Minimalstaatler, Subsidiäre und Ordoliberale - die Superhelden unter den Denkschulen / Staat - siehe: Kurden ohne Kurdistan

Lechbrucknersepp, Donnerstag, 29.03.2018, 20:07 (vor 2213 Tagen) @ Rybezahl3675 Views
bearbeitet von Lechbrucknersepp, Donnerstag, 29.03.2018, 21:03

... der Abgaben- und Steuerstaat von Anfang an zum Scheitern verurteilt
ist. Und darum muss der Abgaben- und Steuerstaat endlich & endgültig
überwunden werden. (Was nicht mit einer Rückkehr zu einem älteren
Zustand zu verwechseln ist.)

Dir taugt das aktuelle Gesellschaftsmodell nicht? Geht mir genauso: Ich sehe da auch fundamentale Probleme. Keine Ahnung ob es die vielzitierte "kommunistische Langzeitstrategie" ist, oder ob die linksprogressive laute Minderheit und die EU-Gläubigen einfach so entstanden sind...

Tatsache ist, dass der Werdegang von autarken Gemeinschaften, aus Effizienzgründen und der Friedensdividende mit anderen autarken Gemeinschaften wegen zwangsläufig zu einem wie auch immer gearteten Staatsgebilde führt. Tut er es nicht, ist jetzt und mindestens die nächsten 200 Jahre (Schätzung) eh die Arschkarte fällig. Siehe die Kurden ohne Kurdistan.

Ich weiß aber, wie wichtig es in gewissen Denkschulen ist, niemanden durch negativ konnotierte Begriffe zu triggern. Du willst das Ding nicht Staat nennen, sondern Gemeinschaft.

Die Abgaben in dieser Gemeinschaft für Kollektivgüter (Wasser, Sicherheit, soziales Netz) willst Du nicht als "Steuern" verstanden wissen, also nennen wir sie einfach Gemeinschaftsfinanzierung.

Ich bin (wie Jörg Meuthen, Alice Weidel oder Peter Böhringer ein Freund des Minimalstaats- und Subsidiaritätsprinzips, bei dem der Souverän (das Volk) die Richtung vorgibt.

Würden Dich gewisse Begriffe (wie "Staat" oder "Steuern") nicht triggern, könnten wir ganz normal miteinander debattieren und lägen wahrscheinlich relativ nah beieinander. Würde mich zumindest nicht wundern.

Übrigens schließen autarke Gemeinschaften nicht den Zusammenschluss zu
größeren Einheiten aus. Entscheidend ist, dass die Gemeinschaften auch
autark bleiben.

Genau das ist ja das Prinzip, das ich oben beschrieben und per Zeitraffer-Video zu Staatsgrenzen illustriert habe.

Und sowieso und überhaupt kann es euch ja auch egal sein, was ich mache,
wie es mir auch schnuppe ist, was ihr so macht.

Das ist natürlich keine Diskussionsgrundlage, aber das ist Okay.

Auf euer Steuer-Großkollektiv pfeifend,

Das bringt abschließend nochmal auf den Punkt, was ich mit "getriggert von Begriffen" meine.

Als ob sich irgendjemand ein Steuer-Großkollektiv wünschen würde.
Im Übrigen - ich habe das bereits angedeutet - ist es völlig egal, welchen Namen Du dem Organisations-Konstrukt Staat und den Abgaben für dessen Kollektivgüter gibst.

Den Punkt, den die Libertären machen, habe ich bereits weiter oben im Thread besprochen und ich brauche das nicht zu wiederholen, da Dir eh Schnuppe ist, was wir Minimalstaatler und Anhänger des Subsidiaritätsprinzips so machen.

Nur ein kleiner Tipp: Diejenigen, die den Staat abschaffen wollen, argumentieren mit einer "spontanen Ordnung", die entsteht, wenn gleichgestellte Marktteilnehmer in einer Privatrechtsordnung ihre Angelegenheiten regeln. Die Grundannahme ist also, dass eine mittellose, geistig behinderte alleinerziehende Mutter ein mit Soros gleichgestellter Akteur ist, wenn beide ohne staatlichen Einfluss auf dem Markt aktiv sind. Und das wird zu einer besseren Welt führen. Halleluja.

Dem pauschalen Friedman-Bashing der Kritiker des Libertarismus werde ich mich übrigens nicht anschließen. Der hat sogar ein paar wirklich gute Grundprämissen aufgestellt. Beispielsweise, dass man entweder einen Sozialstaat oder offene Grenzen haben kann. Der wurde wie Marx von ideologisierten Anhängern einer Denkschule durch den Fleischwolf getrieben.

Ein wirklich guter Denker steigert sich nicht in eine Denkschule rein, sondern erkennt im Vergleich die "Knackepunkte". Frage: Das oben beschriebene System... Es ist die Alternative dazu, ein Staat unter Staaten zu sein...
Denkst Du nicht, dass dieses System auch aus dem Ruder laufen könnte und dann die bürgerlichen, rechtsstaatlich garantieren Rechte nichts mehr auffangen. Weil sie abgeschafft wurden. Minimalstaatler, Anhänger des Subsidiaritätsprinzips und Ordoliberale machen das: Über solche Probleme, die sich an den Reibungspunkten von Denkschulen ergeben nachdenken und abwägen.

Nur so dahin gesagt, auch wenn Dir das Schnuppe ist...

Schöne Ostern!


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