Die herrschende Systemkritik ist eine globale

Kosh, Mittwoch, 28.02.2018, 16:23 (vor 2248 Tagen) @ Nico1465 Views

- … die herrschende Politik ist eine globale, … und nein – sie ist nicht einfach da, weil sie von den Massen gewählt wurde.

Ich kenne diese Systemkritik(en) von unzähligen www-Adressen, sie ist nicht weniger global, und habe sie mir abgewöhnt. Was soviel bedeuten soll, dass ich einst selbst auf den Leim gekrochen bin.
Klar ist sie nicht “einfach” da, sondern wurde im Laufe der Zeit historisch munter weiter entwickelt, von einst lokalen zu globalen Dimensionen, aber immer von der MASSE, den MASSEn, den globalen MASSEn finanziert, die letztlich die globale Gesamt-MASSE darstellt.

Angenommen der Hr. Grzimek hätte Menschen PRofessionell beobachtet wie Tiere, hätte er sich mit deren natürlichen Eigenschaften befassen müssen und nicht mit Wolkenkuckucksheim, wie es eine gerade vorherrschende Ethik und Moral verlangt. In wissenschaftlicher Hinsicht hätte er Ameisenköniginnen oder nordkoreanische Diktatoren mit Demokratien verglichen, hätte dabei versucht sich eines Minimums an Mustern zu bedienen.

Statt eines Maximums wie PRaktisch alle Gesellschaftskritiker oder, um auf den zentralen Punkt multimedial eingepflegter Gesellschaftskritik zu weisen, statt dem Publikum zu gefallen.

Jeder Gesellschaftskritiker, der wie Du oder andere, nicht nur in diesem Forum, auf dieser einseitigen Darstellung besteht, wird bis an sein Lebensende an diesem Punkt stehen bleiben, weil er wie parteiische Richter die Kehrseite der Medaille ignoriert.

Dabei ist es durchaus nicht so, dass die Signale und Muster nicht bekannt geMACHT würden, sondern im Gegenteil auch dann NICHT gesehen werden WOLLEN, wenn sie einem auf dem PRäsentierteller gereicht werden. Ich weiss das, weil ich jeden Tag kleine Häppchen davon mitbekomme. Nicht als integrale Gesellschaftskritik, sondern als erhellende Leckerlis verteilt über zahllose Artikel, die zusammengefasst durchaus Sinn ergeben. Statt dessen beschränkt man sie auch in diesem Forum - wie an Stammtischen - hauptsächlich auf die Sündenbockmechanik des durchschnittlichen Homo sapiens, um die Verantwortung auf missliebige Konkurrenten abzuwälzen, bloss um selbst im besten Licht zu scheinen.

Klar ist Dein Standpunkt auch zu würdigen, aber er ist weit davon entfernt neu oder besonders originell zu sein, sondern behindert äusserst erfolgreich den Blick auf das Ökosystem Homo sapiens, welches eben nicht so funktioniert, wie Gesellschaftskritiker gerne hätten: Man muss die Muster nehmen wie sie sind, nicht wie sie gemäss zahlloser Meinungen sein sollten, die untereinander unterschiedlicher kaum sein könnten. Allein diese Unterschiede sollten aufhorchen lassen.

Erst dadurch, dass es anders funktioniert als gewünscht, erschliessen sich Geschäftsideen - ökologische Nischen - für jene, die entweder akzeptieren, dass es so ist wie es ist oder für Naturtalente, die an dieses Ökosystem Homo sapiens durch (Soziale) Evolution bestens angepasst sind. Und die sind es dann auch, welche Gesellschaftskritikern ungehörig aufstossen, weil sie als clevere GeschäftsMACH(T)er Motor und Getriebe des Systems Homo sapiens besser für sich nutzen, als Du oder ich für uns selbst.

