Politik und Wirtschaft - Wirtschaftspolitik

Kosh, Montag, 05.03.2018, 19:16 (vor 2237 Tagen) @ CalBaer5980 Views

- Dass kann auch ein Video auf Youtube, dafuer braucht man keine Politik.

Politik innerhalb und ausserhalb Youtube ist und bleibt Politik - Wirtschaftspolitik. Eine für mich seit 2000 nicht falsifizierte Aussage eines Kommentators (in einem anderen Börsenforum): Wirtschaft ist von Politik nicht zu trennen und umgekehrt.

- Wenn die Politik es taete, waere es nur ein Offenbahrungseid des eigenen Versagens, …

Für “unverbrauchte” Kräfte träfe das wohl kaum zu, es sei denn sie wären so masochistisch veranlagt wie es Deutsche zuweilen sind seit 1945.

- … deswegen werden sie das niemals tun, sondern immer dreist Dinge behaupten wie "Ihre Spareinlagen sind sicher".

Das ist nicht dreist, sondern die Folge der Politikerzucht durch die MASSE. Wenn “Politik-Konsumenten” weisse Wäsche wollen, verkaufst Du weisser als weiss. Du erzählst ihnen, was sie hören wollen und dafür wirst Du gewählt. Erzählst Du was anderes, wirst Du nicht gewählt. War es nicht @dottore, der mal eine Geschichte eines Betrügers vorstellte, der sein Leben lang die Menschen übers Ohr gehauen hat. Wie er das geschafft habe: ‘Ich habe ihnen erzählt was sie hören wollten’. Ich denke das ist das kleine 1x1 des Verkaufs schlechthin. Politiker sind Verkäufer, Wähler sind Einkäufer. In Indien geht das über Brotpreise, bei uns sind es weniger offensichtliche Versprechen.

- Weil sie sich bestaendig einmischt mit anderer Leute Geld, was aber wenig mit Markt zu tun hat, sondern mit Manipulation.

Politik muss sich einmischen, um Wirtschaft zu ermöglichen und umgekehrt. Das eine geht nicht ohne das andere. Wie weit sich die Politik einmischt, das ist wiederum eine andere Frage, war es immer schon. Die Rede ist sehr oft von einem schlanken Staat, die Realität sieht anders aus.
Ich halte es auch nicht für zielführend, Politiker im Unterschied zu Unternehmern als manipulativ zu bezeichnen. Letztere bedienen sich vergleichbarer Mittel, um ihre Interessen durchzusetzen und verblüffend häufig ”mit anderer Leute Geld”. Während der Subprimekrise waren es die Unternehmen, die explizit staatliche Einmischung verlangt haben, in der Schweiz war eine spürbare Mehrheit für die Rettung der UBS-Bankster. Ein Widerspruch? Politik ist von Wirtschaft nicht zu trennen!

- … kein Grund im Ausland zu investieren.

Durchaus, wenn es Orte gibt, wo ich weniger verliere und wenn eine Währung besser abgesichert ist, dann erst recht. Dies dürfte z.B. in Ländern der Fall sein, die nicht mehrere Armenhäuser und Pleitekandidaten durchfüttern müssen wie zunehmend eine EU.
Gutes Wirtschaften bedeutet in der PRaxis auch nicht perfekt wirtschaften, sondern besser als die Konkurrenz, selbst wenn man nur weniger schlecht ist.

Interessant ist aus meiner Sicht, dass hier sehr wenig auf das von Krall thematisierte relative Umfeld eingegangen wird, z.B. der kompetitive schädliche Null- bis Negativzins. Während eine EU als Kunde zwischenzeitlich ausfallen könnte, bereitet sich China auf seinen Binnenmarkt vor, um eben solche Ausfälle verkraften zu können.

Krall hat generell wenig über das Nicht-EU-Ausland gesagt, ging es doch um “unsere” Gelder, aber dass er sich nicht isoliert mit dem deutschen resp. EU-Bankensystem beschäftigt und diese relativ gesehen schlechter bewertet, erschliesst sich für mich aus seiner Empfehlung, im Ausland zu investieren.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


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