"Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was man getan hat, …

Ostfriese, Samstag, 17.02.2018, 12:15 (vor 2260 Tagen) @ Sylvia2533 Views

Hallo Sylvia

"Zur Sicherung der bundesweiten Versorgung mit Presseerzeugnissen für
alle Haushalte – in Stadt und Land gleichermaßen – wird bei Minijobs
von Zeitungszustellerinnen und Zeitungszustellern der Beitrag zur
Rentenversicherung, den die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu tragen
haben, befristet für die Dauer von fünf Jahren bis zum 31. Dezember 2022,
von 15 auf fünf Prozent abgesenkt."

… wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne." (Koh 1,9)

Ich kann wörtlich auf den Inhalt meines eineinhalb Jahre zurückliegenden Beitrages

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=415884

zurückgreifen:

"Die Medien sind der entscheidende Teil des gegenwärtigen Herrschaftsapparates – symbolisiert in der Ausstattung mit ihrer Technik und ihren Häusern, die sich wie feudale Schlösser präsentieren. Sie geben Wahrnehmungsmuster, Denkschablonen und Lebensweisen vor, die uns tagtäglich eingehämmert werden und zu einer „Neuschöpfung der Wirklichkeit“ führen. Was wir jetzt akzeptieren müssen ist die fundamentale „Einseitigkeit der Kommunikation“ im Geben und Nehmen, im Sprechen und Antworten. Der Graben zwischen der Technik des Sendens und des Empfangens ist grundsätzlich in unserem Zeitalter der Simulation nicht überbrückbar! Für Jean Baudrillard ist das aus seiner Weltsicht des symbolischen Tausches – von Gabe und Gegengabe – identisch mit der Macht, die ja gemäß Paul C. Martin der menschlichen Natur widerspricht. Baudrillard formuliert es in dem Requiem für die Medien Seite 91 so:

„Die Macht gehört demjenigen, der zu geben vermag und dem nicht zurückgegeben werden kann.“

Im Gegensatz zu Hans Magnus Enzensberger mit seinem „Baukasten für die Theorie der Medien“ und Bertold Brecht mit seiner „Radiotheorie“, die die Utopie eines „emanzipatorischen Mediengebrauchs„ verfolgt, hält Baudrillard das Machtgefälle für nicht umkehrbar. Die Radiotheorie besagt nämlich, dass Sender und Empfänger vertauscht werden – die Empfänger eignen sich die Sender an und funktionieren sie um. Ganz gleich wer sendet und was gesendet wird, immer stehen auf der einen Seite die Sender und auf der anderen Seite die Empfänger. Die massenmediale Kommunikation ist grundsätzlich „Nicht-Kommunikation“ eine „Rede ohne Antwort“ – die Rezipienten werden mit einem Sperrfeuer an Informationen zugeschüttet. Das Machtverhältnis ist in der technischen Struktur des Mediums selbst gegründet. Das hat ja schon der kanadische Medienphilosoph Marshall McLuhan mit seinem berühmten Satz: „The medium ist the message.“ ausgesprochen, der im Sinne des Herrschaftsapparates umgeschrieben und umgedeutet werden kann zu: „Das Medium ist die Massage.“ für 80 % der Bevölkerung, auf die sich gestern laut C. Leggewie das System, dessen Funktionsweise ihm im Wesentlichen wohl verborgen bleibt, stützt – die restlichen 20 % sind vernachlässigbar! Die Massenmedien sind grundsätzlich monologisch. Die Möglichkeiten der Teilnahme in Form von Leserbriefen, Telefon-Hotlines, Abstimmungen, Umfragen usw. ändern nichts – vergiss es, die Partizipation ist eine Simulation.

In dem Bewusstsein um diese Zusammenhänge, die auch nur eine Interpretation der Dinge sind, halte ich mich von den Massenmedien weitgehend fern. Ich tue sie mir nicht mehr an."

Gruß â€“ Ostfriese


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