MACHT haben sie allerdings nur indirekt und bedingt, weil sich deren MACHT aus wirtschaftlichen Aktivitäten ergibt, die wir direkt finanzieren und dergestalt MACHT ökonomisch manifestieren und verteilen.
Da ich kein Ökonom bin, belasse ich es bei einer Empfehlung, zur Abwechslung ökonomische Texte auf diese Interpretation abzuklappern. Da wirst Du sehr schnell fündig und solltest in letzter Konsequenz von allein drauf kommen, dass die MASSE die Ursache für ihre Eliten ist, nicht umgekehrt. Alles was Eliten nämlich MACH(T)en können, ist die Gesetze des Systems Homo sapiens besser als andere anzuwenden und die MACHT der MASSE für sich arbeiten zu lassen. Das ist zu vergleichen mit Ameisenköniginnen, deren MACHT auch nur solange besteht, als ihre Arbeiterinnen sie durch Leistung aufrecht erhalten. Sobald eine Königin die Fähigkeit verliert, Botenstoffe (vgl. Medien) PRaktisch einzusetzen, wird sie von den Arbeiterinnen liquidiert.

- Vielmehr erleiden wir die Schreckensherrschaft einer Kabale, deren Wesen und deren Herkunft aber kaum eindeutig zu klären ist.

Ja klar, was erwartest Du denn von Lebewesen, die viele Jahrtausende Zeit hatten, sich immer besser an ihre soziale Umwelt anzupassen? Alles was Du im Grossen verurteilst, kannst Du auch im Kleinen erkennen, direkt bei Deinen Liebsten und Nächsten. Wie soll daraus etwas anderes erwachsen, als eben das was Du beklagst?

- Es wird nur eine Illusion von Demokratie erzeugt, …

Im Gegenteil, es ist lupenreine Demokratie. Deine Haltung bestätigt allerdings die Sündenbockmechanik, derer sich der Homo sapiens bedient, um sich als Ursache auszublenden.

- … und die Verantwortung wird derweil in einem undurchdringlichen Labyrinth von Zuständigkeiten versteckt.

Dieses Labyrinth ist simpel einzugrenzen: Die MASSE.
Sie trägt aus diesem Grund letztlich immer die volle Verantwortung und deshalb wird sie auch stets zur Verantwortung herangezogen, wenn sie wieder mal was verbockt hat. Ohne näher darauf einzugehen wird wunderbar darauf hingewiesen im Link bei @Fidel
Ein anderes aktuelles Beispiel:

aus https://www.nzz.ch/international/verfassungsrichter-die-deutsche-regierung-hat-die-afd-...
- Da in einer Demokratie alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht, …

… fällt letztlich auch alle Verantwortung auf das Volk zurück. Gerade die deutsche Geschichte ist Schulbeispiel, wie sehr Verantwortung auf ein Volk zurück fallen kann. Aber das war nur ein Beispiel unter vielen alltäglichen, denen die MASSE nicht gebührenden Respekt erweist.

Du schreibst:
- Ein Ausweg bedeutet einzig die Dezentralisierung der Macht …

Im Lichte des Homo sapiens: Der ist ein hierarchisches Wesen, das sich noch so gerne an Führern orientiert - Häuptlinge, Schamanen, erfolgreiche Jäger etc. etc.

- … wir brauchen eine auf Föderalismus beruhende neue gesellschaftliche Architektur. Nicht nur die Nationen, sondern auch Länder Städte und Gemeinden müssen zu einer Autonomie, einschließlich der Staatsgewalt zurückfinden, um Demokratie zu verwirklichen.

Das wird Dir nichts nützen, wenn Du nicht gleichzeitig Reparatur- und Wartungsmechnanismen installierst, die ihren Namen verdient haben. Die Verantwortung dafür fällt letztlich wieder auf die MASSE zurück, also wundere Dich nicht, wenn sich die Geschichte wie seit je im Kreis dreht, mit immer weiter entwickelten Mitteln zum immer gleichen Zweck.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


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