Wenn multiethnisches "mono" wird....

Sigrid, Sonntag, 25.02.2018, 19:04 (vor 2223 Tagen) @ Konstantin5851 Views

Hallo Konstantin,

es gibt ein Interview vom Deutschlandfunk mit Jascha Mounk:
http://www.deutschlandfunkkultur.de/politikwissenschaftler-yascha-mounk-der-prophet-des...

Ich bin da gestern darüber gestolpert und wende seine Äußerungen nun hin und her. Den so benannten „Propheten“kann man auch hier nämlich so oder so verstehen. Vielleicht müsste man sein Buch lesen, dazu hab ich aber keine Lust. Dies darum, weil ich Deiner Ansicht zu stimme, dass man es bei vielem, was einem da derzeiten vor die Füße kommt, mit Verdrehungen zu tun hat oder eben mit Plattformen und Bildern gespielt wird.
Aus dem „Gewissen“ ins „Ungewisse“ oder aus dem „Ungewissen“ ins „Gewisse“?

Hier z.B. widerspricht er sich fast:
„Was viel wichtiger ist, ist, dass wir als moderate politische Kräfte eine wirkliche Alternative entwickeln und den Menschen sagen: Momentan habt ihr eine Wahl zwischen einer moderaten Politik des Status Quo und einer extremistischen Politik des Wandels. Und es ist verständlich, dass ihr dann manchmal zur extremistischen Politik des Wandels wollt. Weil es wirklich vieles gibt, was im Argen liegt. Aber wir verbessern uns jetzt und wir bieten euch eine moderate, eine nicht ideologische Politik des Wandels, die Menschen wirklich Hoffnung geben kann, dass die Zukunft besser aussehen wird und nicht schlechter.“

Obwohl er selbst sagt: „, dass wir tatsächlich in einer Zeit leben, in der ehemals monoethnische Bevölkerungsgruppen und Länder umgewandelt werden.“

Da kann man schon durcheinander kommen, meint er jetzt mit dem „Experiment“ den ersten oder zweiten Wandel, den moderaten oder den extremistischen Wandel?

Daher, zum „Experiment“: Er sagt, „Die Demokratie in den meisten europäischen Ländern basiert auf einer monoethnischen, monokulturellen Vorstellung“ und dann kam das, was er als „Experiment“ bezeichnet : „Es ist ein historisch einzigartiges Experiment, eine Demokratie zu nehmen, die diese monoethnische Vorstellung von sich selber hatte, und sie in eine multiethnische Gesellschaft umzuwandeln.“

Dies ist zumindest eine überaus ungeschickte Wortwahl, wenn er davon ausginge, dass das halt mal so passiert ist, weil die Welt an sich sich eben wandelt. So als Gegenbeispiel rethorisch geschickt von mir: „ Es ist ein historisch völlig neuer Moment, auf monoethnischen Vorstellungen basierende Demokratien sich in eine multiethische Gesellschaftform wandeln zu lassen.“
DANN ist es DARUM wichtig nicht „kulturell relativistisch“ gegenüber Gruppen zu werden, sondern Rechte und Pflichten unabhängig von Herkunft, Religion, Ethnie u.w. allen gleich zu teil werden zu lassen.

Dass Dumme ist, mit „Demokratie“via Vorstellungsbildchen!!! hat der ganze „Wandel“ da halt gar nix zu tun. Und weil das dann jetzt auch mal die merken, die nur Kreuzchen machen dürfen und nicht nur die wissen, die eh immer wussten, dass das Ganze nur eine Legitimationsveranstaltung ist, kann man nun überlegen:
In welche „Gesellschaftsform“ sich das dann mal wandelt!

Da das Ganze aber einfach nur dem Debitismus geschuldet ist, kann man sich das eigentlich sparen.Und natürlich ist das "Mono"- alle sind gleich.
Eine multiethische Haftungsgesellschaft entsteht, weil sich Wirkungen aus Ursachen ergeben und alle, alle haften für alle. Die Geschäftsinhaber und ihre Hütehunde glauben immer noch,sie seien gleicher, sie könnten ihre Schäfchen ins Trockene bringen. Das ist ein Irrtum! Da sich das aber noch nicht rumgesprochen hat, wird es unter dem letztem Luftholen derer zu gruseligem Auszählen kommen.
Die konstruierte Legitimation zu solchem wird gerade gezimmert.

Liebe Grüße in den Wald, in tiefer Verbundenheit zu Bäumen
Sigrid


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