Ländern unter Folter, Unterdrückung und Todesangst leben, da sagt er sowieso nichts Konkretes.

Andererseits wäre der Vatikan ganz locker in der Lage, 1 Mio sog. Flüchtlinge aufzunehmen. Er tut es nicht. Alibihalber sind es 10 oder 14 Familien, und das wird dann pressemäßig hochgespielt. Aber es wird immer wieder zur Solidarität und zur Unterstützung aufgerufen. In Richtung der rumänischen Ortodoxie gibts ein geflügeltes Wort, dass da sagt:

"Du sollst das tun, was der Pfarrer sagt, nicht das, was der Pfarrer macht.."

Auch in Matthäus 5.37 stehts klar geschrieben:
"Es sei aber euer Wort: ja, ja; nein, nein; was darüber ist, ist vom Bösen."

Auch im Monolog des Bischofs in Shakespeares "Weh dem, der lügt", steht es so geschrieben.

Es ist leider so, wie Du sagst: Das Christentum ist unglaubwürdig geworden. Zumindest für diejenigen, die kritisch denken und noch zwei und zwei zusammenzählen können.

Weiter:
"Ich habe trotzdem die innere Umkehr vollzugen, weil ich den Tagen wieder oder mehr Sinn geben will. Weil ich glaube, dass der christliche Gedanke in seinem Kern Hilfe ist, Orientierung und Trost. Ein Lebensgerüst. "

Keinerlei Einwände, keine Abschwächung, allenfalls Zustimmung. Es unterstreicht allerdings die ungewohnte These, dass man zum christlichen Leben keine Kirche braucht. Auch keinen Beichtvater, auch keine Absolution, einfach nur seinen persönlichen Glauben.

Ich will nicht aufführen, wo ich (oder auch meine Frau) in gutem Glauben geholfen haben und dafür mit Diebstählen aufgrund von Insiderwissen bestraft wurden. Wir leben trotzdem weiter. Obwohl im Christentum immer wieder von Vergeben und Vergessen die Rede ist, so ist das für mich unmöglich. Das Elefantengedächtnis funktioniert, und ich sage mir immer, - dass schon noch der Moment kommt, wo ich an die Reihe komme.

Tatsache ist, dass ich bis jetzt jeden, der mich gelinkt hat, in der Form drangekriegt habe, dass ich es irgendwie heimzahlen konnte. Manchmal hat es auch mehr als 10 Jahre gedauert, aber es hat geklappt. Die meisten vergessen eine Lebensweisheit: Man trifft sich immer mindestens zweimal im Leben...

Klar ist das nicht unbedingt ein christliches Vorzeigebenehmen, - aber schließlich steht geschrieben: 5.Mose 32:35 Die Rache ist mein; ich will vergelten.

Zum Abschluss:
"Inwiefern man sich auf Kirche einläßt, das ist jedem selbst überlassen."

Da muss man einfach seinen persönlichen Weg finden. Ich gehöre zu den Menschen, die die kirchliche Einrichtung benützen. Ohne Skrupel, denn alles, was dort erbaut ist oder dort praktiziert wird, wurde nicht vom Geld der Pfarrer bezahlt, sondern vom Geld der Gläubigen.

Ich gehe, wenn es mir danach ist, zu den Sakramenten der Katholiken, oder zum Abendmahl der Evangelischen, oder auch zu den Orthodoxen. Ich bin Christ und nehme mir das Recht heraus, überall dort liturgische Handlungen mitzumachen und zu erleben, wo unser Erlöser am Kreuz hängt.

Wenn ich mich als "eingeschränkten" Christen bezeichnen würde, dann könnte ich das nur dort, wo eben die aus der Taufe vorgegebene "Heimat" ist, - entweder katholisch, evangelisch oder orthodox. Da ich aber selbst bei der Taufe nicht denkfähig (und juristisch gesehen auch nicht geschäftsfähig) war, erlaube ich mir, meinen Lebensweg sowie die tangentialen Randbedingungen selbst festzulegen.

Sollten das zumehmend mehrere Leute tun, dann besteht die Chance, dass sich die Verantwortlichen in den Kirchen rückbesinnen und dann beginnen, das zu tun, was zur Festigung der christlichen Idee, die seit mehr als 2 Jahrtausenden geboren wurden, notwendig ist.

Diejenigen, die bis heute noch nicht kapieren wollen, dass man in der heutigen Zeit, wo der Islam mit Macht in das Abendland einströmt, die Einigkeit unter den Christen braucht, die gehören alle auf den Mond geschossen, weil sie ganz einfach nur destruktiv sind.


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