EU: Zusammenschluss europäischer Nationalstaaten - oder ehemaliger Imperien?

pigbonds, Samstag, 24.02.2018, 20:13 (vor 2224 Tagen) @ Ashitaka3487 Views

Die Verteidigungsunion ist derweil bereits entstanden. Was hier im Forum
diskutiert wird ist politisch betrachtet alles von gestern. Da kommen wir
einfach nicht mehr mit. Auch das besorgniserregende internationale Thema
EU- vs. NATO war und wird aufgrund der Faszination des
Klein-Klein-Parteien-Gehampels hier nicht wirklich Thema sein.

Gäbe es diese aus etablierten Kreisen konstruierte
Proxypartei nicht, die imperialistische Politik der Gegenwart, allem voran
die Aufrüstung / Sicherheitspolitik, wäre undenkbar. Uns fällt die
rechte, imperialistische Politik der etablierten Parteien vor dem
Hintergrund der AfD gar nicht mehr auf.

Dass in Europa imperialistische Ambitionen gehegt werden, ist nichts Neues. Wir
stehen, das ist unseren Geburtsjahren geschuldet, zu sehr im Eindruck der post-1945er
Jahre, während denen sogenannte "Nationalstaaten" sich zur EU zusammenschlossen.

Diese "Nationalstaaten" haben vor ihrer Bewegung hin zur eigenen Auflösung innerhalb
der EU gar nie oder kaum existiert: in Wirklichkeit sind es ehemalige und gescheiterte
europäische Imperien, die realistischerweise nur noch zu imperialer Macht
gelangen können, wenn sie sich europaweit zusammenschliessen - die Liste ist vermutlich
nicht vollständig:
- GB
- Frankreich
- Belgien
- Niederlande
- Portugal
- Spanien
- Italien
- Griechenland
- Schweden
- Polen/Litauen
- Österreich/Ungarn
- Deutschland (beim Versuch gescheitert)
- (Jugoslawien)

Schwache imperiale Ambitionen hegten seit jeher:
- Schweiz
- Norwegen
- Island
- Finnland


"Rechtsnationale" Parteien sind folglich ein Anachronismus. Das "imperiale" Gesicht
Europas ist die Normalität. Dass Europa eine Geschichte von erfolgreichen und
souveränen Nationalstaaten sei, ist eine Idee, die nur in der Fantasie der Europäer
existiert - ein Märchen von freien Völkern, die friedlich auf ihrem Land gelebt hätten,
niemals versucht, andere Völker oder Kontinente zu unterwerfen - die sich nun friedlich
zur Europäischen Union zusammenschliessen - ein schöner Gründungsmythos, nicht?


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