Sklaverei

Nico, Freitag, 02.02.2018, 02:04 (vor 2269 Tagen) @ Kosh4453 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 02.02.2018, 02:55

So wie ich dich also verstehe, lieber Kosh, hältst du mir entgegen, dass ich den Begriff der Sklaverei nach eigenem Belieben auslegen würde.

Nun glaube ich aber, dass der Begriff der Sklaverei ganz einfach und trotzdem allgemeingültig dadurch definiert werden kann, dass Menschen von anderen Menschen (oder Gruppen) zu einer deren Nutzen dienenden Arbeit gezwungen werden.

So gilt es nun aufzuzeigen, dass …

1)
… in der gegenwärtigen Ordnung Menschen zur Arbeit gezwungen werden – also Sklaverei herrscht.

2)
… ich in meinem Modell aber nicht auf die Anwendung einer Sklaverei angewiesen bin.

Es ist also KEINE Sklaverei, wenn ein Mensch für seine eigene Versorgung arbeitet – und der Mensch wird NICHT von der Natur versklavt. Ferner ist es ebenfalls keine Sklaverei, wenn der Mensch mittels Verträge arbeitsteilig seine eigene Versorgung gemeinsam mit anderen bestreitet.

Allerdings wird es aber kaum gelingen können, den auf diese Weise gesetzten Anspruch auch im Bezug auf zu entrichtende Steuern aufrecht zu erhalten. Zweifelsohne wird der einzelne Mensch gezwungen zu Arbeiten, um diese Ansprüche zu erfüllen. Diese Tatsache wird auch nicht dadurch berührt, dass zumindest Teile der Bevölkerung diese Ansprüche als gerechtfertigt ansehen. Fast schon im Gegenteil wären diese Teile der Bevölkerung sogar als die Sklavenhalter anzusehen, weil sie aus genau daran festzustellenden eigenen Interessen heraus, die Zwangsarbeit unterstützen. Tja, soweit haben die Anarchos wohl leider recht – sogar dann noch, wenn Steuergelder gegen alle Wahrscheinlichkeit nicht veruntreut würden. Steuern dürfte es gar keine geben. Ja, und ich will sie deshalb auch abschaffen!

Eine Bodenpacht würde hingegen eine einwandfreie Finanzierung allem Staatswesens begründen können, denn niemand wird gezwungen, eine Pacht einzugehen. Wer aber Land pachtet, der bekommt auch genau das, was er für sein Geld haben will. Die Beteiligung am Staatsbudget könnte nicht besser mit der sozialen Verantwortung eines Einzelnen korrelieren, als wenn sie sich an dem persönlich in Anspruch genommen Lebensraum orientiert. Nur nebenbei sei noch erwähnt, dass es keinen Steuerbetrug und keine Steuerflucht mehr geben könnte, und sämtlicher mit dem Steuersystem entstehender volkswirtschaftlicher Aufwand obsolet würde.

Privates Eigentum an Lebensraum bedeutet wiederum nur eine leicht zu erkennende weitere Form der Sklaverei. Würde z.B. die eine Hälfte der Bevölkerung alles Eigentum an Lebensraum halten, dann hätte sie die andere Hälfte der Bevölkerung versklavt. Wir dürften wohl aber weit weit darüber hinaus sein, und wir kennen nur nichts anderes als die Sklaverei. In meiner Anschauung ist die Gemeinsamkeit von Steuern und privatisiertem Lebensraum als Grundlage von struktureller Sklaverei auch gar kein Wunder, denn Eigentum an Lebensraum ist von seiner Natur her etwas staatliches – man schaue hier zu auch auf die drei Elemente Lehre. Folglich bedeutet Eigentum an Lebensraum auch zumindest in einem gewissen Sinne, eine eigene Staatlichkeit, also einen Staat im Staate, ergo einen ‚Zwingherr‘. Demokratie und privates Eigentum an Lebensraum sind nicht miteinander vereinbar.

[[herz]]

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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...


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