Immer auf dem neusten Stand der Hysterie?

Kosh, Freitag, 23.02.2018, 14:15 (vor 2248 Tagen) @ SevenSamurai2475 Views

- Wieso sollte Kapitalflucht die Folge sein?

Wehret den Anfängen! Bestimmt kennst Du dieses Zitat:

- „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert“…

Was unscheinbar und harmlos beginnt, nimmt ebenso unscheinbar und harmlos Fahrt auf …

- „Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

… Schritt für Schritt, Diesel für Benziner für Elektro, denn auch die werden voraussichtlich noch Feinstaub PRoduzieren, wenn sie Gummi geben. Wenn dazu noch die Energiefrage nicht ohne Atomkraftwerke gelöst werden kann, beginnt im Hier und Jetzt “Die unendliche Geschichte”.

Juncker ist sich des Risikos durchaus bewusst, denn eines Tages kommt es zu einem Thema, das die Leute garantiert begreifen, z.B. das Auto und dann gibt es ein grosses Geschrei. Oder die Menschen warten statt dessen still und leise ab, weil sie nicht sicher sein können, ob sich eine Investition lohnt. Evt. kommt es auch zu direkten Elektrosubventionen oder Steuernachlässen, um die Marktverzerrung zu beschleunigen, bezahlt natürlich aus dem allgemeinen Steuerumverteilungstropf. Das war beim Kat nicht anders, aber gab es damals auch eine Drohung mit Fahrverboten?

Du schreibst:

- Ein Fahrverbot führt zu erheblich mehr KÄUFEN von PKWs.

… zu erheblich mehr Verunsicherung und Vorratshaltung alter Technologien. Das hätte ich verstanden. Solange ich mir ziemlich sicher sein kann, dass auch die Benziner guillotiniert werden, behalten wir unsere alten Karren und warten ab, was die Inkompetenzkombi aus Politikern und Richtern noch alles aus dem Hut zaubert. Z.B. würden wir gerne mal in deutschen Städten Urlaub verbringen. Tun wir aber nicht, weil wir 1. verstanden haben, dass wir NICHT willkommen sind - Ironie der Willkommenskultur, vermutlich sogar die gleichen Leute - und 2. keinen Bock haben, uns eine Fahrverbotszonenkarte anzulegen. Also bringen wie kein Kapital in deutsche Städte.

Statt vertrauensbildende Wege einzuschlagen, z.B. Klage gegen jenen Behördensumpf anzustrengen wie von @Martin in diesem Faden beschrieben, geht man direkt auf jene Leute, die in gutem Treu und Glauben gehandelt haben, also die Leute die in ihrer Funktion als Konsumenten und Wähler am meisten zu verlieren haben. Frage: Werden Fahrverbote auch zu erheblich grösseren Wähleranteilen bei den Regierungsparteien führen?

Ausgerechnet die Enteigneten sollen sich nun wehren, indem sie …

- … zu erheblich mehr KÄUFEN von PKWs …

… beitragen? Alle anderen, die generellen “Autohasser” haben schon heute kein Auto, weil sie in einer Stadt wohnen und arbeiten, oder sie brüsten sich mit ihren Atomautos UND PRoduzieren trotzdem Feinstaub.

Dazu kommt ein steigendes ParkplatzPRoblem. Selbst wenn ich eine Alternative kaufe, nehme ich den geplagten Städtern Platz weg oder verschandele ihre knappe Umwelt allein durch die Anwesenheit meines Wagens. Obwohl der Schadstoffausstoss in den letzten Jahren permant gesunken ist, sind städtische Klagen nicht zurück gegangen, sondern haben sich im Gegenteil noch verschärft. In der Tendenz heisst das, dass ich auch mit einem Tesla alsbald in Städten nicht mehr willkommen sein werde, und sei es nur weil ich auf dem Spielplatz Hauptstrasse Kinder behindern könnte. Konsequent heisst das für mich, dass ich einen Tesla dann eben auch nicht brauche, egal was Städter mir heute versprechen, morgen interessiert sie ihr Geschwätz so wenig wie Politiker und sie drehen die Daumenschraube einfach weiter zu.

Noch ein PRoblem: Car-Sharing. Wieviele potentielle Neuwagenkäufer schliessen sich rein rechnerisch zum Kauf eines einzigen PKWs zusammen?

Kann sein, dass der Verkauf von PKWs zunimmt - global - aber hier in Europa sehe ich mich dazu nicht veranlasst, es sei denn aus Eitelkeit, immer auf dem neusten Stand der Hysterie zu sein.

Nicht erwähnt habe ich die Haltung internationaler Investoren, welche Rechtssicherheittrends in ALLEN Staaten besondere Aufmerksamkeit schenken. Da braucht’s nicht viel und wenn dann noch eine Alternative vorhanden ist …
Auch als deutscher Investor würde ich mir dreimal überlegen, was der Vertrauensschwund in die Gerichte für meine Absatzkanäle bedeutet. Immerhin geht es um ein handfestes, bis anhin wohl behütetes nationales Heiligtum, das Auto.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


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