Leben in Anführungsstrichen oder wie sehr drehen wir uns "eigentlich"?

nvf33, Donnerstag, 18.01.2018, 14:17 (vor 2283 Tagen) @ Ashitaka1528 Views

Hallo Ashitaka,

Ob das Kind schmerz verspürt, kann das Kind "nur für sich" beantworten.
Die Annahme, wir könnten das Empfinden des Kindes mittelbar ergründen,
ist eben nicht mehr als eine Annahme.

Dieser Annahme setzt Du offenbar die Annahme gegenüber, wir könnten "das Empfinden des Kindes mittelbar" NICHT ergründen.

Wir simulieren das unmittelbare
Empfinden.

Oh. Vielleicht simulieren wir nur das "mittelbare" Empfinden, während, das unmittelbare Empfinden keineswegs Simulation, sondern völlige, alles durchdringende Realität ist?
Das jedenfalls wäre eine Deutung im Sinne des Kant'schen und Barthel'schen Drehs in der Anschauungsrichtung (also weg vom Gegenstand hin zu den Voraussetzungen der bewußten Sinnesverarbeitung) Natürlich kann man bei der unmittelbaren Empathie falsch liegen, aber m.E. nicht, weil sie prinzipiell unmöglich ist. Sie ist m.E. möglich UND sinnvoll, aber sie will gelernt sein <img src=" />!

...

Oder etwas neutraler: Jeder verleiht
der Welt seinen subjektiven Dreh, so dass am Ende nur Gewirr beliebiger
perspektivischer Einseitigkeiten als Substanz bleibt.
Meinst Du es so?


Natürlich, subjektiv. Jedoch drehen wir uns nicht selbst.

Warum drehen wir uns selbst nicht? Das ist ziemlich interessant. Oder sind unsere "Drehungen" gerade unsere Irrtümer? Wie meinst Du das?

...
Ja, das ist ein interessanter Gedanke. Die Simulation dient dazu, die
Grenzen des Möglichen zu überwinden, um über die Tatsache
hinwegzutäuschen, dass wir eigentlich in Bezug auf all unser die Welt als
Fortschrittserwartung im Köpfchen tragendes tun machtlos sind. Deshalb ist
auch die Raumfahrt das perfekte Beispiel, eben, ein perfektes Verbrechen.
Zum Glück haben wir diese Möglichkeit. [[freude]]

Warum denkst Du, dass wir machtlos sind? Raumfahrt ist durchaus möglich, vielleicht nicht zum Mond mit V2-Modifikationen <img src=" />. Aber gebündeltes Vertrauen in Großprojekte ist eine transformierende Kraft, die innen und außen zugleich wirkt. Daran zu zweifeln erscheint mir nicht heroisch, sondern unrealistisch. Es dauert halt nur sehr viel länger als im eigenen Kopf <img src=" />.

..Web-Simulation ...

Da bin ich gespannt.

Dieser Artikel von Barthel ist die Grundlage:
https://www.jstor.org/stable/i20018649
Aufschließbar hiermit: sci-hub.hk

Grüße
nvf33


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