Nekrophile Resignation

Mephistopheles, Mittwoch, 14.03.2018, 19:58 (vor 2206 Tagen) @ Oblomow5092 Views

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Also+sprach+Zarathustra/Die+Rede...

Bei Nietzsches Zarathustra (dem Dysangelium)

Ich kann bei Nietsche beim besten Willen keine Schreckensbotschaften finden, ganz im Gegensatz zu der Botschaft, worauf du anspielst.
Nietsche war ein anstrengender, fordernder, sich selbst überfordernder Optimist.

ist nichts

selbstverständlich, insofern bietet sich an, erst mal u.a. die Genealogie
der Moral, Jenseits von Gut und Böse, Geburt der Tragödie, die
Unzeitgemäße Betrachtung Schopenhauer als Erzieher als Kamel zu tragen,
bevor man als Löwe dann den Zarathustra jagt, um schließlich als Kind bei
Fragmenten zu landen, z.B. denen aus Lenzerheide.

Wenn Du zu Nietzsche gehst, vergiss das eigene Kopfherz nicht.

Wenn du zu einer Frau gehst, vergiss die Peitsche nicht! [[freude]]

Paul Valery

sagte, glaube ich, dass Nietzsche kein Lebensmittel, sondern ein
Rauschmittel sei. Naja, das ist so ein klügelndes Gefasel. Wer mal nach
Leipzig kommt, der sollte nach Röcken fahren, da liegt Mr. Dynamite
begraben südlich der Schlachtfelder um Lützen, wo Gustav Adolf fiel. In
Naumburg nahe Jena gibt es ein schönes Museum zu Friedrich Nietzsche.

Herzlich
Oblomow

Es ist nicht so, dass die Zeit Nietzsches noch kommen wird, sondern es sieht so aus, dass das Verstehen Nietzsches immer weniger wird, immer weniger möglich wird.
Das liegt daran, an der Eigenschaft des "letzten Menschen", dass er Nietzsche mangels Geistes- und Vorstellungskraft und -gefühl (ich meine Geistesgefühl und Vorstellungsgefühl) gar nicht mehr verstehen kann, auch wenn er sich bemühen würde. Es reicht einfach nicht mehr, die innere noch mögliche Anspannung reicht nicht mehr. Die Intensität der Gedanken können wir Tiefflieger nicht mehr erreichen, ja, viele ahnen gar nicht einmal mehr, auf welcher Höhe in Deutschland mal gedacht, diskutiert und Gedanken geteilt wurden.

Was uns bleibt, ist die nekrophile Resignation.
Ich glaube, wir verstehen Nietzsche immer weniger, anders als vor 100 Jahren, wo Nietzsche intensiv gelesen wurde und sich um Verständnis bemüht wurde.

Gruß Mephistopheles


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