Staatstrojaner kommt in Schwung

tradi, Samstag, 03.02.2018, 19:57 (vor 2245 Tagen)5102 Views

Petition gegen den Staatstrojaner

https://www.abgeordneten-check.de/kampagnen/gegen-die-ausspaehung-durch-den-staatstroja...

Aus einer Rundmail

Das Bundeskriminalamt hat damit begonnen, seinen Staatstrojaner auf Computern, Laptops und Handys zu installieren. Die gesetzliche Grundlage dafür wurde am 24.08.2017 durchgewunken. Alle vorhandenen Sicherheitssysteme von Smartphones und Computern können durch den Staatstrojaner umgangen werden, um so jede Kommunikation direkt an der Quelle überwachen zu können.

Alle Daten – inklusive Film- und Tondokumente – sowie alte und neue Kommunikationsprotokolle können durch den Staatstrojaner beschattet und aufgezeichnet werden. Er agiert heimlich und schmerzlos.

Das Verfassungsgericht schrieb einmal, daß â€ždie freie und geschützte Kommunikation eine elementare Funktionsbedingung eines auf Handlungs- und Mitwirkungsfähigkeit seiner Bürger begründeten freiheitlichen Staatswesens“ sei. Mit der Einführung des Staatstrojaners sind diese Zeilen Geschichte.


SO FUNKTIONIERT DER STAATSTROJANER

Bei einer Online-Durchsuchung dringt der Staat mittels einer Schad-Software, einem sogenannten Trojaner, unbemerkt in Smartphones oder Computer ein, um die Daten auszuspähen. Die Nachrichten etwa aus Messenger-Diensten wie WhatsApp werden dann direkt vor der Verschlüsselung an die Behörden übermittelt. Damit kann auch die gesamte vergangene Kommunikation ausgelesen werden. Bei dem Grad der Vernetzung durch soziale Netzwerke und Messenger-Dienste kommt dieses Vorgehen einer Totalüberwachung gleich.

DURCH TROJANER KÖNNEN AUCH FALSCHE BEWEISE UNTERGESCHOBEN WERDEN

Der Chaos-Computer-Club hat belegt, dass es durch den Einsatz von Staatstrojanern technisch möglich ist, auch Bilder und anderes kompromittierendes Material hochzuladen. Dadurch könnten etwa auch Beweise untergeschoben werden.

JEDER BÜRGER KANN IN DEN FOKUS DER TOTALÜBERWACHUNG GERATEN

Der Staatstrojaner soll nicht nur gegen Terrorverdächtige oder die organisierte Kriminalität eingesetzt werden, sondern bei einer ganzen Reihe von Delikten, einschließlich Steuerdelikten. Und betroffen sind von den Maßnahmen nicht nur die Verdächtigen, gegen die ermittelt wird, sondern auch alle, die mit ihnen in Verbindung stehen. Könnte es sein, dass ihr Nachbar Steuern hinterzieht? Dann müssen Sie damit rechnen, dass künftig Kamera und Mikrofon Ihres Handys auf dem Nachttisch aus der Ferne eingeschaltet werden und Bilder und Geräusche aus ihrem Schlafzimmer in irgendein Behördenzimmer funken. Jeden kann das treffen. Die Überwachung ist totaler, als säße der Beamte auf Ihrer Bettkante: denn dann wüssten Sie wenigstens, dass er da ist.

DAS GESETZ WURDE UNTER UMGEHUNG ALLER KONTROLLINSTANZEN VERABSCHIEDET

Der Bundestag hat das Gesetz ohne eine öffentliche Debatte oder auch nur eine Aussprache im Bundestage faktisch heimlich verabschiedet. Die Bundesregierung versteckte die Totalüberwachung in einem Änderungsantrag zu einem Gesetzentwurf über Fahrverbote. Damit vermied die Koalition bewusst eine Beteiligung des Bundesrates und umging den Bundesdatenschutzbeauftragten und die üblichen parlamentarischen Hürden.

Ulrich Schellenberg, der Präsident des Deutschen Anwaltsvereins kommentierte das Vorgehen wie folgt: „Praktisch ohne öffentliche Debatte wird versucht, mit Rechtsgrundlagen für Online-Durchsuchung und Quellen-Telekommunikationsüberwachung schwerste Grundrechtseingriffe in die Strafprozessordnung einzuführen“.

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Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit
(Thomas Jefferson)


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