Fassade Demokratie

Falkenauge, Mittwoch, 20.12.2017, 18:35 (vor 2317 Tagen) @ Albert2441 Views

Sehr gut aufgelistet, Albert.
Man muss sich ja die Frage stellen, wie man da herauskommen kann. Welche Strukturen machen es möglich, dass ein US-Protektorat ständig aufrecht erhalten werden kann, und wodurch müssen diese Strukturen ersetzt werden.

Nicht nur in den USA, sondern in allen sogenannten Demokratien herrschen hinter der Demokratie-Fassade plutokratische Eliten, die Parteien und Abgeordnete lenken.
Diese elitäre Klasse war und ist sich im klaren, dass ihr Herrschaftsanspruch nicht in der breiten Bevölkerung verankert ist, also unter Umgehung eines öffentlichen demokratischen Prozesses der Meinungsbildung und Entscheidung mehr oder weniger hinter blendenden Phrasen wie Kampf für Freiheit und Demokratie verdeckt realisiert werden müsse. Und ihre ungeheure Anmaßung gründet in der Überzeugung, dass Demokratie, die auf der Mündigkeit und Urteilsfähigkeit aller Bürger beruhe und in der jeder ein kompetentes Verständnis in öffentlichen Angelegenheiten erwerben könne, eine undurchführbare Fiktion sei.

Der amerikanische Journalist und Mitbegründer des CFR Walter Lippmann gab dieser Auffassung in seinen Büchern Öffentliche Meinung (1922) und Phantomöffentlichkeit (1925) ungeschminkt Ausdruck. Politische und soziale Themen sollten besonderen Experten vorbehalten bleiben, die in eigens geschaffenen Instituten und Einrichtungen die für die ausführenden Politiker maßgebenden Vorschläge erarbeiten müssten. Lippmann lieferte den „Eliten“ nach außen ihre theoretische Grundlegung als neue geistige Aristokratie, die über die große Masse gleichsam diktatorisch zu herrschen berechtigt sei.

Die elitären Einrichtungen sind die Denkfabriken, in denen die jeweiligen Experten ausgebildet, bzw. "Vorschläge", die als Gutachten oder Studien ausgegeben werden, an die politischen Marionetten gerichtet werden.
Die führenden Denkfabriken Council on Foreign Relations in den USA, Chattam House in London oder Bertelsmann in Deutschland sind ja einigermaßen bekannt.

Man kann diese Herrschaftsform in Anlehnung an die Formulierung Coudenhove-Kalergis eine aristokratische Demokratur nennen.


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