Eine siebenköpfige Hydra wäre auch nicht verkehrt, statt der üblichen Einmann / -frau Spitzenpositionen ...

Kosh, Donnerstag, 22.02.2018, 18:42 (vor 2226 Tagen) @ Kosh1725 Views

... samt anhängiger Parteienapparatschiks.

Nebst weltweit einzigartig ausgebauten demokratischen Grundrechten, die wahrscheinlich eben gerade deshalb so gut funktionieren, spielt auch die MACHTverteilung in der Spitze eine wichtige Rolle.

Nicht nur unser Bundesrat ist eine gespaltene Persönlichkeit, auch viele Gemeinden kennen schizophrene Regierungen. In der Stadt Zürich wird z.B. debattiert, ob man von 9 auf 7 Stadträte reduzieren soll, aber kaum jemand kommt auf die Schnapsidee eines einzigen Bürgermeisters. Sobald MACHT verteilt wird, funktioniert sie weniger hierarchisch und entsteht die Möglichkeit, sie auf mehrere Parteien zu verteilen. Politiker werden im Idealfall förmlich gezwungen, miteinander zu reden und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten - Konsensdemokratie wie wir es nennen. In einem solchen System liegt "augenblickliche Zufriedenstellung" PRaktisch selten drin.

Obwohl in der Schweiz die GroKo somit PRogramm ist, sind die Menschen sehr zufrieden damit. Ausser vielleicht die Linke, die sich MACHTzuwachs von einem Regierungs-Oppositionssystem verspricht.

Im Gegensatz dazu hat der ausserschweizerische Demokrat gewöhnlich 1x in 4 Jahren was zu tun, nämlich an der Wahl des Königs der kommenden Legislatur teilzunehmen. Das ist systemimmanent ziemlich frustrierend, wenn Politiker nicht permanent das Volk befriedigen. Drum würde ich als Schweizer diese Demokratievariante knapp als Rumpfdemokratie bezeichnen, wenn nicht gar als Fensterplatzdemokratie. Trotzdem tauchen zu allen Zeiten reichlich intelligente (?) Köpfe auf, welche Demokratien aufgrund offenkundiger Basisdefizite in Bausch und Bogen verwerfen.

Ist schon eher seltsam und eigentlich eine Fortsetzung der "IQ-Debatte" wert, oder?

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


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