Respekt und Dankbarkeit für Lisa Fitz. Danach kommt ein großes Aber ...

Tempranillo, Mittwoch, 31.01.2018, 13:03 (vor 2270 Tagen) @ Barbara3852 Views

Hallo Barbara,

Dieses Lied hat das Zeug zum Kultsong des Widerstands zu werden und ich
bitte euch, ihn mit allen Freunden und Bekannten zu teilen.

Nicht zu glauben, eine Deutsche, Lisa Fitz, unternimmt etwas wie westlich von uns Dieudonné: sie popularisiert vom System geächtete und mit Existenzvernichtung sanktionierte Gedanken.

Dafür hat sie meinen ganzen Respekt! Was sie tut und gleichzeitig enorme Risiken auf sich nimmt, verdient unsere Dankbarkeit.

Unter diesen Voraussetzungen habe ich wenig Lust, am Stilistischen herumzunörgeln. Trotzdem sollte man die Präsentation des hervorragenden Textes nicht einfach übergehen. Denn sie ist für unsrere schauerlich verfahrene Situation leider symptomatisch.

Lisa Fitz bedient sich, um am US-Imperium Kritik zu üben, ausgerechnet einer amerikanischen *Musik*-Form, des Raps.

Daran sieht man, in welchem Ausmaß bei uns alles Rationale und Emotionale bis hinein in die geschmacklichen Vorlieben im Fahrwasser der USA läuft.

Dieudo hat für sein geniales Shoahnanas wenigstens europäische Schlager und Chansons genommen, Chaud Cacao (Annie Cordie). Merée Drante parodierte mit ihrem nicht weniger genialen *La Quenelle* Charles Aznavours *La Bohème*.

Was macht Lisa Fitz? Einen auf amerikanisch!

Oh je, oh je, das tut mir weh, oh je, oh je, das tut mir weh!

Kann man sich vorstellen, 1936 hätte in, sagen wir Holland, jemand an Hitler und dem Nationalsozialismus Kritik üben wollen und seinen Liedtext in Form eines deutschen Marsches vorgetragen, etwa dem Badenweiler oder Alte Kameraden?

Daran kann man ermessen, wie weit BRD und ihre Bewohner in der dampfenden amerikanischen Fäkalpampe sitzen.

Sie können gar nicht mehr anders, als ihr Wirklichkeitsverständnis, Selbstbild und die Kritik an ihren Ausbeutern, Besatzern und Henkern mit Elementen zu formulieren, die durchweg aus US-Quellen stammen.

Ich weiß nicht, ob die Welt jemals vollendetere Sklaven gesehen hat als die Deutschen? Ausgenommen vielleicht nach Amerika deportierte Neger.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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