Quellen - Indizien

Diego2, Sonntag, 04.02.2018, 19:06 (vor 2244 Tagen) @ siggi3560 Views

Welche Quellen sind glaubwürdig ? Vielleicht lassen wir die Indizien des Buches selbst sprechen, die historische Fakten lassen sich nicht bestreiten, jeder mag selbst interpretieren, ob die Folgerungen Starikovs sinn machen oder eben nicht:

(Von mir sind nur noch die Datumsangaben hinzugefügt.)

1920-1921 D
Auch an deutschen Nationalsozialisten gab es in den Jahren 1920 und 1921 keinen besonderen Bedarf. In dieser Zeit erhielten sie auch keinerlei Unterstützung. Ihre ersten bescheidenen Erfolge verdanken sie allein den Talenten Hitlers und dem Enthusiasmus seiner Anhänger. Es war die Zeit, der gutmütigen älteren Damen, die den hungrigen Nazis die letzten Groschen gaben. Das Geschäft der „echten Arier“ lief sehr schlecht. „Bis Mitte 1921 konnte sich die Partei keinen Kassierer leisten. Die Plakatkleber hatten kein Geld, um Leim zu kaufen [67]. Die Bilder von Hitler aus dieser Zeit zeigen ihn in einfacher und abgetragener Kleidung. Er wohnt in einem ärmlich ausgestatteten Zimmer in der Thierschstraße mit einem stark verschlissenen Linoleum-Fußboden. Als Franz Pfeffer von Salomon, der künftige Führer der SA, das erste Mal den Führer sah, weigerte er sich, ihn zu begrüßen. Angezogen war er wie ein Lump: Eine alte Jacke, gelbe Lederhosen und einen Rucksack auf dem Rücken. Oder: blauer Anzug, violettes Hemd, braune Weste und ein grell-rote Krawatte [72 ].

1922 SU
Vom 10. April bis 19. Mai 1922 nimmt das sowjetische Russland unter der Bezeichnung RSFSR an der internationalen Konferenz in der italienischen Stadt Genua teil [74]. Die westlichen Regierungen hatten gewaltige finanzielle Forderungen, die insbesondere Vorkriegskredite, Kriegskredite und die damit verbundenen Zinsen betrafen. Außerdem forderten sie die Bolschwiken auf, für alle nicht beglichenen Lieferungen an die Weißen Regierungen und für enteignete Unternehmen, deren Besitzer Ausländer waren, entsprechende finanzielle Entschädigungen plus Zinsen zu zahlen. Nach Auffassung der westlichen Experten betrug die Summe dieser Forderung 18 Milliarden Goldrubel. An diesem Punkt angekommen, zeigte Vladimir Iljitsch Lenin den Verhandlungspartnern „den Vogel“! Anstelle einer bedingungslosen Anerkennung der Schulden und einer finanziellen Sklaverei stellte die sowjetische Delegation in aller Ruhe ihre eigenen Forderungen: Für die ausländische Intervention und für die Blockade – 30 Milliarden Goldrubel. So frech und unverschämt hatte mit den Siegern des Ersten Weltkrieges bisher niemand gesprochen.
Am 16. April 1922 wurde in der Stadt Rapallo - Vorort von Genua – der unbefristete Vertrag zwischen der RSFSR und Deutschland abgeschlossen. In diesem Vertrag verpflichteten sich beide Seiten von allen Forderungen auf Entschädigung militärischer Ausgaben und nichtmilitärische Verluste Abstand zu nehmen. Außerdem wurde von Deutschland die Nationalisierung von deutschen Staats- und Privateigentum in der RSFSR anerkannt! Der Vertrag war geheim und wurde mitten in der Nacht unterzeichnet. Die Diplomaten der anderen westlichen Staaten wurden erst nach der Unterzeichnung davon in Kenntnis gesetzt [75].

