Zur Frage nach dem gerechten Geldsystem

Falkenauge, Mittwoch, 03.01.2018, 10:13 (vor 2304 Tagen)4724 Views

Ernst Wolff hat zum Jahresbeginn einen, wie ich finde, bemerkenswerten Artikel geschrieben, der das heutige, zentrale Geldsystem aufs Korn nimmt. Es ist ein durch Geldschöpfung und Zinssenkung künstlich angetriebenes und aufgeblähtes System.

"Seit dem Beinahe-Zusammenbruch von 2008 haben die größten Zentralbanken der Welt zwischen 14 und 16 Billionen US-Dollar ins globale Finanzsystem gepumpt und fast siebenhundert Mal die Zinsen gesenkt. Der größte Teil dieses „billigen“ Geldes ist in die Finanzspekulation geflossen und hat so für eine historisch nie dagewesene Verzerrung der Märkte gesorgt."

Die Welt hängt am Tropf der Zentralbanken.
http://www.mmnews.de/wirtschaft/42148-die-welt-am-tropf-der-zentralbanken

Die Finanztransaktionen, die ständig in Sekundenbruchteilen um den Globus rasen, sollen geschätzt etwa 95 % des weltweiten Finanztransfers ausmachen, währen nur noch 5 % auf realwirtschaftliche Transaktionen entfallen. Hier findet also eine gewaltige Aufblähung des gesamten Geldvolumens statt, dem keine realen Werte mehr gegenüberstehen.

Das wirft die grundsätzliche Frage nach dem Wesen des Geldes auf.
Die eigentliche Funktion des Geldes, die zu seiner Einführung geführt hat, war es, den ursprünglich sehr umständlichen direkten Gütertausch zu vermitteln. Die Tausch- und Bewertungsschwierigkeiten wurden durch das Geld in vollkommener Weise überwunden. Das Geld repräsentierte eine allgemein akzeptierte zahlenmäßige Werteinheit, in die jede Ware oder Leistung getauscht werden kann, um dafür dann jede benötigte Ware oder Leistung zu erwerben.

Wie man beim früheren reinen Gütertausch Waren oder sonstige Arbeitserzeugnisse (Dienstleistungen) nur erwerben konnte, wenn man eigene Waren oder Arbeitserzeugnisse dafür anbot, setzt der Besitz des Geldes, wenn es gesund ist, voraus, dass man zuvor eine Gegenleistung in den Wirtschaftsprozess eingebracht hat. Denn der Leistung muss eine entsprechende Gegenleistung gegenüberstehen, wenn es gerecht zugehen soll.

Doch heute ist Geld irrsinnigerweise selbst zur Ware geworden. Das ist der Ausgangspunkt aller Probleme. Es kann heute zum Bezug leistungsloser Einkommen, d.h. zur Ausbeutung benutzt werden. Vgl.:
Zur gerechten Funktion des Geldes


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