Menschen mit Charakter und die Dreckschleudern des deutschen Feuilletons

Tempranillo, Montag, 01.01.2018, 11:18 (vor 2279 Tagen) @ Tempranillo6101 Views

Zwei Kinder der Pariser Vorstadt, Arletty (Léonie Bathiat) und Louis-Ferdinand Céline

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Als der geächtete, bespuckte, gemobbte und ruinierte Céline, dem sie 1945 sogar die Eigentumswohnung gestohlen haben, wie ein Pestranker gemieden wurde, gehörte Léonie Bathiat zu den wenigen, die das Rückgrat hatten, ihm die Freundschaft zu bewahren.

Das ist Charakter, und nur darauf kommt es an, nicht auf einen wenig katholischen Lebenswandel oder lesbische Eskapaden. Das ist Privatsache und geht niemanden etwas an!

Unbeirrbar und, wenn man so will, eisenhart war Arletty noch 1971. Ohne jeden Anflug von Distanzeritis bezeichnete sie den verfemten und noch heute von den Demokraten innig gehaßten Céline als DEN Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

*Er war vor allem ein Mann, der überhaupt nicht gewesen ist, wofür man ihn gehalten hat, (also weder antisemitisch noch ordinär, T.). Er drückte sich wunderbar aus. Er hat nie Argot gesprochen. Für mich war er ein großer Poet. Die Reise ans Ende der Nacht ist unschlagbar. Er war ein sehr gutaussehender Mann, ein großer Typ. Er war ein Mediziner der Seele, man konnte ihm nichts verbergen. Er hat die Dinge gesehen, er war vor allem (?) ein Prophet. Er war nicht verbittert, aber im Grunde seiner Seele hatte er genug,* (Video ab 4:00). https://www.youtube.com/watch?v=v9eUGUatrxo

Das vergleiche man, wie sich die Mistkäfer und Fäkalschleudern von FAZ und WELT äußern, wobei ich starke Zweifel haben, ob sie überhaupt gelesen haben, worüber sich sich in unsäglicher Weise auslassen, die Pamphlete.

Wer das Erbrochene von Tilman Krause beschnüffeln möchte, bitte sehr:

*LOUIS FERDINAND CÉLINE. Antisemitismus ist noch keine Literatur*
https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article172046835/Louis-Ferdinand-Celine-Der...

Hätte dieser kulturlose Propagandatrommler auch nur die erste Seite von Bagatelles pour un massacre gelesen, wäre ihm bestimmt etwas aufgefallen, und seine Überschrift anders ausgefallen.

Daß Jacob Cohen zu den Bewunderern Célines gehört, ist Tilman Krause natürlich auch entgangen, was ja nicht schlimm wäre, würde er wenigstens nicht die Fresse so voll nehmen und auf Basis seiner schreienden Ahnungslosigkeit derartige Mengen inhaltlichen Mülls in die Landschaft blasen.

Der österreichische Journalist Isak Grünberg erkannte als Paris-Korrespondent sogleich das Format von "Voyage au bout de la nuit". Er übersetzte den Roman für den Münchner Piper Verlag.

Paul Nizan lobte die "Reise..." in der kommunistischen L’Humanité als ein "bemerkenswertes Werk, von einer Kraft und Weite, die wir von den wohlfrisierten Zwergen der bürgerlichen Literatur her nicht gewohnt" seien.

Ein ehemaliges Nachrichtenmagazin im Jahre 1961:

Célines Roman wurde bei seinem Erscheinen von der kommunistischen Prominenz als eine Anklage gegen die bürgerliche Gesellschaftsordnung verstanden. Der kommunistische Dichter Louis Aragon übersetzte die "Reise ans Ende der Nacht" 1933 ins Russische; sogar Stalin bekam das Buch zu Gesicht - er schätzte den "Jargon" des Verfassers außerordentlich und sprach sich mehrfach lobend über Céline aus. In seinem mexikanischen Exil beschäftigte sich auch Leo Trotzki mit dem Buch; er widmete Céline einen Essay, der 1938 - zwei Jahre vor Trotzkis Ermordung - in der amerikanischen Monatsschrift "Atlantic Monthly" erschien. Trotzki lobte den Stil des Franzosen, seinen enormen Schatz an Beobachtungen. "Céline schreibt wie ein Mann, der zum erstenmal durch die menschliche Sprache geschritten ist", behauptete Trotzki - in seinem Essay. "Er hat das Wörterbuch der französischen Literatur neu entworfen." http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43365099.html

Link zur Rezension Leo Trotzkijs: http://lechaletdelarete.blogspot.de/2012/09/celine-by-trotsky_15.html

Das kotverschmierende Liberastenblatt FAZ hat in seinem Artikel sogar erwähnt, wo der Schlüssel zur Erklärung des Phänomens Céline liegt. Es bezeichnet die Reise ans Ende der Nacht als *pazifistisch*.

Die Pamphlete sind es vielleicht noch mehr, was normalerweise von allen Globalismus-Demokraten euphorisch bejubelt werden müßte.

Wäre da nicht eine äußerst störende Kleinigkeit. Céline schrieb nicht etwa, die blutrünstigen Boches würden nach 14/18 einen weiteren und *mit 50 Millionen Toten noch fürcherlicheren Krieg anzetteln*, stattdessen nahm er ein anderes ethnisch-nationales Kollektiv in's Visier. Seine Frau hat das ausdrücklich bestätigt. In einem Artikel von Prof. Robert F., der von E&R am 20. Juli 2017 veröffentlicht wurde, hätten das die Feuilletonisten der FAZ und WELT nachlesen können.

Jetzt frage ich mich, sind die beiden zu blöd, um im Internet zu recherchieren oder haben sie keinen Dunst von Französisch?

Gestern Mittag, als das Nudelwasser kochte, ist mir in der Eile ein Fehler unterlaufen, den ich gerne korrigiere:

*Bonne, heureuse et sainte année à tous !
Et demain, sous les douze coups de minuit,
n'oubliez pas d'avoir une petite pensée...
pour un défunt chancelier !*

*Gutes, glückliches und heiliges Jahr für alle!
Und morgen, unter den zwölf Schlägen von Mitternacht,
vergessen Sie nicht, an einen ...
verstorbenen Kanzler aufzubringen.*

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Es muß natürlich heißen

*Gutes, glückliches und heiliges Jahr für alle!
Und morgen, unter den zwölf Schlägen von Mitternacht,
vergessen Sie nicht, an einen ...
verstorbenen Kanzler zu denken.*

Tempranillo

Quellen: https://www.egaliteetreconciliation.fr/Bon-anniversaire-Lucette-Destouches-46815.html

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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