Die Methode, mit der gelehrt wurde, war die Scholastik

Mephistopheles, Sonntag, 11.03.2018, 14:47 (vor 2231 Tagen) @ Oblomow6346 Views

und heißt Theologie - neben Jura, Philosophie und Medizin eine der 4
Basis-Fakultäten an europäischen Universitäten (bekannt aus Faust

1).


Allerdings wird speziell Reinkarnation vom Christentum verneint.

Bernd Borchert


Es gab nur drei Fächer. Philosophie wurde als Magd der Theologie
begriffen.

"Bis zu einem Bakkalaureat musste bis zu sechs Jahre lang studiert werden.
Bis zu 12 weitere waren für die Erreichung eines Magister oder
Doktorats-Abschlusses notwendig. Die ersten sechs Jahre wurden durch die
Artistenfakultät organisiert. Hier wurden die sieben freien Künste
gelehrt: Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musiktheorie, Grammatik, Logik
und Rhetorik. Das Hauptaugenmerk lag auf der Logik.

Nach dem Erreichen des Baccalaureus Artium konnte der Student die
Universität verlassen oder weitere Studien in einer der folgenden
Fakultäten fortführen: Jura, Medizin oder Theologie, und darin einen
Magister oder den Doktorgrad erlangen. Theologie hatte dabei das größte
Ansehen und war das schwierigste dieser Fächer."

Quelle Wikipedia

Herzlich und Gott zum Gruße
Oblomow


Ein scholastisches Lehrbuch beginnt meist mit Fragen der Wissenschaftstheorie und Wissenschaftssystematik. Wenn es z. B. um die Seelenlehre geht, die anhand der maßgeblichen Schrift des Aristoteles De anima (Über die Seele) dargestellt wird, wird zuerst gefragt: Kann es überhaupt eine Wissenschaft von der Seele geben? Was genau soll der Gegenstand dieser Wissenschaft sein? Inwiefern ist dieser Gegenstand geeignet, wissenschaftlich untersucht zu werden? Wie zuverlässig können Aussagen sein, die über die Seele gemacht werden? Ist die Wissenschaft von der Seele eine Naturwissenschaft? Wo ist diese Wissenschaft in das hierarchische System der Wissenschaften einzuordnen? Dann wandte man sich konkreten Einzelheiten zu, z. B.: Ist die Seele eine Substanz? Woraus besteht sie? Welcher Art sind die Wechselwirkungen zwischen ihr und dem Körper? Mit welchen Fähigkeiten ist sie ausgestattet? Ist die Seele eine Einheit, oder sind ihre Teile eigenständige Seelen, nämlich eine vegetative, die Stoffwechsel und Wachstum steuert, eine sensitive, die für Wahrnehmungen und Gefühle zuständig ist, und eine intellektive (Vernunft)? Wie verhält sich das bei Pflanzen und Tieren?
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Scholastik

Über dieoder ob sie doch eine Masse hätten, aber ein flüchtige so wie die Luft. Über Scholastik hat man sich oft lustig gemacht, indem an ihr die uerühmte Fragestellung unterstellte: Wie viele Engel passen auf eine Nadelspitze?
https://de.wikipedia.org/wiki/Quaestio_(Lehrpraxis)

Ich finde die Fragestellung gar nicht so doof oder abwegig.
Engel stellte man sich als reine Geistwesen vor, wobei, glaube ich, darüber gestritten wurde, ob sie jetzt als reine Geistwesen vollständig ohne Masse seien oder doch über eine Gewisse Masse verfügten, so wie etwa die Luft. (Luftdruck war damals völlig unbekannt, das kann man also der Scholastik nicht vorwerfen.)

Wer diese Frage immer noch Lustig findet
- schließlich hat noch nie jemanden einen Engel gesehen, dem empfehle ich, statt "Engel" einfach das Wort "Elektron" einzusetzen:

Wie viel Elektronen haben auf einer Nadelspitze Platz, wenn sich auf der gegenüberliegenden Seite ein positiver Pol befindet? Hat schon einer mal ein Elektron gesehen? Woher wisst ihr dann, das sie in Wirklichkeit existieren und nicht nur in eurer Phantasie? Und welche Masse haben Elektronen nun?

Für mich ist gerade dieses Beispiel ein Beleg dafür, dass unser Weltverständnis, die IDEE (im platonischen Sinne), was unsere Welt im Innersten zusammenhält, wesentlich älter ist, als man sich das gewöhnlich denkt.
Ob ich jetzt Elektronen oder Engel auf einer Nadelspitze, die dann im Cern mit nahe Lichtgeschwindigkeit, aber nur nahe! - bloß nicht Über(!)-Lichtgeschwindigkeit rumsausen. (Wer sagt, sie hätten Überlichtgeschwindigkeit, begeht eine Ketzerei und muss sich vor der Inquisition verantworten) - das bleibt sich gleich.

Es sieht so aus, als wären zuerst die faustischen Ideen vorhanden gewesen, für die man dann seit etwa 1000 Jahren mit einem wahrhaft unendlichen Aufwand nach Belegen sucht. (Sollten aber die messergebnisse anders ausfallen, als nach den Ideen zu erwarten, werden sie einfach nicht wahrgenommen)

Gruß Mephistopheles


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