Der Grenzwert wird nur an wenigen Orten überschritten (mit Zahlen)

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Donnerstag, 22.02.2018, 17:24 (vor 2227 Tagen) @ Martin2859 Views

Wundert sich noch jemand, warum die Aufregung nur in Deutschland
stattfindet?

Die ganze Situation ist im Grunde lächerlich. Wovon reden wir? Von der EU wurde ein geradezu absurd niedriger Grenzwert in Höhe von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft als Jahresmittelwert festgelegt (die Grenzwerte für Arbeitsplätze liegen höher). Dann kam immer der Hinweis auf den Messplatz Stuttgart Neckartor, der mit 82 Mikrogramm (2016) wohl den höchsten Wert in ganz Deutschland aufzuweisen hat (Überschreitung 100 Prozent, allerdings immer noch weit unter den Grenzwerten für einen Arbeitsplatz).

Schaut man sich jetzt die Stickstoffdioxid-Jahresmittelwerte aller Messplätze in Deutschland an, stellt man überrascht fest, dass selbst dieser unsinnig niedrige Grenzwert von 40 Mikrogramm nahezu überall deutlich unterschritten wird (Zahlen vom Umweltbundesamt 2016 bereitgestellt von der MDR-Homepage).

In Baden-Württemberg überschreiten lediglich 10 von 41 Messplätzen den Grenzwert, die meisten nur ganz geringfügig.

In Bayern sind es gar nur 6 von 45 Messplätzen, der höchste mit 80 Mikrogramm (München Landshuter Allee).

In Berlin sind es 6 von 16, die Abweichungen sind ebenfalls gering (Werte von bis zu knapp über 50).

In Brandenburg eine einzige Überschreitung (Potsdam Zeppelinstraße 43).

In Bremen auch nur eine einzige Überschreitung (gerade mal um 1 Mikrogramm).

In Hamburg betrifft es 4 von 16 Stationen, alle geringfügig.

In Hessen sind es 8 von 34 Stationen, alle mit gut 50 Mikrogramm.

In Mecklenburg-Vorpommern keine einzige.

In Niedersachsen 3 von 28 Stationen.

In Nordrhein-Westfalen 11 von 53 Stationen (alle nur geringfügig über 50).

In Rheinland-Pfalz 4 von 27 Stationen.

Im Saarland keine einzige.

In Sachsen 3 von 23 Stationen (Abweichungen alle knapp über 40).

In Sachsen-Anhalt gerade mal eine einzige von 22 Stationen.

In Schleswig-Holstein 3 von 10 (zwei davon ganz knapp über 40).

In Thüringen keine.

Dazu noch 8 weitere Stationen, an denen keine Überschreitung festgestellt wurde (u.a. Weserland auf Sylt).

In der Summe sprechen wir von 398 Messstationen in Deutschland, wo an 61 eine Überschreitung des Grenzwertes von 40 Mikrogramm im Jahresmittel festgestellt wurde, das sind 15 Prozent. Die meisten dieser Werte lagen im Bereich zwischen 41 und 60 Mikrogramm, also keine dramatischen Überschreitungen (wie gesagt, viel zu niedriger Grenzwert).

Würde man den Grenzwert realistischer bei 80 Mikrogramm ansetzen, hätten wir bundesweit 2016 lediglich eine einzige Überschreitung gehabt. Selbst wenn man den Grenzwert bei lediglich 50 Mikrogramm ansetzen würde, wären nur noch 22 von 398 Stationen betroffen gewesen (knapp 6 Prozent).

Dieser ganze Hype um den bösen Dieselmotor und die Stickstoffdioxidbelastung in den Städten ist in meinen Augen eine reine Hysterie, von Umweltverbänden, Medien und Politikern aufgeblasen, um das Ende des Verbrennungsmotors einzuläuten, denn der Diesel ist mit Sicherheit erst der Anfang. Später wird man dann den Benziner (gerade die modernen Direkteinspritzer) wegen ihrer Feinstaubemissionen an den Pranger stellen, damit dann in Deutschland - endlich - das Zeitalter der Elektroautos beginnen kann.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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