Die Furcht vor der Versöhnung

Ashitaka, Sonntag, 18.03.2018, 13:12 (vor 2224 Tagen) @ nemo3651 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 18.03.2018, 14:08

Hallo Nemo,

Das Gesetz der drei Kräfte wirkt in allen Dingen. Es bestimmt ihre
Entwicklung.

Was würde von der reizvollen "Entwicklung" des Menschen und seiner Welt übrig bleiben, wenn sie niemandem bewusst würde, wenn niemand mehr bereit stünde, um ihr eine Vergangenheit, eine Gegenwart und eine Zukunft zu schenken? Ohne unsere Abstoßung (die Vergangenheit), unsere Versöhnung (Gegenwart) und die Anziehung (Zukunftsvorstellung) fällt unsere Zeit in sich zusammen, erübrigt sich der quälende Gedanke an einen der Abstoßung und Anziehung geschuldeten Schöpfer.

Was, wenn es ihn nie gegeben hat, er sich niemals offenbaren wird?

Was, wenn die Vergangenheit nicht nur die Zukunft diktiert, sondern die Zukunft ebenso die Vergangenheit? Was, wenn wir dies nicht zu denken bereit sind, da wir uns vor der Versöhnung all unserer Abstoßungen und Anziehungen, vor uns selbst, fürchten?

Wir sind gefesselt von der Vorstellung, dass unsere Gegenwart durch die Vergangenheit verursacht wurde, werden uns nicht darüber bewusst, dass wir uns damit lediglich ein Ende in der Unendlichkeit des Ursächlichen simulieren.

Wir haben Angst. Und so stehen wir auf der Schwelle, sehnen uns beim Anblick dessen, was wir abstoßen und was uns zugleich anzuziehen vermag, nach dem uns in dieser dunklen Stunde schützenden Schöpfer. Doch wir erblicken ihn und seine Schöpfung nicht.

Herzlichst,

Ashitaka

How do we know?

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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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