" Nur wer sicher ist, daß er daran nicht zerbricht, wenn die Welt, von seinem Standpunkt aus gesehen, zu dumm oder zu gemein ist für das, was er ihr bieten will, daß er all dem gegenüber: »dennoch!« zu sagen vermag, nur der hat den »Beruf« zur Politik."

Hallo Oblomow,

den Sinn dieses letzten Satzes habe ich sofort als ein inniges mir bekanntes Lebensgefühl wahrgenommen.
Nicht weil ich in der Politik zuhause bin, sondern weil ich für Jahrzehnte mit großer Leidenschaft meinen Kunden mit bestem Rat und Tat bei der Realisierung ihres häuslichen Umfeldes, ganz im Sinne der von mir hinterfragten und wahrgenommenen Bedürfnisse der Nutzer meiner Planungen geholfen habe.

Auch ich mußte feststellen, daß die von mir beschenkten den Wert nicht immer wahrgenommen haben.

So geht es vermutlich dem einen oder anderem Politiker auch. Allerdings habe ich aus Sicht meiner Menschenkenntnis bei den meisten Politikern nicht sonderlich dieses Gefühl. Sie agieren mehr wie ein Manager, der auf Quartalsergebnisse fixiert ist, der eine andere Denke hat als anständige Unternehmer.

Ansonsten ist es für einen intelligenten Politker auch nicht einfach. Will er seine eigenen Ideale durchsetzen, muß er einen hohen Stimmenanteil erkämpfen. Dies gelingt aber nur, wenn er die Massen hinter sich bringt. Aber: Massen = immer Durchschnitt, also nichts mit intelligenten, guten Lösungen, immer nur 2. Wahl. Die Masse läuft nicht dem besten nach, sondern etwas durchschnittlichem, etwas was die Masse kapiert.
Die besten aber auch schlechtesten Lösungen wird man immer bei den politischen Rändern bekommen.

Wer mit Leidenschaft und Idealismus nicht für sich sondern für andere mit hoher Intelligenz politische Forderungen in Parteien aufstellt wird eher nicht in einer Volkspartei zu finden sein.

Gruß Dieter