Zustimmung

Ötzi, Sonntag, 18.02.2018, 10:12 (vor 2257 Tagen) @ Zockempire2010 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 18.02.2018, 10:30

Hallo Ötzi,

Fundamental gebe ich dir in allen Punkten Recht.

Aber diese Argumente, dass Cryptowährungen wegen ihrer deflationären
Natur nicht für Zahlungen geeignet sind und dass das niemand hören will,
gilt nach meiner Meinung schon von Anfang an, d.h. seit der Erfindung von
Krypto/Bitcoins.

Diese Tatsache macht Cryptogeld als Geld völlig untauglich in gewisser
Weise.
Wenn du und ich Ware als Tauschgeschäft austauschen würden, wissen wir
immer, was wir für unsere Ware beim anderen bekommen würden. Bei Crypto
gibt es aber keinen fundamentalen Anker in dieser Art, daher auch keinen
definierbaren Tauschwert, auf wir eine Wirtschaft aufbauen könnten. Geld
im Sinne eines Hinterlegungsschein für eine als Gegenleistung zu gebende
Ware oder Dienstleistung (das ist die Abstraktion des Tauschhandels) ist
Crypto nun wirklich nicht.

Da es diesen hinterlegten aber Wert nicht gibt, wird halt alles mögliche
hineininterpretiert. Der Gedanke, dass alles Geld der Welt z.B. durch
Bitcoins ersetzt werden könnte, gibt der Spekulation enorm Nahrung und das
wird ja auch durch alle Kanäle hinweg öffentlich seit Beginn so
kommunziert.

Die Ironie ist, dass Cryptowährungen zu keinem Zeitpunkt für Zahlungen
eingesetzt werden, da man immer auf den höheren Wert spekuliert. Es wird
immer schon nur auf die Zukunft spekuliert. Das geht schon seit vielen
Jahren so.
Das Konzept einer Währung wird dadurch eigentlich ad absurdum geführt.

Letztlich führt dies zum Investment von riesigen Mengen an Energie (Geld)
in ein unproduktives Asset, dass auch noch Energie (z.B. Strom/Mining)
kostet und dennoch niemals als Geld wirklich genutzt wird.

Alle wollen aber, dass der Glaube daran, dass es Geld sein wird bzw. ist,
erhalten bleibt, da das weiteres Geld in die Spekulation lockt und die
Investierten bereichert.

Ein ehrliches kollektives Eingeständnis, dass die Coins niemals
weitläufiges Zahlungsmittel werden, würde zum Absturz des Kurses vieler
Kryptotokens führen, da dann das Argument "Wertspeicher" auch in vielen
Fällen gegenstandslos wäre.

Hallo Zockempire,

da gebe ich dir auch meinerseits in allem Recht, ich sehe das genau so - mit einem Unterschied: Bitcoin ist auch ohne die Zahlungsmittelfunktion nützlich, und zwar als Notgroschen, der nicht gepfändet werden kann, sowie auch zur Vermögensverschleierung. Ich halte es durchaus für möglich, dass in der Zukunft die Konten ganzer Bevölkerungsteile leergeräumt werden. Also was macht man, wenn der Geldautomat nur noch ausgibt "Dein Kontostand wurde auf Null gesetzt. Warum? Darum!". Dann braucht man Bitcoin, entweder zum Direkttausch gegen Bargeld oder nach der Flucht ins freiere Ausland.

So kann man Bitcoin natürlich nicht vermarkten, denn das würde unsere greisen Herrscher während ihren Feldzügen gegen Russland aufhorchen lassen, und sie würden sich gegen Bitcoin wenden. Daher wird seit jeher die Zahlungsfunktion von Bitcoin vermarktet, obwohl sie niemals funktionieren kann. Schon Satoshi hat diesen Trick im Whitepaper angewendet, um unter dem Rader zu bleiben. Deswegen hat er Bitcoin als "Cash" bezeichnet und nicht als Gold. Manchen Bitcoinern fehlt allerdings die Lebenserfahrung, um dieses kollektive, unausgesprochene Ersatzmarketing als solches zu erkennen. Die haben dann irgendwann den Überblick verloren und haben die eigenen Marketinginhalte als Wahrheit angenommen und sind deswegen bei Bitcoin Cash gelandet.


Denn der Nutzwert vieler Tokens, inklusive Bitcoins, ist lediglich auf
seine Funktion als Zahlungsmittel beschränkt (du kannst nichts mit einem
Bitcoin "an sich" machen) und es gibt viel Konkurrenz, d.h. viele Tokens.

Als Notgroschen ist immer der Token mit der besten Distribution und dem besten Netzwerk am besten geeignet, deswegen Bitcoin. Grundsätzlich kann sich das ändern, aber das sehe ich nicht. Ich gehe davon aus, dass Bitcoin im kommenden langen Bärenmarkt weniger Prozent seines Wertes verliert als die meisten Altcoins. Deswegen bleibe ich in Bitcoin investiert, egal wie sich der Kurs entwickelt. Da nicht ausgeschlossen ist, dass der Kurs noch weiter ansteigt - da stimme ich dir auch zu - ist es mir zu riskant, komplett auszusteigen, um billiger wieder einzusteigen.


Daher habe ich auch aus ethischen Gründen beschlossen, nur noch in Coins
zu investieren, die einen für mich erkennbaren Nutzwert außer bloßer
Spekulation haben.

Im Moment halte ich daher nur noch Ripple XRP. Es gibt aber wahrscheinlich
noch ein paar andere "nützliche Coins". Ich habe da nicht alles
recherchiert.

Grüße,
ZE

Meine Meindung zu XRP kennst du schon, da schreibe ich jetzt nix mehr <img src=" />


Grüße,

Ötzi


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung