"Der Westen lügt die ganze Zeit"

Kosh, Freitag, 16.03.2018, 17:47 (vor 2231 Tagen) @ Das Alte Periskop3831 Views

Die können ihn Hitler oder was auch immer nennen, das hat im Osten keine Bewandtnis oder eine gegenteilige. Russland ist eine eigene Welt, keine fragile aus dem Boden gestampfte, sondern eine gewachsene mit eigener Kultur, die historisch seit Jahrhunderten damit zu leben hat, für alles und jedes als böser Russe herzuhalten. Jede ausgestreckte westliche Hand wird daher mit äusserster Skepsis zu beurteilen sein.

Kommt dazu, dass Putin vorgesorgt hat. China und eben auch Russland haben rechtzeitig erkannt:

GegenPRopaganda gegen PRopaganda!

Wir sind alle nur Homo sapiens und für “die Wahrheit” weniger empfänglich als für PRopaganda. Deshalb hat jeder Hegemon vorzusorgen:

aus http://www.spiegel.de/politik/ausland/russland-und-der-giftanschlag-auf-ex-spion-skripa...
"Der Westen lügt die ganze Zeit"

Wer wo wann wie recht hat, spielt auf dieser Kommunikationsebene keine so grosse Rolle wie eben die Deutungshoheit oder Deutungshegemonie auf eigenem Terrain. Dass der Westen in Russland und China kaum mehr PRopaganda unters Volk bringen kann, hängt eben auch damit zusammen, dass er eklatante PRopagandafehler, regelrechte Anfängerfehler begangen hat, z.B:

- Weiter aus dem Off: "Aber er hat sich nicht verbiegen lassen", denn er wisse sehr genau, was sein Labour-Kollege und ehemaliger Premier Tony Blair in demselben Saal vor 15 Jahren erzählt habe. Blair wird gezeigt. Er hatte im Parlament erklärt, Großbritannien müsse gegen den irakischen Diktator Saddam Hussein in den Krieg ziehen, weil dieser Massenvernichtungswaffen besitze. Bis heute wurden diese nicht gefunden.

Und und und, Russland kann auf eine komplette Mottenkiste zugreifen, um zu “beweisen”, dass der Westen lügt. Dass er die ganze Zeit lügt, gehört zu jenen PRopagandaübertreibungen, die so falsch nicht wirklich sind und wenn man dabei noch näher bei der Wahrheit liegt, kann es nur nützen.

Ausserdem: Was will der Westen denn MACH(T)en, was nützt es wenn ein hoher PRozentsatz im Westen glaubt, Putin sei ein Hitler, aber kurz- bis mittelfristig keine Konzentrationslager in Aussicht sind, um Minderheiten darin zu “vergasen”. Der Westen wäre im Gegenteil vielmehr auf Russland angewiesen, wenn er China tatsächlich in die Schranken weisen will, aber er ist nicht bereit, Russland dafür zu belohnen. Bisherige Ansätze gehen alle in die Richtung, das Herzland zu übernehmen und dortige MASSEn irgendwie ins westliche System zu integrieren. Die sind aber alle gescheitert, also bleiben verzweifelte Isolationsversuche, die Russland letztlich nur stärker MACH(T)en, aber sicher nicht williger, in die Achse des Guten überzulaufen.

Fazit: Solange der Westen keine schläueren Mittel hat, als die eigenen MASSEn in die Irre zu führen, kann er zwar einen Einmarsch planen, aber wegen des russischen Atomwaffenarsenals kann er keinen riskieren, denn EU-Hauptstädte gehören zu den ersten Zielen, wenn die EU sich tatsächlich zu einem KRIEG begeistern könnte. Und ehrlich gesagt, selbst wenn die Atomfrage aussen vor gelassen wird, für eine konventionelle KRIEGsführung ist die westliche MASSE weder ausgebildet noch ist das dazu nötige KRIEGsmaterial vorhanden.

Dem Westen sind schlicht und einfach die Hände gebunden, ausser man wagt den atomaren Erstschlag und riskiert Europa zum 3. Mal in rund 100 Jahren, der dann aber in einer Weise vollzogen werden müsste, der jedes bisher dagewesene KRIEGsszenario wie Kinderkram aussehen lässt.

Die Fragen reduzieren sich damit auf Folgende: Was der Westen kann und was er will?

Antwort: Wollen tut er viel, aber können PRaktisch nichts.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

--
PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung