Richtig Fasten will gelernt sein. Vorsicht beim Fastenbrechen!

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Freitag, 29.12.2017, 18:48 (vor 2309 Tagen) @ Hopi4303 Views

Richtig und ohne Beeinträchtigung der Gesundheit zu Fasten ist nicht ganz einfach. Man sollte sich vor dem Beginn des Fastens eingehend darüber informieren, worauf zu achten ist. Einfach für dreißig Tage die feste Nahrung weglassen und stattdessen drei bis vier Liter Wasser am Tag zu trinken, geht mit ziemlicher Sicherheit grandios schief.

Wer das erste Mal fastet, sollte es vor allem bei wenigen Tagen belassen. Es reicht, für maximal fünf Tage auf feste Nahrung zu verzichten. Außerdem empfiehlt es sich dringend, sich jeden Tag einen Einlauf zu "gönnen", damit der Enddarm vollständig gereinigt wird.

Das Wichtigste überhaupt ist aber - und das sollte niemand auf die leichte Schulter nehmen - das sogenannte "Fastenbrechen", d.h. die ersten Tage nach Beendigung des Fastens. Wer nach mehrtägigem Fasten gleich dazu übergeht, sich ein Schnitzel mit Pommes reinzuziehen, wird vermutlich eine böse Überraschung erleben: Der Körper hatte in der Fastenzeit die Produktion sämtlicher Verdauungssäfte nahezu eingestellt, er hatte quasi von "Außenernährung" auf "Innenernährung" umgestellt, dafür brauchte er diese Sekrete nicht. Wenn jetzt, mit wieder aufgenommener "Außenernährung", plötzlich und unvorbereitet große Mengen an festen Bestandteilen, komplexen Kohlenhydraten, fetten und Eiweißen in sein Verdauungssystem gelangen, fehlen die für die Verdauung derselben dringend notwendigen Säuren, Enzyme etc. und es kann zu Erbrechen und schweren Koliken kommen. [[kotz]]

Deshalb ist das Fastenbrechen extrem wichtig und sollte sehr vorsichtig angegangen werden. Zunächst vielleicht einen halben gedünsteten Apfel genießen, Stunden danach ein wenig gedünstetes Gemüse. Der Nahrungsaufbau muss langsam und vorsichtig gesteigert werden, damit der Körper Zeit bekommt, seine Produktion der Verdauungssäfte wieder hochzufahren.

PS: Wer länger als fünf Tage fasten möchte sollte sich darüber klar sein, dass der Körper in dieser Zeit genau so auf Aminosäuren für seinen Stoffwechsel angewiesen ist, wie sonst auch. Und die holt er sich aus dem Muskelgewebe, das so mit der Zeit abgebaut wird. Muskulöser wird man durch Fasten also logischerweise nicht.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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