1922-1923 DE:
Der Rapallo-Vertrag wurde am 16. April 1922 unterschrieben und – welch ein Zufall – genau im Frühling 1922 steigt die Zahl der Mitglieder in der NSDAP sprunghaft an [76].
Genau in den Jahren 1922 bis 1923 entwickelt sich in Deutschland eine zügellose Inflation. Die Bevölkerung verarmte schnell. Aber Adolf Hitler erhielt im Sommer 1922 Geld. Viel Geld! Deshalb plante er im Januar 1923 in München einen Parteitag durchzuführen. Mehr als 5 tausend Stürmer in ausgezeichneten neuen Uniformen sollten an ihrem Führer vorbeimarschieren [77]. Gepachtet wurden gleichzeitig 12 Plätze für die Durchführung der agitatorischen Veranstaltungen. Für die Einbeziehung eines großen Publikums wurden mehrere Orchester, Tanzgruppen und sogar ein bekannter Clown engagiert [78]. Unmittelbar nach Rapallo wurde unerwartet die Höhe der Hitlerzeitung „Völkischer Beobachter“ von 8 auf fast 18 tausend Exemplare erhöht [79]. Nach dem Parteitag erscheint die Wochenzeitung als Tageszeitung. Viel zu viele „Zufälle“ …
Nach dem Mord an Rathenau und der Absetzung des Kanzlers Wirth folgten äußerst harte Maßnahmen. Im Januar 1923 okkupierten französische Truppen das größte Industriezentrum Deutschlands. Für jene, die die wahren Quellen der Finanzierung Hitlers kennen, ist es sicherlich keine Überraschung, dass die Mitglieder der Nazipartei am Kampf gegen die französischen Okkupanten nicht teilnahmen.

Umgekehrt, Hitler drohte jeden aus der Partei auszuschließen, der es wagt, am Widerstand gegen die französischen Besatzer im Ruhrgebiet aktiv teilzunehmen. In einigen Fällen hat er seine Drohung wahrgemacht.

Nach Aussagen von Augenzeugen hat der Führer noch vor einem halben Jahr (vor Rapallo !) über die Notwendigkeit eines Partisanenkrieges im Falle der Okkupation des Ruhrgebietes gesprochen [85]!

1924 SU:
Das Datum des Todes von Lenin kennt jeder: Es ist der 21. Januar 1924. Ein anderes, ebenfalls sehr wichtiges Datum für das Verständnis der Quellen des 100 Faschismus, kennt fast niemand [111]. Die Verbindung zwischen diesen Daten ist nicht zu übersehen. Unmittelbar nach dem Tod von Lenin wurde die Sowjetunion von Großbritannien anerkannt [112]. Mit Lenin, der ihre Erwartungen nicht erfüllte und sie betrogen hatte, wollten die Briten nichts zu tun haben.

Stalin war der Auffassung, dass in der UdSSR der Sozialismus aufgebaut werden muss und dafür neue Werke, Fabriken und Eisenbahnlinien gebraucht werden.
Trotzki: Der Aufbau des Sozialismus in einem einzelnen Land ist nicht möglich. Nach Trotzki muss die permanente Revolution ständig exportiert werden. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass die UdSSR jederzeit ein beliebiges Land – je nach Ansicht und Wahl des Genossen Trotzki - überfallen kann. Folglich schafft Trotzki seinen Kuratoren vom britischen und amerikanischen Geheimdienst einen hervorragenden Vorwand, die UdSSR militärisch anzugreifen und zu vernichten. Praktisch würde das bedeuten, dass die russische Armee zerschlagen und das Land okkupiert wird. Wer wird den Westen der Aggression beschuldigen, wenn die UdSSR selbst bereit ist, andere Länder zu überfallen? Keiner, alle werden Beifall klatschen.

