Keine Ausschlusskriterien

Nico, Donnerstag, 01.02.2018, 20:35 (vor 2247 Tagen) @ Orlando4113 Views

Nämlich bei der Erkenntnis, dass es nur drei mögliche Organisationsformen
gibt:

1. Solidarische Gemeinschaft mit max 150 Mitgliedern
2. Befehlswirtschaft (Feudalismus, Kommunismus, Sozialismus)
3. Eigentumswirtschaft (Kapitalismus mit Rechtsstaat*)

Diese Kategorien schließen aber nicht einander aus, und sie vereinigen sich auch in meinem Staats-Modell. Auch in meinem Modell gibt es privates Eigentum, nur ist halt nicht alles in privater Hand. Lebensraum, und übrigens auch die Notenbank sind bei mir Staatseigentum, und diesen Aspekt mag man auch als sozialistisch sehen.

Von der Dunbar-Zahl habe ich übrigens gehört, und es mag auch ohne weiteres sein, dass eine über diese Anzahl hinauswachsende Gesellschaft nun auf die Verwendung einer Schrift angewiesen ist. Ich halte diesen Zahlenwert ansonsten aber in dieser Betrachtung für irrelevant, und eine solche "Solidarische Gemeinschaft" wäre auch einfach unter "2." einzuordnen.

*)Rechtsstaat heisst nicht bloß, dass es Gesetze gibt, sondern dass der
Staat selbst nur auf grund von Gesetzen handeln darf und sich an seine
Gesetze halten muss und Bürger ihn darauf vor unabhängigen Gerichten
verklagen können/dürfen.

Man könnte übrigens auch fragen, was der „Staat“ denn wohl sein soll, als dass er gegen seine Gesetze verstoßen könnte. Das können nur Individuen, und auch eine Regierung ist ungleich dem Staat.

1. scheidet für Großkollektive naturgemäß aus, 2. hat den Nachteil der
Willkürherrschaft, Unfreiheit des Individuums und der Unproduktivität.
Variante 3. schließlich hat die höchste Produktivität und die höchste
individuelle Freiheit mit dem Nachteil der Ergebnisungleichheit, dh. nicht
jeder hat und erwirbt gleichviel.

Bei mir haben übrigens auch nicht alle gleich viel; vielmehr gehe ich davon aus, dass sich die Verteilung des Wohlstandes unter den so gesetzten Voraussetzungen nun ohne weiteres Zutun entsprechend der 80/20-Regel einpendelt (Pareto-Prinzip). Der Drift von Arm un Reich ist vielmehr ein ultimativer Ausdruck eines (Arnarcho-) Kapitalismus.

Anmerkung:
Kapitalismus ist vom Prinzip her als eine Unterform der Anarchie zu betrachten.

An 3. wird gerne freiwillig teilgenommen, Leute lassen sich an Grenzen
erschießen oder rudern/schwimmen über Meere, um mitmachen zu können,

Eine doch recht zweifelhafte Argumentation. Diesen Leuten wird schlicht ein fremdfinanzierter Unterhalt in Aussicht gestellt.

zu
2. muss man die Leute zwingen - allerdings wünschen manche Leute, die
unter 3. leben sich die Zustände von 2., wenn auch nur theoretisch. Sobald
die praktische Herrschaft von 2. droht, wollen alle komischerwewise ganz
schnell weg.

Immer wird das Individuum vom Staat gezwungen. Ein darüber hinaus gehender Zwang kann nur die Abwesenheit von Demokratie bedeuten. Natürlich bin ich für Demokratie, was also auch die freie Entscheidung mit einschließt, ob man in einem Kommunismus leben möchte, oder nicht.

Es ist nicht richtig, dass im Kommunismus die Allmende geachtet worden
wäre, im Gegenteil ist der Hauptgrund für die geringe Produktivität
gerade, dass im Kommunismus sich niemand dafür verantwortlich fühlte.

Der Hauptgrund für die geringe Produktivität im Kommunismus ist, dass die Produktionsmittel verstaatlicht sind. Davon habe ich aber nicht gesprochen.

[[herz]]

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...


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