TV-Tipp zur 50k-vor-heute-Frage: Einwanderungen aus Anatolien nach BW

Weiner, Sonntag, 25.03.2018, 19:18 (vor 2223 Tagen) @ Weiner4807 Views

Guten Abend!

Ich hatte in einem Posting vor vierzehn Tagen auf eine Schlüsselepoche in der mitteleuropäischen Geschichte vor rund 50.000 Jahren hingewiesen und dabei 'hintersinnige' Bemerkungen zur Einwanderungsfrage gemacht: dass nämlich diese wie auch weitere Schlüsselepochen sehr oft mit Immigrationen verbunden waren.

Heute Abend nun, so sehe ich gerade, läuft im SWR eine Sendung die (hoffentlich) das anschaulich macht, was ich meinte:

20.15 Geschichte und Entdeckungen (bis 21.45 Uhr)

Archäologie erleben - Mission Eiszeit (ab 20.15 Uhr)

Archäologie erleben - Akte Jungsteinzeit (ab 21:00 Uhr)

Im ersten Teil soll offensichtlich die Zeit um 40.000 vor heute dargestellt werden, als der Cro Magnon Mensch hier im Südwesten (aber auch in Spanien, Südfrankreich usw.) auftaucht und sich vermutlich mit dem Neandertaler vermischt (ich weiß nicht, ob das in dem Film gebracht wird). Es entstehen in der Folge die ersten Kunstwerke, die überdies auf ein hohes technisches Niveau schließen lassen. Desgleichen wird das geboren bzw. dramatisch intensiviert, was wir als die Religiosität des Menschen ansehen. Die Cro Magnon Menschen, die hier im Südwesten auftauchen, kamen offenbar die Donau herauf. Künstlerische Spuren haben sie auf dem Weg von dort aber so deutlich nicht hinterlassen (oder sie wurden noch nicht gefunden). Erst hier offenbar fand der evolutionäre Sprung statt.

Eine weitere wichtige Epoche wird im zweiten Teil der Doku angesprochen, nämlich die Einführung der Landwirtschaft hier in Mitteleuropa. Auch die kam größtenteils mit wandernden Völkern, und wieder war der fernere Südosten das Ursprungsgebiet. Die klimatischen Herausforderungen waren hier allerdings größer als in den (damals noch) fruchtbaren Gebieten des Nahen Ostens. Insofern fand hier wieder eine Intensivierung und Selektion statt (siehe etwa die Erfindung des Rades in vermutlich Mitteleuropa).

Es ist nicht nur der Genius loci (landschaftlich und klimatische Vielfalt in Europa auf engstem Raume u.a.), sondern es sind immer auch die Gene, die hier eine Rolle spielen. Der offene Genpool ist langfristig gesehen der begünstigte.

Ich will hier nicht in ein Wespennest stechen, meine Ansichten sind eigentlich sehr konservativ. Jedoch darf man gelegentlich ja dafür plädieren, die Dinge etwas locker und intergalaktisch zu sehen. Die 'Geschichte' wenigstens ist da sehr großzügig. Und deshalb auch so schmerzhaft.

Mit freundlichen Grüßen,
Weiner


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