Gute Analyse...

Andudu, Montag, 26.02.2018, 12:27 (vor 2250 Tagen) @ Weiner3635 Views

China hat eine zentralisierte Struktur, der Westen ist komplett in sich
zerstritten. Unter dem Westen verstehe ich die USA, Europa und Russland.
Könnte der Westen sich intern arrangieren, würde er China balancieren und
die neue Ordnung kompetent mitgestalten können. Hier bei uns aber wird,
wie auf dem Hühnerhof, das alte Spiel gespielt: ich bin der Größte, der
Stärkste. Und das wird, in der aktuellen Situation, nicht funktioneren.
Wie will man einen Vorschlag für das allgemeine Zusammenleben auf diesem
Planeten vorlegen, wenn man im eigenen Haus keine Ordnung halten kann?

Für den Fall, dass Europa sich einigermaßen fängt, was Zuwanderung, Nachwuchs und Nationen-Auflösungswünsche betrifft, könnte es weiterhin eine Sonderrolle einnehmen. Die expansive Zeit ist ja (zum Glück) längst vorbei, aber wir könnten immer noch zum Vorbild eines friedlichen, kleinteiligen und innovationsstarken Gebildes werden. Etwa so, wie die Schweiz heute innerhalb Europas. Ich schreibe den alten Kontinent längst nicht ab. Im Gegenteil, seine Schwäche, nicht mitmischen zu können, kann gleichzeitig ein großer Vorteil sein.

Es wird am Ende ganz zweifellos den einheitlichen Wirtschafts- und
Lebensraum von Portugal bis China geben.

Das möge der Herrgott verhindern, ich bin da auch gar nicht so sicher.

- Preis von Krieg/Bürgerkrieg in Europa, in den USA, zuletzt in Russland.
Dann wird China über Russland hinwegsteigen. Und sich zu Lande, zur See
und über die Luft auch in Europa zeigen.

Das könnte passieren, geht aber von den expansionistischen Trieben der Westler aus (die ich so in China nicht erkenne, auch nicht in Russland). An der Stelle sehe ich auch eine Schwäche in der Analyse:

1) Auch China schrumpft absehbar bevölkerungsmässig und wird diesbezüglich in Probleme rutschen, zumindest dürfte der Wunsch, überflüssige junge Männer zu verheizen, nicht allzu ausgeprägt sein.

2) Leben wir immer noch im Atombombenzeitalter, so leicht gestaltet sich ein Durchmarsch also sicher nicht.

3) China ist (zumindest derzeit) extrem wirtschaftlich mit dem Westen vernetzt. Oder besser: der Westen ist von China nahezu abhängig und China sitzt m.W. auf riesigen Devisenbergen, die eine weitere Einflussnahme nahelegen. China muss also nicht militärisch näherrücken, es bekommt auch so, was es will.


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