1924-1925 DE:
Der Gerichtsprozess gegen die faschistischen Putschisten fand im Februar/März 1924 in München statt. Wie bereits erwähnt, wurde Hitler zu 5 Jahren Festungshaft verurteilt. Ohne viel Zeit zu verlieren, diktierte er Rudolf Hess die ersten Kapitel seines künftigen Buches „Mein Kampf“, in dem er, wie uns bereits bekannt ist, unermüdlich die Vorteile eines britisch-deutschen Bündnisses für beide Seiten anpries. Die Manuskripte von Hitlers „Meisterwerk“ wurden heimlich aus dem Gefängnis in die Druckerei der Zeitung „Völkischer Beobachter“ gebracht. Dort gab es inzwischen einen ganzen Haufen unbezahlter Rechnungen. „Wenn sie nicht bezahlt werden, dann ist alles verloren“. Als Hitler frei war, „geschehen“ viele „Wunder“. Ein finanzielles Wunder, mit dem Hitler später in erstaunlicher Art und Weise die wirtschaftliche Situation in Deutschland verbessert und ein Wunder mit ihm persönlich. „Mein Kampf“. Die Anzahl der Exemplare ist nicht sehr groß, das Interesse seiner Leser – noch geringer. Im Jahre 1926 erscheint der 2. Band des Buches „Mein Kampf“. Vom 1. Band wurden 1925 ca. 10.000 und 1926 – 7.000 Exemplare verkauft. Beide Bände des Buches fanden 1927 nur 5.607 und 1928 nur 3.015 Käufer “ [119]. Ohne irgendwelche anderen Einkünfte zu haben, führt er ein tolles Leben....

1927-1928 SU:
Am 27. Mai 1927 bricht Großbritannien die diplomatischen Beziehungen mit der UdSSR ab! Glauben Sie, verehrter Leser, an solche Zufälle? Im Februar 1924 erfolgte die Anerkennung und im Mai 1927 der Abbruch der Beziehungen. Warum? Weil der Sieg von Stalin über Trotzki immer offensichtlicher wurde und Großbritannien sich nicht schämte, seine Position klar und deutlich zu demonstrieren. Am 14. November 1927 wurden Trotzki und Sinowjev aus der Partei ausgeschlossen. Auf der Sitzung des Politbüros wurde außerdem beschlossen, Trotzki aus der Hauptstadt zu verbannen. Am 10. Januar 1928 fährt Trotzki in die weit entfernte Stadt Werny in Alma-Ata

1928 DE:
.... zwangen fehlende Gelder Hitler dazu, den im Jahre 1928 geplanten Parteitag aufzugeben und dafür, im August des gleichen Jahres, eine Versammlung aller Parteiführer in München durchzuführen. Es musste gespart werden: Für die neuen Uniformen der SA reichte es, für pompöse Aufmärsche nicht!
Am 20. Mai 1928 erhielt die NSDAP bei den Wahlen nur 2,6% der Wählerstimmen und landete damit auf dem 9. Platz innerhalb aller Parteien. Wer will einen derartigen politischen Außenseiter noch finanzieren? Nur diejenigen, die ihn sehr brauchen.

1929 SU:
Am 10.Februar 1929 wurde Trotzki aus der UdSSR ausgewiesen.

1929 DE:
Schon im August 1929 findet in Nürnberg der grandiose Parteitag der NSDAP in der Geschichte der Nazis statt. In 30 speziell gemieteten Zügen wurden 200.000 Parteimitglieder dorthin gebracht [134]. Am Führer marschierten 60.000 SA-Männer vorbei. Das alles organisiert und realisiert eine politische Partei, die im Sommer 1928 kein Geld für einen Parteitag hatte und dann die Wahlen verloren hat. Wie ist das möglich?

Fazit:
„Ohne Stalin gäbe es keinen Hitler“, schrieb Trotzki. Recht hat Lew Dawidowitsch, vollkommen Recht. Nur der Sinn in den Worten „Teufel der Weltrevolution“ ist ein ganz anderer, als ihn die Historiker verstehen. Stalin gab Hitler kein Geld, er gab ihm auch keinerlei Unterstützung für seinen Aufstieg zur Macht und er hatte keinerlei Kontakte mit den Nazis bevor sie offiziell in Deutschland an die Macht kamen. Nach der Vernichtung des Trotzkismus durch Stalin, nach der der Ausweisung von Trotzki aus der UdSSR und nach der Annahme eines Kurses durch Stalin, der sich diametral von den Vorstellungen Großbritanniens und seiner Verbündeten unterschied, war Hitler so erforderlich und so aktuell wie nie.


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