Mein Thema ist Misstrauen und Angst als Machtmittel.

Hannes, Samstag, 06.01.2018, 21:50 (vor 2295 Tagen) @ Tempranillo2591 Views

Radio Courtoisie brachte neulich folgende Sendung: *An den Quellen des
Globalismus'; der Talmud, dieser große Unbekannte; Verteidigung der
christlichen Wurzeln Frankreichs.* Teilnehmer war neben Pierre Hillard auch
General Antoine Martinez. ...
Ich denke nicht, daß es auf Dauer möglich sein wird, vor diesem Thema,
Thora und Talmud, die Augen zu verschließen oder sich mit allerlei
schmierigen rhetorischen Tricks drumherum zu mogeln. Und wenn, dann nur um

...

Leider kann ich nur ein bischen Russisch. Aber auch die haben bekanntlich Erfahrungen mit dem Misstrauen untereinander. Wir Stasi und so - Vorbei. Es gibt heute andere lichtscheue Organisationen. Ein Staat sollte seine Bürger vor "mafiösen Strukturen" schützen, sage ich hier mal naiv.

Vielleicht kann mir das mal jemand erklären: Talmud und Vereinsrecht?

Jeder Karnickelzüchterverein hat dem Amtsgericht die Satzung vorzulegen. Ist doch klar: Wenn der Staat den Untertanen erlaubt, sich zusammenzutun (welches per se schon ein Risiko für jeden Staat darstellt), will der wissen, was da läuft hinter den verschlossenen Türen. Ich kenne das persönlich aus dem Vereinsrecht, geschenkt.

Was mir bisher nicht einleuchten will, als ollem Ungläubigem: Warum macht der Staat da für Religionen eine Ausnahme? Jedenfalls unserer?

In einer Vereins-Satzung steht klar drin, welche Ziele, und wie, die dazu vereinte Menge Menschen erreichen will. Und der Staat schreitet ggf. ein.

Beschäftige ich mich aber mit der hier genannten „Thora“, als so einer Art „Satzung eines Vereins“, gibt sich der Staat (in für mich nicht nachvollziehbarer Gelassenheit) mit Folgendem zufrieden, bitte korrigieren, wenn ich das falsch verstanden habe:

Die Kapitel des Buches Mose, die ich jüngst erstmalig versuchte zu verstehen, sind nur ein verschwommener Schatten der eigentlichen Lehre, nach denen Juden sich richten. Kern meines Problems: Nur Auserwählte, die sich darüber hinaus auch noch von „den Anderen“ abgrenzen müssen, schon nach dem was ich lesen konnte, kennen die im Wesentlichen nur mündlich überlieferte gleichsam „Satzung“ und teilen die selbstverständlich „den Anderen“ (Gojim wie mir) nicht einfach so mit. Auch der Beamte im Amtsgericht hat kein Recht auf restlose Auskunft, in der Regel.

Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Der Karnickelzüchterverein würde bei solchem Tun wohl Karnickelzucht-Mafia genannt werden dürfen.

[[zwinker]]

Im Ernst:
Moses soll von Jahwe einen schriftliche Teil erhalten haben und einen mündlichen. Letzteren haben Rabbis erst sehr spät aufgeschrieben, irgendwann in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt, aber nur, weil die Juden bereits verstreut lebten, sie mussten also ihr Wissen 'rausrücken.

Dennoch war „die Satzung“ des Judentums nur bei diesen Erleuchteten bekannt, irgendwelchen Eliten, sehr wenige Leute.

Das Ganze wird dann wohl „Thora“ genannt? Aber diese ist auch wieder nur ein kleiner Teil der ganzen Leitliniensammlung, welche alle Juden als geltend zu akzeptieren haben und 100%-ig respektieren sollen aus dem Munde eines Wissenden und auch nur bruchstückhaft bei Bedarf.

Nur wenige Juden kennen also den Inhalt der auf sehr lange Sicht ausgerichteten Agenda, geschweige denn der deutsche Beamte im Amtsgericht, der schon länger hier lebt.

Dazu kommt angeblich noch die Notwendigkeit einer mündliche Auslegung des geschriebenen Wortlautes der Thora? Da wird es noch verwirrender.

Die niedergeschriebene „Mischna“ bedurfte einer Begründung, der „Gemara“ usw. usf. Es gibt wohl Juden, die nicht arbeiten gehen, sondern ein Leben lang sich dieses – kann man dann durchaus sagen – geheime Wissen aneignen. Wer soll da als Außenstehender einsteigen, selbst wenn er dazu eingeladen würde?

Entschuldigung, aber es ist wie mit der benötigten Rechnerzeit bei der Entschlüsselung eines Codes. Clever gemacht.
[[sauer]]

Dazu kommt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass, ähnlich wie bei Moscheen derzeit notwendig, der Verfassungsschutz hier Synagogen observieren wird. Wirklich nicht.

Blödsinniger Gedanke? Das denke ich nicht, denn warum sollen Menschen, die noch nicht so lange hier wohnen, weil sie beispielsweise jüdischen Glaubens sind, sich nicht in unsere freiheitlich demokratische Grundordnung integrieren müssen?

OK, einverstanden, wir haben da erst mal mit dem Islam in Deutschland genug Aufmerksamkeitsarbeit vor uns. Wi hätten gar keine Zeit, siehe oben.

Ich frage so naiv wegen a) meiner DDR-bedingten Bildungsferne in religiösen Fragen und b) wegen der Wichtigkeit, was ja wohl Jeder nachvollziehen kann mit Blick auf die vielen streng religiösen Einwanderer.

Vielleicht ist das ja ganz einfach: Das Judentum ist kein Verein im Sinne des Vereinsrechts? Und deshalb ist diese Gesellschaft dem BRD-Staat gar keine Rechenschaft schuldig?

Aber wie ist das dann mit unseren Freimaurern, die sind ja vor allem eines: Heimelig und seeeeeehr introvertiert, oder? Auch kein Verein?

Der Islam hat erst gar keine Satzung, weil es „den Islam“ ja bekanntlich gar nicht gibt (ich rede nicht von „Islamisten“, die soll’s ja jetzt auch bei uns geben)!

Kann es sein, dass so eine Politik das Entstehen eines kolossalen Misstrauens in unserem Volke (welches ja eines von ausgesprochenen Vereinsmeiern ist und in völlig unpassender Weise blauäugig seinen Beamten vertraut) gleichsam vorprogrammiert?
[[ironie]]

Im Voraus dankt für die bitte wohl bedachten Antworten
H.


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