Zum Reichtum

Dieter, Sonntag, 11.02.2018, 10:00 (vor 2259 Tagen) @ Falkenauge2289 Views

Hallo Falkenauge,

diesem Textteil Deines Artikels möchte ich uneingeschränkt zustimmen:

"Diese Thesen haben nur für den oberflächlichen Blick den Schein der Richtigkeit. Zunächst liegt das Streben nach gutem Einkommen und ausreichendem Vermögen schon aus Gründen der elementaren Existenzsicherung in jedem Menschen. Dass er dazu das Vorbild des immensen Reichtums weniger brauche, ist ein Unsinn."
"Aber nicht wenige Menschen wollen gar nicht mehr, als sie wirklich brauchen, um gut und sicher leben zu können, da Reichtum und Luxus allzu leicht das Bewusstsein besetzen und an den oberflächlichen Flitter der Vergänglichkeit binden. Auch ist für manchen, vor allem mittelständischen Unternehmer, nicht der Egoismus des ungehemmten Profitstrebens das maßgebende Motiv seines wirtschaftlichen Handelns, sondern die Freude am Hervorbringen qualitativ guter Produkte, die das Leben des Menschen erleichtern."

Dein Gedanke, daß wirtschaftlicher Erfolg mit entsprechender Wirkung auf das Vermögen maßgeblich durch gesellschaftliche Einflüsse (Bildung, soz. Umfeld, Gesetze, Verfügbarkeit von Arbeitnehmern) beeinflußt wird, halte ich für falsch.

Maßgeblich sind immer pers. Eigenschaften des Individiums, die in einem vorhandenem Umfeld dem folgen, was ihre individuelle Natur ist.

Das kann die Freude am Unternehmen sein, wobei der finanzielle Erfolg, wie Du richtig erkannt hast, nicht die treibende Kraft ist, das kann aber auch Faulheit/Bequemlichkeit sein, mit der Einsicht, daß es toll ist, wenn andere für einen sorgen.
Reichtum geht nicht zu Lasten anderer, weil es Ausfluß unterschiedlichster Neigungen und Eigenschaften ist.

Reichtum ist ja auch nicht zwangsläufig ein erstrebenswertes Ziel. Im Materialismus (Marxismus + Kapitalismus) sicher eher als zu anderen kulturgeschichtlichen Epochen, aber grundsätzlich schätze ich z.B. Freiheit weitaus höher ein als Reichtum, wobei mir bewußt ist, daß Reichtum und die damit in aller Regel verbundenen Seilschaften das Gegenteil von Freiheit bedeutet, auch wenn die meisten meinen, wer reich ist, ist frei.
Anderen Menschen ist das pers. Familienglück 100xmehr wert als Reichtum.

Kritisch sehe ich Reichtum eigentlich nur, wenn diejenigen, die es aufgrund ihrer Eigenschaften erworben haben, vererben - und die Erben nicht in den Fußstapfen des Erblassers treten, also andere pers. Prioritäten haben und somit keine Kontinuität in der Motivation des Handels besteht. Hier wäre es dann richtig, den Reichtum nicht der Gesellschaft im Allgemeinen zur Verfügung zu stellen, sondern denjenigen (auch Fremden), die die ursprüngliche Motivation des z.B. unternehm. Handelns weiter vollziehen.

Gruß Dieter


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