Sehe ich ähnlich

helmut-1, Siebenbürgen, Mittwoch, 21.03.2018, 12:42 (vor 2200 Tagen) @ Friedrich3018 Views

Verse wie die von der Linde sind sentimental, passen vielleicht zum Gesamtbild, haben aber keinerlei aalytischen Wert. Insofern ist es müßig, darüber nachzudenken, ob sich jemand illegal dieser Zeilen bedient hat oder nicht.

Wenn ich sentimental werde, dann bediene ich mich gewisser Lieder, z.B. dessen:

http://www.zeno.org/Literatur/M/Prutz,+Robert+Eduard/Gedichte/Gedichte/Noch+ist+die+Fre...

Hilft uns aber faktisch nicht weiter. Stärkt allenfalls nur unser persönliches Selbstbewusstsein.

Da mir auf meine Zeilen weiter oben keiner widersprochen hat, gehe ich davon aus, dass ich da schon im Großen und Ganzen richtig liege.

Thema Immigranten:
Wir sind nicht in der Lage, wertfrei zu beurteilen, wo die Kacke am dampfen ist und wo nur Propagande - zu welchem Zweck auch immer - gemacht wird. Können wir eben nicht, wir sind nicht vor Ort.

Dazu kommt, dass die Pfarrerstochter mit ihrer Einladungskampagne alles durcheinandergemischt hat, wodurch nicht einmal die, die Land und Leute und vor allem die Sprache kennen, nicht mehr in der Lage sind, echte Hilfsbedürftige von Wirtschaftsimmigranten zu unterscheiden.

Ob das nun ein "unvorhergesehenes Ereignis", oder einfach nur "Inkompetenz der Politiker" oder "geplanter Genozid der Deutschen" war, da wird jeder, der sich darüber Gedanken macht, in die Kiste der Verschwörungstheoretiker verfrachtet, - je nachdem, auf welcher Seite er eben steht.

Tatsache ist, wir alle wissen es eben nicht, wir glauben oder meinen nur. Wir sehen das, was wir eben sehen wollen.

Was wir nicht sehen wollen, aber sehen müssen, das ist eine andere Tatsache. Nämlich die, dass der Lebenswert in unserem Land, in unserer Gesellschaft seit geraumer Zeit einen gefährlichen Abwärtstrend entwickelt. Klar wird das von den Befürwortern der Regierungspolitik in Abrede gestellt. Wäre ja auch kontraproduktiv, wenn das die Spatzen von den Dächern pfeifen würden.

Thema Auswanderung:

Da gibts Leute, die sich in dem Mischmasch an Kulturen wohlfühlen. Leute, die keine Kinder haben, die in Klassen unterrichtet werden, wo mehrheitlich keine deutsche Sprache mehr in den Pausen gesprochen wird. Leute, die in derart sicheren Gebieten wohnen, wo sie eben keine Probleme mit aggressiven Ausländern haben. Und, und, und ...

Da gibts andere, die das nicht mehr mitmachen wollen. Leute, die sagen, - von meinen Steuern, die ich von meinem hart verdienten Geld abführe, soll der Unsinn nicht finanziert werden. Da man darauf keinen Einfluss hat, bleibt nichts anderes übrig, als entweder H4 als Ziel zu haben oder auszuwandern.

Natürlich gibts auch diejenigen, die sagen, - ich bleibe, ich lass mich deshalb nicht unterkriegen. Ob das so stimmt, oder ob das nur eine andere Formulierung dafür ist, dass man nicht die nötige Courage entwickelt, um den Schlussstrich zu ziehen, - wer weiß das schon.

Ich beobachte die jüngere Generation, natürlich vor allem mein Fleisch und Blut. Da ist mein Jüngster, der in einer deutschen Kleinstadt (zwischen 50 T und 100 T E) lebt und seine Ausbildung sowie seine berufliche Weiterbildung absolviert. 23 Jahre alt, der Kerl. Alle meine Kinder sind entweder in A oder D, - ich hab mich damit abgefunden, dass auch er dort bleibt.

Mitnichten. Er meint, - dass ist nicht mein Land, - ich bleibe hier nicht. Obwohl er die Staatsbürgerschaft hat, die Sprache perfekt spricht, - obwohl er von mir (ganz ehrlich) nicht "geimpft" wurde. Gerade kürzlich hat er mir klar gemacht, was er vorhat: Seine Ausbildung beenden, gewisse berufliche fachspezifische Kurse und Seminare absolvieren, und dann wieder zurück nach Rumänien. Bis dahin soll ich den Boden vorbereiten, damit er sich hier eine Existenz aufbauen kann.

In Deutschland eine Existenz aufzubauen, - kein Interesse. Im Betrieb ist er sehr gut angesehen, bekommt eine viel höhere Dotierung als vergleichbare Kollegen, könnte sofot einen unbefristeten Arbeitsvertrag abschließen, - will er nicht. Er will vom Wissen und der fachlichen Ausbildung in Deutschland profitieren, und das wars dann.

Warum, frage ich mich. Bei mir wars umgekehrt, - ich bin mehr als drei Jahrzehnte dort geblieben, - mir hats gefallen. Was hat sich derart geändert, dass es einem jungen Menschen, der im selben Alter ist, wie ich damals war, nicht mehr als attraktiv erscheint, dort zu leben.

Er ist fleißig, sieht gut aus (hat er vom Vater [[zwinker]]) , fährt flotte Autos, aber interessiert sich auch kaum für eine Beziehung (im Gegensatz zu Siebenbürgen). O.k., es mag ja sein, dass er da von den Rumäninnen und deren Eigenheiten etwas verwöhnt ist. In Deutschland geben viele junge Mädchen oder auch Frauen nichts auf ihr Äußeres. In Rumänien geht eine Frau nicht einmal zum Bäcker ums Brot, wenn sie nicht top-gestylt ist.

Es ist aber auch was anderes. Auf meine Frage, warum er nicht wenigstens am Wochenende in Discos geht, wo gleichaltrige herumspringen, - meint er: Papa, ich bin das so satt, immer wieder erklären zu müssen, warum ich nicht kokse oder hasche,... (?!) Ist das tatsächlich so?

Er will auf jeden Fall nach seiner Ausbildung eine Familie gründen und Kinder haben, - aber nicht in Deutschland. Er ist derjenige, der in der Firma die meisten Überstunden pro Monat verzeichnet. Was ist das, was in Deutschland alles falsch läuft, wo man solche Leute, die eigentlich von den Betrieben händeringend gesucht werden, verprellt?

Ist es wirklich nur das, dass man in Siebenbürgen keine Moscheen und keine Kopftücher kennt, oder kommt da noch was anderes dazu? Nun, ich bin zwar einerseits - nostalgisch gesehen - darüber traurig, aber andererseits darüber froh, dass er zu seinen Eltern zurückkehrt. Welcher Vater ist darüber nicht happy, dass wenigstens einer zuhause bleibt.

Aber zu denken gibt mir das schon. Und das alles hat mit Sicherheit nichts mit der "Linde" zu tun, oder wer die verfasst oder gefälscht hat. Das geht viel tiefer.


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