Ersatzweise vielleicht was zum Abendbrot?

Weiner, Dienstag, 13.03.2018, 15:58 (vor 2229 Tagen) @ Ankawor5402 Views

Hallo Ankawor!

Ich hatte mich schon gefreut, etwas für mein morgendliches geistiges
Frühstück gefunden zu haben, insbesondere die Erwähnung von Nada Brahma
in deiner verlinkten Liste.

Leider wird aber dort nur aufgeführt, dass Vorträge gehalten wurden.
Links zu den Inhalten finde ich nicht.

Hallo Ankawor,

tut mir leid, ich hätte vielleicht ein Schild zum LINK mit aufstellen sollen: 'Sesam' öffnet nicht automatisch! Der LINK sollte nur ein Panorama der inzwischen doch recht zahlreichen Autoren geben, die sich mit diesem Thema beschäftigt haben: "was ist Harmonie mathematisch gesehen". Leider gibt es keine Zusammenfassung und kein Uni-Institut für diesen Bereich. Die Autoren müssen mit ihren Veröffentlichungen und Webseiten je für sich aufgesucht werden.

Eine wichtige Figur war wohl Hans Kayser, der ein Institut in Wien hatte, das inzwischen aber geschlossen wurde. In Nürnberg möchte ein Verein seine Tradition weiterführen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Kayser

https://harmonik-zentrum-deutschland.de

Wenn man ebenda auf einer der zugehörigen Webpages landet, muss man aber jedesmal das LOGIN-Menu 'abbrechen', um sich umsehen zu können.

Um was es geht, darf ich an einem hoffentlich anschaulichen Beispiel erläutern. Bereits Kepler hat sich die Frage gestellt, ob es einen Grund dafür geben könnte, dass die Proportionen der planetaren Umlaufzeiten zueinander exakt so sind, wie sie eben sind. Ist ihre Struktur eine zwangsläufige? Von Titius und Bode, zwei (deutschen!) Astronomen des 18. Jahrhunderts, wurde hierzu eine (noch etwas ungenaue) Gesetzmäßigkeit entwickelt, die aber von der Physik und Astronomie nur mit Bauchgrimmen akzeptiert, d.h. nicht wirklich verstanden wird ('begründet werden kann').

https://de.wikipedia.org/wiki/Titius-Bode-Reihe

Es ist nun dummerweise so, dass diese Regel offenbar auch bei Sonnen- bzw. Planetensystemen in Lichtjahren Entfernung gilt, vermutlich im ganzen Universum. Man hat sogar in solch fernen System eine Planetenumlaufbahn aufgrund der TBR voraussagen und dann tatsächlich den Planeten nachweisen können. Aber die TBR ist nicht mit herkömmlicher Argumentation zu fassen.

Ähnliche Problemfälle tauchen in anderen Bereichen der Wirklichkeit auf: wenn etwa eine Zelle wirklich 'leben' will, dann müssen Tausende chemische Reaktionen zeitlich extrem genau aufeinander abgestimmt sein: wie wird so etwas geleistet? Das geht nur über ineinander verflochtene Regelkreise und (zeitliche, energetische) Proportionalitäten.

Und was ist eine Ganzheit? Warum funktionieren manche Teams und Unternehmen, warum die anderen nicht? Hängt es vom Zeitpunkt ihrer Gründung ab? Dann wären wir schon mitten in der Astrologie - und da wollen wir nicht hin. Viele stoßen sich an 'harmonikalen Forschungen', weil man zu schnell in der esoterischen Ecke landet.

Die Systemtheorie hat einige Aspekte in diesem Bereich inzwischen beleuchtet und Begriffe gefunden (Autopoiesis, Selbstemergenz mit der Fähigkeit zur Adaption etc.). Aber eigentlich steht man erst ganz am Anfang. Vielleicht besteht die Hauptschwierigkeit darin, dass wir unsere 'analytischen' Energie-Wechselwirkungs-Vorstellungen nicht in komplexe Situationen übertragen können. Warum gibt es nur 80 stabile Elemente, und warum zerfällt ein Neutron gerade nach rund 880,3 ± 1,1 Sekunden. Könnt' ja auch etwas schneller sein!? Da weiß keiner eine Antwort, und doch sind das ganz zentrale Fragestellungen. Wir sind hier im Bereich von Multi-Körper-Systemen, für die man sich mit einigermaßen vernünftigen mathematischen Ansätzen bislang schwertut. Möglicherweise erstreckt sich das bis in den Bereich der Gemeinschaftsbildung und Staatslehre ...

Das am meisten Kuriose ist aber der Zusammenhang von Emotion und Geist und Mathematik, wie er in der Musik etwa aufscheint (oder auch in der Ästhetik bildnerischer Kunstwerke). Inhalt bzw. Qualität einerseits und Zahlenverhältnisse andererseits sind irgendwie miteinander verwandt. Aber wie?

Es gibt ein Buch, das in die Problemstellung einführt, ohne jedoch wirkliche Antworten geben zu können:

Die Kraft der Naturgesetze : Emergenz und kollektive Fähigkeiten durch spontane Selbstorganisation, von den Elementarteilchen bis zur menschlichen Gesellschaft / Günter Dedié. - 2. verb. Aufl. Erschienen: Hamburg : Verl. tredition, 2015

kurze Besprechung hier:

https://hpd.de/artikel/11788

Ansonsten kannst Du Dich unter nachfolgenden LINKs vielleicht ein wenig umschauen, wo aber die Einleitung gleich warnt:

= Dies ist keine Funseite! Entertainment oder Edutainment zu liefern, ist nicht die Absicht dieser Internetpräsenz. Selbständig Denkende auf der Suche nach den Ur-Wahrheiten werden hier aber reichlich Material vorfinden - welches allerdings nur als Impulsgeber angedacht ist, um zu hinterfragen, weiter zu denken und zu entwickeln. =

http://www.tetraktys.de/aktuelles.html

http://www.tetraktys.de/harmonik-1.html

Vielleicht bringt Wikipedia etwas? Es geht jedenfalls um mehr als nur um Schwärme ...

"Komplexe Systeme sind von der Welt der Elementarteilchen bis hinauf zur menschlichen Gesellschaft weit verbreitet, ja geradezu dominant. Sie entstehen überwiegend durch Prozesse der spontanen Selbstorganisation und sind meist einer Theorie auf der Basis bekannter mathematischer Funktionen nicht zugänglich."

https://de.wikipedia.org/wiki/Systemtheorie
https://de.wikipedia.org/wiki/Komplexes_System
https://de.wikipedia.org/wiki/Santa_Fe_Institute

Ich hoffe, Du findest den richtigen Einstieg!

Raum und Zeit sind der Tisch, auf dem die Schöpfung aufgetragen und ausgebreitet wird. Diese ist reine Energie (= fortlaufende Bewegung und Veränderung), die durch einen überragenden Geist strukturiert wird (Naturgesetze, Mathematik), derart auch, dass sie sich selbst (für) wirklich wahrnehmen kann: im Leben (Sphäre der Biologie) spiegelt sie sich selbst. Ob sie ihren Schöpfer ebenfalls sehen kann?

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Glasperlenspiel

MfG, Weiner


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