Bitcoinversteher

Kosh, Mittwoch, 17.01.2018, 20:00 (vor 2283 Tagen) @ Slavisa2878 Views

- Es waren augenöffnende Antworten.

Euch muss hoffentlich nicht extra erklärt werden, dass Ihr in einem Wellenforum Wellenphänomene ad absurdum PRedigt?

- Blockchain wird bleiben, Bitcoin... kein Plan.

So in etwa argumentiert ein befreundeter IT-Mitarbeiter einer Schweizer Bank. Nach seiner Aussage beobachten sie alles ganz genau, aber dass Bitcoin keine Planwirtschaft repräsentiert, sondern einer Privatinitiative entsprungen ist, das ist ihnen entgangen. Glücklicherweise konnte ich vermelden, dass ich keine Bitcoin halte, weil er Spekulation als einzigen Sinn und Zweck des Bitcoins für verwerflich hält. Dass man ihn durchaus auch als Zahlungsmittel akzeptiert, im Kanton Zug bis zum Gegenwert von (aus dem Gedächtnis) CHF 40 wird elegant ignoriert. Und in die Nationalbank hat er vollstes Vertrauen, auch wenn diese erst unlängst den Schweizer Franken über Nacht krass abgewertet hat und damit nicht wenige Investoren vor exitentielle Probleme gestellt hat: Das Vertrauen in enteignende Vorgänge bleibt sakrosankt. Weiterführende Erklärungen zu historischen Währungscrashs können seinem unerschütterlichen Vertrauen nichts anhaben.

Die Blockchain ist ein verblüffendes Instrument zur Verwaltung von Verträgen jeglicher Art, Bitcoin ist lediglich der Pioniervertrag und der hat bis zum Zeitpunkt seiner Deformation nach Massgabe funktioniert. Aber an dieser Stelle hakt er sich aus der Diskussion: Warum sollen alle anderen Verträge bleiben, aber Kryptowährungsverträge nicht?

Bitcoin und andere Kryptowährungen haben bis jetzt keinen Plan gebraucht, weder von Seiten Staaten, ratoser Zentralbanken noch der bedrohten und sicherlich lobbyierend-lamentierenden Geschäftsbanken. Einerseits also Bicoin Pfui-Bäh, andererseits will Staat trotzdem Steuern eintreiben. Find ich ok, aber das sieht nicht nach “Bitcoin... kein Plan” aus, sondern nach Gewinnabschöpfung resp. Teilnahme der Staaten an angeblich reinster Spekulation.

Überhaupt dürfte sich die Frage, warum Zentralbanken bis heute so wenig unternommen haben gegen eine Konkurrenzwährung, die sie in früheren Zeiten per Automatismus bekämpft hätten, erübrigen, wenn man bedenkt, dass evt. der eine oder andere Zentralbanker begriffen hat, dass gegen Kryptowährungen kaum ein Kraut gewachsen ist. Aber statt sich zu arrangieren, kommt von unbedarfter Seite die Forderung nach einem Verbot, oder MACHT sich lustig über etwas, das man von Grund auf nicht versteht.

Das ist brandgefährlich, v.a. wenn “Bitcoinversteher” dazu übergehen, unausgegorene Pläne in Gesetze zu schmieden.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


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