Da würde ich widersprechen...

Andudu, Freitag, 05.01.2018, 16:53 (vor 2302 Tagen) @ Falkenauge3987 Views

Wie auch immer, das eigentliche Problem, das hier zugrunde liegt, ist das
Problem des
Eigentums
an Grund und Boden
. Das muss primär gelöst werden.

... das eigentliche Problem ist Bevölkerungsverdichtung, insbesondere in Ballungszentren. In Deutschland kommt noch hinzu: zaghafte Ausschreibung von Bauland (durch die dadurch bedingte Verteuerung, halten sich die Gemeinden schadlos) und deutsche Ängstlichkeit.

Ohne Ängstlichkeit ist nämlich nicht zu erklären, warum fast überall eine viel höhere Eigentumsquote vorherrscht:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155734/umfrage/wohneigentumsquoten-in-eu...

Im ehemals kommunistischen Rumänien sind es 96%, in Polen 83% usw. Deutschland ist mit (immerhin) 51% ganz hinten, nur die Schweiz steht noch schlechter da (warum auch immer). Das entkräftet die Hypothese vom "Problem Eigentum an Grund und Boden" ganz erheblich.

Generell scheint es so zu sein, dass die am besten entwickelten (=am längsten industriealisierten) Staaten am weitesten hinten stehen. Der Grund dürfte in der Landflucht zu suchen sein, die wiederrum an der wirtschaftlichen Konzentration in den urbanen Gegenden liegt. Die Menschen brauchen halt ein Einkommen.

Das Problem würde sich also NICHT lösen, wenn es kein Eigentum an Grund und Boden mehr gäbe, denn der Wohnraum wäre auch dann noch knapp und teuer... in den Städten (wo die meisten wohnen).

Die Lösung läge ganz eindeutig darin, in Städten die Zuwanderung von Menschen und die Ansiedlung von Industrie zu erschweren und sie im Gegenzug auf dem Land zu vereinfachen. Sei es durch gute Infrastruktur oder Zuzugdeckelung. Das aber würde voraussetzen, dass Städte und Umland zusammenarbeiten, dass es ein Ziel- und Problembewusstsein gibt, dass man auch Geld dafür in die Hand nimmt. Solange Städte auch noch stolz darauf sind, besonders "attraktiv" zu sein, so lange fährt der Zug in die komplett falsche Richtung...


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